ÖGB Tirol
Kommt der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz?

Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Familien noch immer schwer zu gestalten.  | Foto: Pixabay/congerdesign (Symbolbild)
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Der ÖGB Tirol sieht einen Funken Hoffnung wenn es um seine langjährige Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsplätze geht. Es scheint nämlich inzwischen eine politische Mehrheit in Tirol zu geben, die sich für einen Rechtsanspruch ausspricht.

TIROL. ÖGB-Tirol Vorsitzender Wohlgemuth erwartet sich jetzt eine schnellstmögliche Umsetzung von den Parteien, die sich für einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ausgesprochen haben. Dies dürfe kein leeres Wahlversprechen sein, mahnt er. 

Langjährige Forderung aller Sozialpartner

Seit langen hört man von den Sozialpartnern immer wieder die Forderung nach dem Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. Dies soll bereits am dem ersten Lebensjahr des Kindes gewährleistet werden. 
Der Ausbau dieses Angebots wäre wesentlich, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. 

Wartet nun auf die Umsetzung der Partei-Versprechen: ÖGB Tirol-Vorsitzender Wohlgemuth.  | Foto: ÖGB Tirol
  • Wartet nun auf die Umsetzung der Partei-Versprechen: ÖGB Tirol-Vorsitzender Wohlgemuth.
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"Ich gehe daher davon aus, dass schleunigst die Weichen für ein breites, flächendeckendes und vor allem leistbares Kinderbetreuungsangebot gestellt werden. Dringend notwendig sind auch längere Öffnungszeiten und die Abdeckung der Ferien“,

betont Wohlgemuth.

Trotz Ausbau noch immer Aufholbedarf

Das Kinderbetreuungsangebot wurde in den letzten Jahren in Tirol zwar massiv ausgebaut, doch der Bedarf ist immer noch nicht gedeckt. Laut Kinderbetreuungsstatistik entsprechen in Tirol nur 39 Prozent aller Kindergartenplätze den Vereinbarkeitskriterien von Familie und Beruf. Zur Erreichung der von der EU im Jahr 2002 beschlossenen Barcelona-Ziele fehlen in Tirol noch 900 Plätze für unter 3-jährige Kinder. Tirol holt außerdem den Bundeszuschuss über die 15a-Vereinbarung bei weitem nicht ab. Kindergärten in Tirol haben an 42 Tagen geschlossen, fast die Hälfte hat ab 16 Uhr zu. Nur rund 38% der 3-5-Jährigen hat einen Betreuungsplatz, der den Vereinbarkeitskriterien entspricht.

Diese fehlende Kinderbetreuung ist ein Hauptgrund für die hohe Teilzeit-Quote bei Frauen in Tirol. Immerhin arbeitet mehr als die Hälfte in Teilzeit. Der ÖGB argumentiert zudem, dass ein gutes Kinderbetreuungsangebot auch dem aktuell herrschenden Arbeitskräftemangel entgegen wirken könnte, wenn mehr Frauen für den Arbeitsmarkt gewinnen werden können.

Mehr Angebot braucht mehr Personal

Natürlich reicht es nicht, einfach einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz durchzudrücken. Das Personal muss für ein solches Angebot vorhanden sein. Daher bräuchte es eine entsprechende Ausbildungsoffensive, so Wohlgemuth. Zudem sollten die Rahmenbedingungen und die Bezahlung für das bestehende Personal verbessert werden.

„ElementarpädagogInnen sind definitiv systemrelevant. Sie sorgen für die erste Bildung der Kleinsten, tragen viel Verantwortung und sind gleichzeitig permanentem Stress ausgesetzt. Die Bezahlung wird dieser täglichen Herausforderung absolut nicht gerecht. Generell muss beim Personal unbedingt aufgestockt werden.“,

so Wohlgemuth abschließend.

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