Umfrageergebnis
Lehre hat bei TirolerInnen ein gutes Image

Im Jahr 2022 entschieden sich knapp 48 Prozent der SchulabgängerInnen in Tirol eine Lehre zu absolvieren. | Foto: Goodluz/panthermedia.net / Symbolbild
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  • Im Jahr 2022 entschieden sich knapp 48 Prozent der SchulabgängerInnen in Tirol eine Lehre zu absolvieren.
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In Tirol ist die Zahl der Lehrlinge im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Aber dennoch sehen viele die Lehre nicht als Bildungssackgasse. Auch rückblickend, sind viele TirolerInnen mit der Entscheidung, eine Lehre gemacht zu haben, zufrieden.

TIROL (skn). Im Jahr 2022 entschieden sich knapp 48 Prozent der SchulabgängerInnen in Tirol eine Lehre zu absolvieren. Dabei haben sie in Tirol die Wahl aus rund 160 Lehrberufen von der klassischen Friseurlehre oder Bürokaufmann bis hin zu weniger bekannten Ausbildungsberufen wie Pharmatechnologie, Waffenmechaniker oder Garten- und Grünflächengestaltung mit Schwerpunkt Greenkeeping. Gleichzeitig gibt es in Tirol zahlreiche Maßnahmen, um die Lehre attraktiver zu machen.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zur Lehre in Tirol

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 350 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Lehre teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob ihr eine Lehre gemacht habt und wie ihr dazu steht.

  • 213 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben eine Lehre gemacht und es nie bereut.
  • 31 Leserinnen und Leser haben keine Lehre gemacht, finden rückblickend aber, dass es die bessere Entscheidung gewesen wäre.
  • 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten statt der Lehre lieber studiert.
  • 56 Leserinnen und Leser haben keine Lehre gemacht und finden die Entscheidung immer noch richtig.

Bei unserer Umfrage der Woche zur Lehre haben insgesamt 350 Leserinnen und Leser teilgenommen. Von ihnen haben 60,86 Prozent eine Lehre gemacht und es bis heute nicht bereut. 8,86 Prozent geben an, dass sie keine Lehre gemacht haben. Rückblickend – so finden sie – wäre eine Lehre aber die bessere Entscheidung gewesen. 14,29 Prozent wünschen sich, sie wären damals weiter zur Schule gegangen und hätten etwas studiert. Für sie war ein Lehrberuf die falsche Wahl. Für 16 Prozent war die Entscheidung keine Lehre gemacht zu haben auch heute noch die richtige Entscheidung.

Darum geht's

  • Für viele Jugendliche ist die Lehre keine Bildungssackgasse
  • Die Anzahl der Lehrlinge ist in Tirol leicht gesunken
  • Auch die Anzahl der Lehrstellen ist rückläufig
  • Es gibt mehr als 160 Lehrberufe, die Lehrlinge verteilen sich aber auf wenige Berufe
  • Die Lehre als duale Ausbildungsform mit Praxis und Hintergrundwissen
  • In Tirol gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Lehre

Lehre ist keine Bildungssackgasse

Mit Anfang 2023 veröffentlichte die WKO (Wirtschaftskammer Österreich) eine Umfrage in Bezug auf die Lehre in Österreich. Dabei geben 82 Prozent der befragten Lehrlinge an, dass sie davon überzeugt seien, mit der abgeschlossenen Lehre leicht einen Arbeitsplatz zu finden. 79 Prozent gehen davon aus, dass eine Lehre besser auf das Arbeitsleben vorbereiten würde als eine Schule. 85 Prozent sehen die Lehre nicht als Ende der Ausbildungsmöglichkeit, sie wissen um Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Lehrabschuss. Die Lehre wird insgesamt nicht mehr als Einbahnstraße empfunden. 53 Prozent der befragten Lehrlinge wollen auch nach der Lehre eine Weiterbildung machen.

In Tirol ist die Zahl der Lehrlinge leicht gesunken

Mit Ende 2022 gibt es in Österreich 35.233 Lehrlinge im ersten Lehrjahr. So viele gab es seit 2013 nicht mehr. Insgesamt waren mit Jahresende 2022 in Österreich 108.085 Lehrlinge in Ausbildung. In Tirol ist die Zahl der Lehrlinge um 1,5 Prozent gesunken. Mit Ende 2022 waren 10.408 Mädchen und Buben in einer Lehre, davon 7.172 (69 Prozent) Burschen und 3.236 (31 Prozent) Mädchen. 3.191 Lehrlinge waren im ersten Lehrjahr.

Die Anzahl der Lehrstellen ist leicht gesunken

Die Anzahl der Lehrbetriebe ist im Vergleich zum Vorjahr tirolweit gesunken. Ein Plus an Lehrbetrieben gab es nur in den Bezirken Kitzbühel, Kufstein und Lienz. Lienz und Schwaz sind die einzigen beiden Bezirke, in denen die Zahl der Lehrlinge leicht gestiegen ist.

