Coronavirus
Finanzieller Schaden bei Kunstschaffenden ist sehr hoch

Eine österreichweite Datenerhebung der IG Kultur Österreich und der Landesorganisationen zeigt, dass auch in Tirol der finanzielle Schaden sehr hoch ist. Dieser wird mit rund 580.000 Euro angegeben.  | Foto: Montage
  • Eine österreichweite Datenerhebung der IG Kultur Österreich und der Landesorganisationen zeigt, dass auch in Tirol der finanzielle Schaden sehr hoch ist. Dieser wird mit rund 580.000 Euro angegeben.
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TIROL. Eine österreichweite Datenerhebung der IG Kultur Österreich und der Landesorganisationen zeigt, dass auch in Tirol der finanzielle Schaden sehr hoch ist. Dieser wird mit rund 580.000 Euro angegeben.

Schaden von rund 580.000 Euro im Kulturbereich

Die IG Kultur Österreich und die Landesvernetzungen führten im Zeitraum von 19. bis 29. März 2020 eine Umfrage unter den freien Kulturinitiativen in Österreich durch. Dadurch sollten die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf den Kunst- und Kultursektor in Erfahrung gebracht werden. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass der finanzielle Schaden überraschend hoch ist. Die 21 an der Umfrage beteiligten Tiroler Kulturorganisationen gaben den Schaden mit rund 580.000 Euro an. Dabei sei der Schaden nur bis zum 13. April berücksichtigt. Wenn die Verkehrsbeschränkungen  bis Juli 2020 aufrecht erhalten bleiben, werde der Schaden rund eine Million Euro ausmachen. Einzelpersonen, die im Kulturbereich tätig sind, wurden in der Umfrage nicht berücksichtigt.

"Diese Zahlen lassen erahnen, wie hoch die finanziellen Folgen für die gesamte Tiroler Kunst- und Kulturszene – einschließlich der institutionellen Kultureinrichtungen und der im Kultursektor tätigen Einzelpersonen – sein müssen. "

Mehr als 253 abgesagte Veranstaltungen

In nur einem Monat - bis zum offiziellen Ende des Veranstaltungsverbots am 13. April - wurden alleine von den befragten Tiroler Initiativen 253 Kulturveranstaltungen abgesagt, verschoben oder neu geplant. Insgesamt sind 248 Arbeitsverhältnisse betroffen – freie Dienstnehmer*innen und Werkverträge eingerechnet.

Einige der Kulturinitiativen nützen auch die Möglichkeit der Kurzarbeit. Jedoch seien viele der Meinung, dass die meisten bisherigen Unterstützungsmöglichkeiten – wie die Kurzarbeit oder die Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuervorauszahlungen oder Kredithaftungen –  nicht passend oder unzureichend seien.

Finanzielle Hilfsmaßnahmen und Rechtssicherheit bei Förderungen gefordert

Gewünscht werden von den Kunstschaffenden vor allem konkrete finanzielle Hilfsmaßnahmen und Rechtssicherheit in Bezug auf Förderungen. Der Ankündigung, den bei der WKÖ angesiedelten Härtefonds auch für NPOs zu öffnen, müssend dringend Taten folgen! Gemeinnützige Kulturvereine und -institutionen brauchen nach drei Wochen Unsicherheit endlich finanzielle Unterstützung, um nicht in die Insolvenz zu schlittern.

Auch in Tirol fehlen bis dato Richtlinien für den von Landeshauptmann Günther Platter angekündigten Härtefonds. Es muss gewährleistet sein, dass für Kulturbetriebe, KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen, die andere staatliche Unterstützungsmaßnahmen nicht in Anspruch nehmen können, ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um ihre Existenz zu sichern.

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