Forschung
Ausfall der Wintersaison hat weitreichende wirtschaftliche Folgen

Die Skisaison startet in Tirol am 24. Dezember. Haben Sie vor, im Corona-Winter ein Skigebiet zu besuchen?  | Foto: Duggan/DPA
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TIROL. Aufgrund der Coronapandemie gehen TouristikerInnen in Tirol von einem Totalausfall der Wintersaison aus. Dadurch sind auch andere Branchen betroffen. Was das in Zahlen bedeutet zeigt eine Hochrechnung der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW).

Hochrechnung zeigt dramatische wirtschaftliche Auswirkungen

Aktuell kann man nicht davon ausgehen, dass es dieses Jahr noch eine Wintersaison geben wird. Die von Vitalpin, der internationalen Interessensgemeinschaft für alpines Wirtschaften, in Auftrag gegebene Hochrechnung zeigt die wirtschaftlich Auswirkungen der verlorenen Wintersaison. Diese Auswirkungen gehen aber weit über die Branche hinaus. Reisewarnungen und Lockdowns führen zu großen Herausforderungen im Tourismusbereich. Jedoch sind auch andere Branchen betroffen – nämlich jene, die vom Reisegeschehen abhängig sind.

Die Hochrechnung im Detail

Die Hochrechnung analysierte Auswirkungen der Nächtigungsrückgänge im Alpenraum im Winter 2020/21 auf

  • die Umsätze,
  • die Wertschöpfung,
  • den Arbeitsmarkt und die unselbstständigen Einkommen

in den unterschiedlichen Wirtschaftszweigen. Für die Berechnungen miteinbezogen wurden Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Steiermark, der Kanton Graubünden, der Freistaat Bayern sowie die autonome Provinz Bozen – Südtirol.

„Insgesamt zeigt die Studie einmal mehr die Bedeutung des Alpentourismus als Wirtschaftsfaktor für alle Branchen.“ (Studienautor Stefan D. Haigner (GAW))

Tourismus ist ein Wirtschaftsmotor

Die Umsatzausfälle in den direkt betroffenen Sektoren des Wintertourismus führen aber über die realwirtschaftlichen Kreislaufverflechtungen sowie die innerregionalen Lieferbeziehungen am Ende zu Einbußen in allen Branchen. Der Totalausfall des Nächtigungstourimus bringt einen 

  • Wertschöpfungsverlust von 23 Milliarden Euro,
  • einen Einkommensverlust von 8,7 Milliarden Euro und
  • einen Verlust an knapp 200.000 Jobs

Vom Ausfall der Wintersaison sind auch der Handel und die Bauwirtschaft betroffen. Hier sind rund 32.000 und mehr als 13.000 Jobs in Gefahr. Stark betroffen sind auch Mobilitätsanbieter, Dienstleister und die Landwirtschaft. Weil die Abnehmer aus der Gastronomie und Hotellerie fehlen, müssen Tonnen an wertvollen Lebensmitteln vernichtet werden.

 „So wie eine Kuh auch in Pandemiezeiten weiter Milch gibt, muss auch angebautes Gemüse geerntet werden, unabhängig davon, ob es dafür Abnehmer gibt oder nicht. Das führt dazu, dass allein in Tirol kürzlich 120.000 Tonnen Kohl vernichtet werden mussten, um nur ein Beispiel für die prekäre Lage der indirekt betroffenen Branchen zu geben. “ (Theresa Haid, Geschäftsführerin von Vitalpin)

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