Die beliebtesten Lehrberufe in Tirol

In Tirol gibt es rund 160 verschiedene Lehrberufe. Dennoch konzentriert sich die Mehrheit der Lehrlinge auf nur wenige Berufe. So verteilen sich 57,3 Prozent der Lehrlinge auf nur 10 Lehrberufe.

Die meisten Mädchen, die eine Lehre machen, zieht es noch immer in traditionelle Frauenberufe. 37,3 Prozent der Mädchen werden in nur drei Lehrberufen - Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin/Stylistin - ausgebildet. 60 Prozent der Mädchen erlernen einen der folgenden Top-10-Berufe. Der Beruf "Metalltechniker" war ehemals ein typischer Männerberuf. Dieser wird inzwischen von immer mehr Mädchen erlernt.

33,8 Prozent der männlichen Lehrlinge verteilen sich auf drei Lehrberufe. Somit ist hier die Verteilung etwas günstiger als bei den Mädchen. Dafür fallen 64,8 Prozent der Lehrlinge auf die Top-Ten der häufigsten Lehrberufe.

Lehre – Duale Ausbildung

Die Lehre ist eine duale Berufsausbildung. Dabei arbeitet der Lehrling bereits zu einem großen Teil praxisorientiert in einem Betrieb Er lernt somit seinen Beruf anhand der praktischen Arbeit. Ein kleinerer Teil findet in der Berufsschule statt. Hier wird einerseits das Allgemeinwissen vertieft und das theoretische Hintergrundwissen für den gewählten Beruf vermittelt. Viele Betriebe bieten zusätzlich das Modell "Lehre mit Matura" an. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit, parallel zur Lehrausbildung die Matura zu machen. Eine Lehre dauert im Schnitt drei Jahre und endet mit der Lehrabschlussprüfung (LAP).

Stärkung der dualen Ausbildung

Mit verschiedenen Maßnahmen und in Hinblick auf den Fachkräftemangel wird in Tirol die duale Ausbildung gestärkt und attraktiviert. Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem die Begabtenförderung, TyrolSkills oder die Wahl zum Lehrling des Monats.

„Mit der Begabtenförderung werden besondere Leistungen von Lehrlingen während der Berufsausbildung prämiert. Das schafft auch einen Leistungsanreiz für die jungen Menschen. Damit verbunden ist auch ein Anheben des allgemeinen Ausbildungsniveaus bei Lehrlingen und eine Verbesserung des Ansehens von Lehrberufen.“ (Arbeits- und Jugendlandesrätin Astrid Mair)

Tirolweit wurden im Jahr 2022 insgesamt 1.540 Lehrlinge ausgezeichnet, davon waren 686 weibliche und 854 männliche Lehrlinge.

Mit dem Lehrling des Monats werden die Besten in der Lehrlingsausbildung vor den Vorhang geholt. Dabei zählen die Leistungen während der Berufsausbildung aber auch das Engagement im gesellschaftlichen Bereich. Über die Auszeichnung entscheidet eine Jury aus VertreterInnen des Landes Tirol, der Wirtschaftskammer Tirol, der Arbeiterkammer Tirol und der Berufsschulen. Im darauffolgenden Jahr wird aus der 12-köpfigen Gruppe der Lehrlinge des Monats der Lehrling des Jahres gewählt.

Auch der Lehrlingswettbewerb TyrolSkills der WKO ist eine Maßnahme zur Stärkung der dualen Ausbildung. Bei diesem Lehrlingswettbewerb noch während der Lehre können die Lehrlinge ihre bereits erworbenen Fähigkeiten und Stärken unter Beweis stellen. Dabei messen sich jährlich die besten Lehrlinge in ihren jeweiligen Ausbildungsbereichen. Diese TyrolSkills sind auch ein Training für die Lehrabschlussprüfung. Neben zahlreichen Berufswettbewerben auf nationaler Ebene finden im internationalen Bereich abwechselnd alle zwei Jahre die EuroSkills und WorldSkills statt.

 In Tirol ist die Zahl der Lehrlinge um 1,5 Prozent gesunken. Mit Ende 2022 waren 10.408 Mädchen und Buben in einer Lehre | Foto: AGRANA  /Symbolbild
  • In Tirol ist die Zahl der Lehrlinge um 1,5 Prozent gesunken. Mit Ende 2022 waren 10.408 Mädchen und Buben in einer Lehre
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*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

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Externer Link: www.karriere-mit-lehre.tirol

Image der Lehre wird besser – Umfrage der Woche
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 In Tirol ist die Zahl der Lehrlinge um 1,5 Prozent gesunken. Mit Ende 2022 waren 10.408 Mädchen und Buben in einer Lehre | Foto: AGRANA  /Symbolbild
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