„Arbeitsmarkt Tirol 2030“
Arbeitsmarktstrategie mit drei Schwerpunkten

(v.re.): Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, Arbeitslandesrätin Beate Palfrader, Alfred Lercher (AMS), Philip Wohlgemuth (ÖGB), Erwin Zangerl (AK) und Martin Wetscher (WK).  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
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  • (v.re.): Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, Arbeitslandesrätin Beate Palfrader, Alfred Lercher (AMS), Philip Wohlgemuth (ÖGB), Erwin Zangerl (AK) und Martin Wetscher (WK).
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Es gibt eine neue Strategie der Landesregierung für den Arbeitsmarkt. Darin fokussiert man sich auf drei Strategiefelder. Die Erwerbsbeteiligung soll gefördert werden, die Aus- und Weiterbildung unterstützt und die Teilhabechancen am Arbeitsmarkt verbessert werden.

TIROL. Die Strategie "Arbeitsmarkt Tirol 2030" umfasst neun Ziele und 21 Maßnahmenfelder. Sie wurde gemeinsam mit Sozialpartnern und Interessenvertretungen erarbeitet und erst kürzlich von jenen präsentiert. Mit dabei waren die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Beate Palfrader sowie Wirtschaftslandesrat Anton Mattle, Erwin Zangerl, Präsident Arbeiterkammer (AK) Tirol, Martin Wetscher, Vizepräsident Wirtschaftskammer (WK) Tirol, Philip Wohlgemuth, Landesvorsitzender Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Alfred Lercher, Geschäftsführer Arbeitsmarkt Service Tirol (AMS).

Einen starken und zukunftsfähigen Tiroler Arbeitsmarkt gewährleisten

Das Ziel der Arbeitsmarktstrategie ist klar und deutlich: Auch 2030 soll der Tiroler Arbeitsmarkt stark und zukunftsfähig sein. Konkret zielt die Strategie darauf ab, die Erwerbsbeteiligung der in Tirol lebenden Menschen zu fördern, indem die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf verbessert und die Menschen beim Einstieg in und Verbleib am Arbeitsmarkt unterstützt werden.
Fokussiert wird auch die Unterstützung im Aus- und Weiterbildungssektor sowie die Teilhabechancen am Arbeitsmarkt für Personen, die besonders gefährdet sind, arbeitslos zu werden.

"Mit der Strategie für den Arbeitsmarkt Tirol 2030 ist ein Fahrplan auf Schiene, mit dem die Politik als auch die Sozial- und Interessensvertretungen unter dem Motto ‚Arbeit ist ein Teilhaberecht‘ einen ganzheitlichen Entwicklungsplan in Händen halten, der nun laufend umgesetzt wird – auch mit Fokus auf zu ändernde Rollen- und Integrationsbilder am Arbeitsmarkt", sagte LRin Beate Palfrader. | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
  • "Mit der Strategie für den Arbeitsmarkt Tirol 2030 ist ein Fahrplan auf Schiene, mit dem die Politik als auch die Sozial- und Interessensvertretungen unter dem Motto ‚Arbeit ist ein Teilhaberecht‘ einen ganzheitlichen Entwicklungsplan in Händen halten, der nun laufend umgesetzt wird – auch mit Fokus auf zu ändernde Rollen- und Integrationsbilder am Arbeitsmarkt", sagte LRin Beate Palfrader.
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LRin Palfrader fasst es mit folgenden Worten zusammen:

„Der Anteil von Personen im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung wird sinken – das heißt, wir müssen die Erwerbsbeteiligung fördern. Strukturelle Veränderungen wie die Digitalisierung oder die ökologische Transformation der Wirtschaft werden Art und Weise der Arbeitstätigkeiten verändern – das heißt, wir müssen die Aus- und Weiterbildung unterstützen. Zudem strukturiert Arbeit den Alltag der Menschen und schafft Bildungs- und Lernerfahrungen sowie soziale Identität – das heißt, wir müssen die Teilhabechancen am Arbeitsmarkt verbessern.“

Rollenbilder abbauen 

Mit der Strategie soll auch betont werden, dass Rollenbilder abgebaut werden müssen und die Bevölkerung für die gemeinschaftliche Betreuungsarbeit sensibilisiert werden muss. Das Land möchte deswegen verstärkt Job- und Topsharing (zwei oder mehr MitarbeiterInnen teilen sich eine Vollzeit- bzw. Führungsstelle) als Beschäftigungsmodelle prüfen.

