GemNova
GemNova-Konkurs – Land gründet neue GmbH

Nach dem Auftrag von Landeshauptmann Anton Mattle für ein neues Angebot im Bereich der Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrativen Assistenz wird die Tiroler Landesregierung in einem Umlaufbeschluss die Gründung einer gemeinnützigen GmbH beauftragen. | Foto: BB Archiv
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  • Nach dem Auftrag von Landeshauptmann Anton Mattle für ein neues Angebot im Bereich der Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrativen Assistenz wird die Tiroler Landesregierung in einem Umlaufbeschluss die Gründung einer gemeinnützigen GmbH beauftragen.
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Der Konkurs der GemNova ist fix, die Arbeiterkammer ist bereits um die Beschäftigten bemüht. Das Land gründet währenddessen eine neue gemeinnützige GmbH. Man möchte damit das Angebot für Schulerhalter sichern. 

TIROL. Im Auftrag von Landeshauptmann Mattle sollte ein neues Angebot im Bereich der Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrativen Assistenz als GemNova-Ersatz gesucht werden. In einem Umlaufbeschluss beschloss die Tiroler Landesregierung letztendlich die Gründung einer neuen gemeinnützigen GmbH.
Mit Schulbeginn im Herbst würden dringend FreizeitpädagogInnen und Schulassistenzkräfte zur Unterstützung an den Schulen gebraucht, so das Argument. 

Große Personalsuche

Bis jetzt haben sich bereits 550 interessierte Personen gemeldet, so LH Mattle. Weiterhin können sich alle qualifizierten und interessierten Personen melden unter personalangebot@tirol.gv.at oder online unter www.tirol.gv.at/umfrage-personalangebot zu melden.

Federführend wird das neue Angebot von LRin Cornelia Hagele und LRin Eva Pawlata ausgearbeitet.

„Die Tiroler Landesregierung bekennt sich dazu, das Angebot im Bereich der Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrativen Assistenz unter der Schirmherrschaft des Landes Tirol neu aufzustellen. Dies soll durch eine Kooperation der neu zu gründenden Gesellschaft mit den Gemeinden erfolgen und soll damit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GemNova als auch allen anderen Interessierten eine Möglichkeit bieten, in diesem Arbeitsbereich weiterhin tätig zu sein“,

erklären die beiden Landesrätinnen. Dabei geht es dem Land insbesondere um die Bereiche Freizeitbetreuung, administrative Assistenz sowie Schulassistenz.

Zuschuss für Assistenzkosten

Im Sinne des Tiroler Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention soll Kindern und Jugendlichen die Teilhabe am regulären Schulalltag ermöglicht werden. Vom Land Tirol wird den Erhaltern von Schulen, die nicht vom Bund erhalten werden, ein Zuschuss zu den Kosten für die Assistenz von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen im Schulalltag gewährt.

„Durch das neue Kooperationsangebot soll Inklusion im regulären Schulbetrieb weiter sichergestellt werden“,

erklärt Soziallandesrätin Pawlata.

„Die Tiroler Landesregierung bekennt sich dazu, das Angebot im Bereich der Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrativen Assistenz unter der Schirmherrschaft des Landes Tirol neu aufzustellen." | Foto: Krabichler
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Administrative Assistenzkräfte gelten als wichtige Unterstützung im administrativen Bereich der Pflichtschulen. Die Finanzierung der administrativen Assistenzkräfte erfolgte bisher über eine Eingliederungsbeihilfe des AMS und durch das Land Tirol. Ab dem Schuljahr 2023/24 stellt das Land Tirol bis zu rund 637.000 Euro sowie der Bund rund 1,275 Millionen Euro pro Schuljahr für Tirol zur Verfügung, wodurch die Beschäftigung von administrativen Assistenzkräften auch im kommenden Schuljahr sichergestellt ist.

Wer wird die Geschicke der neuen Gesellschaft lenken?

Die bestehende Tiroler Kinder und Jugend GmbH, die sich im Eigentum des Landes Tirol befindet, soll um die neue gemeinnützige Tochtergesellschaft erweitert werden.

"Es freut uns, dass wir unser Angebot erweitern und ausbauen können, indem wir künftig Schulerhalter auch mit Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen sowie Schulassistenzen unter die Arme greifen. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren“,

freut sich die Geschäftsführerin Petra Sansone über das Vertrauen seitens des Landes. Die Tiroler Kinder und Jugend GmbH kann auf bestehende Strukturen und Erfahrung im Umgang mit Gemeinden und Schulerhaltern zurückgreifen und kennt die Bedürfnisse der Schulen. Zudem ist durch einen Aufsichtsrat Kontrolle und Transparenz gewährleistet.

Freizeitbetreuung, Schulassistenz und administrative Assistenz sollen in einer neu zu gründenden Gesellschaft abgebildet und das dafür notwendige Personal angestellt werden. Zudem soll das neue Angebot eine übergeordnete Koordination beinhalten. Diese Koordinationstätigkeit umfasst sämtliche Personalagenden, vom Recruiting bis zur Personalverrechnung, die gesamte Personaleinsatzplanung und Einteilung, die Unterstützung der Schulerhalter und Schulleitungen, sowie die Betreuung der MitarbeiterInnen im Bereich der Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrativen Assistenz.
Im Bereich der Schulassistenz und Freizeitbetreuung umfasst das Kooperationsangebot zudem eine Vertretungslösung. Es werden regionsweise eine gewisse Anzahl an „SpringerInnen“ angestellt, welche im Krankheitsfall als Vertretung in den jeweiligen Schulen einspringen sollen, um die Betreuung der Kinder und Jugendlichen aufrechterhalten zu können.

Neos sehen Neugründung kritisch

Die Neos die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft, die künftig Schulassistenz, Freizeitbetreuung und administrative Assistenz für Schulerhalter bereitstellen und koordinieren, kritisch. 
NEOS-Landtagsabgeordnete Birgit Obermüller:

"Seit Oktober 2022 ist der finanzielle Schiefstand der GemNova öffentlich und seither stehen die betroffenen MitarbeiterInnen im Regen. Derzeit sogar ohne Gehalt. Seit Oktober 2022 hätte die Landesregierung Zeit gehabt, die Übernahme des Personals durch die Bildungsdirektion vorzubereiten. Es ist nichts passiert und man hat jetzt die Verantwortung wieder in eine ausgelagerte Gesellschaft geschoben."

Allerdings möchte Obermüller der Geschäftsführerin der Kinder- und Jugend GmbH, Petra Sansone, nicht von vornherein das Vertrauen absprechen. Die Schulen hätten gute Erfahrungen mit der Kinder- und Jugend GmbH gemacht im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Schulsozialarbeit. 
Doch Obermüller appelliert an die Verantwortlichen "endlich einen Paradigmenwechsel einzuleiten". 

„Viele Schulleitungen sind in den vergangenen Jahren an den unterschiedlichen Zuständigkeiten verzweifelt. Die Gemeinden mussten das Personal zahlen. Die GemNova schickte das Personal und die pädagogische Verantwortung lag bei den Schulleitungen. Letztere hatten jedoch keinen Einfluss auf die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter:innen. Wenn beispielsweise eine Einzelhandelskauffrau als Freizeitpädagogin eingestellt wurde und nicht bereit war, sich fortzubilden, musste das hingenommen werden."

Obermüller bedauert jedoch, dass die Landesregierung nicht die Chance ergriffen hat, die Kinderbetreuung in Schulen in der Bildungsdirektion zu verorten und die Verantwortung dafür selbst in die Hand zu nehmen. 

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