Vollversammlung Tiroler Industrie
Leistung muss sich wieder lohnen

Vollversammlung der Tiroler Industrie | Foto: IV Tirol
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Bei der Vollversammlung der IV Tirol zeigte sich, dass Tirols Industrieunternehmen nach drei schwierigen Jahren wieder positiv in die Zukunft blicken - trotz anhaltender Herausforderungen in der Energieversorgung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Im Rahmen der Versammlung erfolgte die Übergabe der Geschäftsführung von Eugen Stark an Michael Mairhofer.

TELFS. Zu Beginn begrüßte der Hausherr, Stefan Blaas, Geschäftsführer des Liebherr-Werks Telfs die Mitglieder der IV und stellte sein Unternehmen kurz vor. Im Anschluss richtete Landeshauptmann Anton Mattle das Wort an die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer und wiederholte sein Plädoyer, dass man Tirols Wirtschaft und seine Sektoren ganzheitlich betrachten muss und die Wirtschaftsbereiche in der politischen Arbeit nicht auseinanderdividieren darf.

„Die Tiroler Industrie ist ein verlässlicher Arbeitgeber und Motor für den Wohlstand im Tirol. Besonders während der Corona-Pandemie war sie ein stabilisierender Faktor für Tirols Wirtschaft und die Menschen im Land“, betonte Landeshauptmann Mattle.

Eugen Stark, Michael Mairhofer, Christoph Swarovski | Foto: IV Tirol
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Auch LHStv. Georg Dornauer betonte, dass man Tirols Wirtschaft nicht auf den Tourismus reduzieren dürfe. Der Industrie komme aufgrund ihres positiven Einflusses auf den Wohlstand im Land und der vielen geschaffenen Arbeitsplätze eines besonderen Status zu. „Nachdem die neue Regierung im Regierungsprogramm ein klares Bekenntnis zur Stärkung des Industriestandorts abgegeben hat, müssen jetzt auch Taten folgen“, versprach Dornauer. Für Tirols Unternehmen müsse ein sicherer Rahmen für ihre Weiterentwicklung und Investitionen geschaffen werden.

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„Leistung muss sich wieder lohnen“

Im Rahmen der Vollversammlung wiederholte Präsident Christoph Swarovski seine Forderung, dass Politik und Industrie gemeinsam Lösungen finden müssen, die sicherstellen, dass Menschen in Österreich, die Vollzeit arbeiten und freiwillig im Beruf mehr leisten als andere, belohnt und nicht aufgrund der hohen Steuerbelastung für ihren Leistungswillen bestraft werden.

„Wir brauchen wieder eine gesunde Einstellung zur Arbeit und müssen klar kommunizieren, dass unser Wohlstand von der Leistungsbereitschaft der Menschen im Land abhängt“, brachte es Swarovski auf den Punkt.

Die Attraktivierung der Vollzeitarbeit und das Ermöglichen von längerem Arbeiten über die Pension hinaus seien jetzt ein Gebot der Stunde und auch Grundvoraussetzung dafür, den Arbeitskräftemangel in den Griff zu bekommen, der droht, die positiven Entwicklungen in Tirols Industrie auszubremsen.

Forderungen

Die Politik sei auch besonders gefordert, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes zu erhalten. Dafür brauche es Steuererleichterungen, den Abbau von Bürokratie, schnellere Verfahren für den Ausbau der notwendigen Infrastruktur im Land und vor allem Klimaschutz mit Augenmaß, der nicht gegen, sondern mit den Unternehmen arbeitet. Sonst drohe laut Swarovski die Abwanderung von Industrieunternehmen und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und schlussendlich des Wohlstands im Land.

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„Es braucht ein neues Wirtschaftswunder“

In dieselbe Kerbe schlug auch Franz Schellhorn, Leiter der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Agenda Austria. In seinem Vortag betonte der Experte, dass der Staat, der drei Jahre mit beiden Händen Steuergeld in Form von Förderungen an Unternehmen und Bevölkerung verteilte, nun endlich die Notbremse bei den Ausgaben ziehen müsse, um aus der Schuldenfalle zu kommen. Auch für Schellhorn droht der Arbeitskräftemangel zum großen Hemmschuh für zukünftiges Wachstum der österreichischen Wirtschaft und zum Preistreiber zu werden. In die Zukunft blickend fordert Schellhorn:

„Nach drei Krisenjahren und einer massiven Staatsverschuldung braucht es jetzt ein neues Wirtschaftswunder, um die sozialen Versprechen, die Österreichs Politik bei allen Gelegenheiten gebetsmühlenartig wiederholt, auch halten zu können.“

Übergabe der Geschäftsführung
Eugen Stark hat 2017 die Geschäftsführung der Industriellenvereinigung Tirol unter Präsident Christoph Swarovski übernommen. Er hat in seiner Zeit als Geschäftsführer die IV weiterentwickelt und mit seiner Expertise in der Öffentlichkeitsarbeit die Kommunikationsstrategie und die Interessenvertretung neu ausgerichtet. Es ist ihm auch gelungen, zahlreiche neue Mitglieder für die IV zu werben. Der neue Geschäftsführer, Michael Mairhofer, war vor seinem Wechsel in die Interessenvertretung 15 Jahren als Führungskraft im Amt der Tiroler Landesregierung tätig, wo er unter anderem für die Wirtschaftsförderung, Standortpolitik, Anliegen von Wirtschaft und Industrie, Digitalisierung und den Breitbandausbau zuständig war. „Mit Michael Mairhofer konnten wir eine hervorragende Persönlichkeit für die IV Tirol gewinnen. Seine Erfahrung in den Bereichen Wirtschaftspolitik, Digitalisierung und Standortentwicklung machen ihn zur perfekten Nachbesetzung für den Posten des Geschäftsführers,” erklärt Swarovski.

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