Zudem sollen Förderungen erweitert werden: Neben der Verlängerung und Optimierung des Weiterbildungsbonus Tirol soll das Bildungsgeld update für Weiterbildungen mit einem hohen Online-Anteil geöffnet werden. Auch Lehrlinge profitieren von Arbeitsmarktmaßnahmen: Sie erhalten im Rahmen der Ausbildungsbeihilfe ab 1. September 2022 statt 100 nun 200 Euro monatlich während der gesamten Lehrzeit. 

Statements der Sozialpartner und Interessensvertreter

Erwin Zangerl, Präsident Arbeiterkammer Tirol:

"Die Strategie ‚Tiroler Arbeitsmarkt 2030‘ spricht die wesentlichen Themen für den Arbeitsmarkt an und wird breit von den Partnern im Land getragen. In der Umsetzung müssen wir bereit sein, neue Wege zu gehen, denn weitere Herausforderungen werden sicherlich auf uns zukommen.“

Präsident der Arbeiterkammer Tirol, Erwin Zangerl, betonte, dass es am Arbeitsmarkt ein Wettbewerb um die besten Köpfe und Hände herrscht. | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
  • Präsident der Arbeiterkammer Tirol, Erwin Zangerl, betonte, dass es am Arbeitsmarkt ein Wettbewerb um die besten Köpfe und Hände herrscht.
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Martin Wetscher, Vizepräsident Wirtschaftskammer Tirol:

„Wichtig wird es in jedem Fall sein, dass wir unser Denken aufbrechen und dass Menschen, die leistungsbereit sind, arbeiten können – ob in Form von Überstunden oder freiwillig trotz Erreichen des Pensionsalters. Wir müssen für sie alle Arbeitsmöglichkeiten schaffen, ohne ihre Motivation durch erhöhte Abgaben etc. zu verringern.“

Vizepräsident der Wirtschaftskammer Tirol, Martin Wetscher, hob die Bedeutung hervor, umfassende Möglichkeiten für leistungsbereite Menschen zu schaffen. | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
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Philip Wohlgemuth, Vorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Tirol:

„Mit der Stärkung der Lehrausbildung und Unterstützung junger Menschen – unter anderem mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit – setzen wir ein wichtiges Zeichen für junge Menschen und sorgen gleichzeitig für die dringend benötigten Fachkräfte der kommenden Jahre.“

Landesvorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Philip Wohlgemuth, hob hervor, dass man Arbeitskräfte gewinnen und halten müssen. Wesentlich seien dabei unter anderem die Kinderbetreuungsangebote, Gesundheit am Arbeitsplatz als auch die Forcierung der Lehrausbildung.  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
  • Landesvorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Philip Wohlgemuth, hob hervor, dass man Arbeitskräfte gewinnen und halten müssen. Wesentlich seien dabei unter anderem die Kinderbetreuungsangebote, Gesundheit am Arbeitsplatz als auch die Forcierung der Lehrausbildung.
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Alfred Lercher, Arbeitsmarkt Service Tirol:
„Das AMS Tirol startet bereits im September mit konkreten Maßnahmen. Neu ist die Fachkräfteoffensive Tirol: Wir bringen Menschen ohne abrufbare Fachausbildung zu Höherqualifizierung in besonders nachgefragten Berufen wie beispielsweise Pflege, Klima und Technik und wir stehen hier, mit besonderem Fokus auf den Tourismus, natürlich auch für eine Kompetenzerweiterung in der angestammten Branche ein.“

Beim AMS sei man bereits dabei, die ersten Maßnahmen umzusetzen, wie Alfred Lercher, Geschäftsführer AMS Tirol, betonte. Unter anderem wird die Aus- und Weiterbildungschiene umgestellt.  | Foto: © Land Tirol/Die Fotografen
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