Weltfrauentag
AK fordert Einkommensgleichheit von Frauen und Männern

Die Arbeiterkammer Tirol fordert endlich wirksame Maßnahmen, um die Lohnschere zu schließen. Nach wie vor finden die Einkommensdiskriminierung von Frauen auf vielen Ebenen statt.  | Foto: Pixabay/PhotoMIX-Company (Symbolbild)
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  • Die Arbeiterkammer Tirol fordert endlich wirksame Maßnahmen, um die Lohnschere zu schließen. Nach wie vor finden die Einkommensdiskriminierung von Frauen auf vielen Ebenen statt.
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Auch die Arbeiterkammer Tirol hat einige Forderungen zum Weltfrauentag öffentlich gemacht. Vor allem die Einkommensungleichheit von Frauen und Männern muss angegangen werden. 

TIROL. Die Pandemie hätte die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen noch weiter verschärft, so die Arbeiterkammer Tirol. Das trifft vor allem die TirolerInnen, wie der Österreich-Vergleich zeigt. Besonders prekär wäre, dass niedrige Einkommen auch später in der Pension ihren Niederschlag finden. Vielen betroffenen Frauen drohe Altersarmut, klagt die Arbeiterkammer Tirol an.
Die Arbeiterkammer, allen voran Präsident Erwin Zangerl, fordert Lohngerechtigkeit und bessere Rahmenbedingungen für Frauen sowie neben Gleichbehandlungs- auch die Einrichtung von Gleichbezahlungsbeauftragten.

Einkommensschere schließen

Die Forderungen bleiben seit vielen Jahren gleich, die zum Weltfrauentag laut werden: Gleichberechtigung, gleiche Bezahlung, Schließen der Einkommensschere zwischen Mann und Frau.
Die Teilzeit-Falle schnappt nach wie vor bei vielen Frauen zu. Denn sie müssen sich um die Familie kümmern. Zuerst um die Kinder, später um die Angehörigen. 

An sich regelt das Gleichbehandlungsgesetz bereits seit 1979, dass Frauen und Männer in Österreich im Arbeitsleben gleichzustellen sind, dies ist aber gerade bei den Einkommen nach wie vor nicht der Fall. Im Gegenteil: Im Krisenjahr 2020 blieben die Einkommen der Männer größtenteils stabil, während die Fraueneinkommen sanken. 2021 stiegen die Einkommen zwar wieder (Männer + 3,6 %, Frauen + 4,0 %), aber der Unterschied blieb himmelhoch. Nur ein Drittel der Einkommen der unselbständig Beschäftigten floss damit Frauen zu. Zwei Hauptgründe sind: weitverbreitete weibliche Teilzeitarbeit aufgrund ungenügender Rahmenbedingungen für Betreuungspflichten und oft gering entlohnte Arbeit im Dienstleistungssektor, in dem viele Frauen arbeiten.

Personeneinkommen klaffen ebenfalls auseinander

Das mittlere Jahreseinkommen der Männer in Tirol lag 2021 bei 37.327 Euro brutto, das der Frauen bei 21.360 Euro brutto. Während die Männer den Österreich-Schnitt sogar leicht übertrafen (+ 1,2 %), lagen die Frauen klar darunter (- 10,5 %). Die schlechte Einkommenssituation Tirols lag damit in erster Linie an den ungünstigen Verdienstmöglichkeiten für Frauen.
Die allgemeine Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen (alle Arbeitsformen) lag bei 43 %, bei ganzjähriger Vollzeitarbeit bei 17 %.

Aber nicht nur während des Erwerbslebens müssen viele Frauen trotz Arbeit mit bescheidensten Einkommen das Auslangen finden oder sind finanziell vom Familieneinkommen abhängig, auch später in der Pension droht vermehrt Altersarmut.

Arbeiterkammer Präsident Zangerl fordert zum Weltfrauentag erneut mehr Gleichberechtigung und warnt vor der Altersarmut von Frauen. | Foto: AK Tirol
  • Arbeiterkammer Präsident Zangerl fordert zum Weltfrauentag erneut mehr Gleichberechtigung und warnt vor der Altersarmut von Frauen.
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„Seit Einführung des Pensionskontos 2003 durch die damalige Bundesregierung werden nicht mehr die besten 15 Jahre als Berechnungsgrundlage herangezogen, sondern die Versicherungszeiten aus dem gesamten Erwerbsleben, die Lebensdurchrechnung“,

erklärt AK Präsident Zangerl.
Fakt ist: Frauen erhalten in Österreich rund 38 % weniger Pension als Männer (im OECD-Schnitt um 25 % weniger).
Die durchschnittliche Frauenpension in Österreich beträgt brutto 1.150 Euro – und liegt damit unter der Armutsgefährdungsgrenze von 1.371 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt in Österreich, jene der Männer 1.858 Euro.

Gleichzahltungsbeauftrager gefordert

Die Arbeiterkammer Tirol fordert endlich wirksame Maßnahmen, um die Lohnschere zu schließen. Nach wie vor finden die Einkommensdiskriminierung von Frauen auf vielen Ebenen statt. 
Zusätzlich wird eine Einrichtungen eines Gleichbezahlungsbeauftragten mit echten Kontroll- und Rechtsdurchsetzungskompetenzen gefordert. 
Ebenso brauche es bessere Rahmenbedingungen, damit auch Frauen mit Kindern in Vollzeit arbeiten können. 

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