Vorschreibung
Tiwag beharrt auf Korrektheit – AK Tirol kritisiert weiter

 Mit den Vorschreibungen wäre alles in Ordnung, so die Tiwag. Die Arbeiterkammer Tirol sieht dies ganz anders. Die Kommunikation des Landesenergieversorgers wäre "undurchsichtig und völlig irreführend".  | Foto: Shutterstock / Symbolbild
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  • Mit den Vorschreibungen wäre alles in Ordnung, so die Tiwag. Die Arbeiterkammer Tirol sieht dies ganz anders. Die Kommunikation des Landesenergieversorgers wäre "undurchsichtig und völlig irreführend".
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Nach der Veröffentlichung der AK Tirol, dass die TIWAG teils nicht korrekte Stromvorschreibungen ausschickt, beharrt der Landesenergieversorger darauf, dass bei den Vorschreibungen alles mit rechten Dingen zugeht. Für die AK Tirol ist die Erklärung allerdings keineswegs schlüssig.

TIROL. Mit den Vorschreibungen wäre alles in Ordnung, so die Tiwag. Die Arbeiterkammer Tirol sieht dies ganz anders. Die Kommunikation des Landesenergieversorgers wäre "undurchsichtig und völlig irreführend"

Kunden wird ein Preisvorteil suggeriert

Die Arbeiterkammer kritisiert weiter, dass der Strompreis nicht klar und deutlich festgesetzt wird, sondern dass mit einem Aktionsbonus und einem Tiwag-Bonus gearbeitet werde. Diese sollen den Kunden einen Preisvorteil suggerieren, kritisiert AK Tirol-Präsident Zangerl.
Diese "Marketingmasche" würde den derzeitigen Preis von 18, 84 Cent/kW brutto verantworten.

"Worüber die TIWAG ihre Kunden im Unklaren lässt ist, dass der tatsächliche Strompreis weit höher liegt, nämlich sogar über 25 Cent/kWh, da sich der Strompreis aus mehreren Komponenten zusammensetzt.",

so die AK Tirol.
Rechnet man etwa den Anteil, der an die Tiwag-Tochter Tinetz zu entrichten ist sowie die aufgeschlagenen Steuern und Abgaben hinzu, landet man bei ca. 25,80 Cent/kWh (brutto), die tatsächlich pro Kilowattstunde zu zahlen sind. 

Keine schlüssige Erklärung

Im Bereich der Vorschreibungen würde nicht korrekt berechnet, prangert die AK Tirol an. Die Tiwag verweist diesbezüglich auf eine Kombination aus Preissteigerungen, Nachzahlungen wegen höheren Stromverbrauchs und der Restlaufzeit bis zur Jahresabrechnung. Für AK Präsident Zangerl keine schlüssige Erklärung.
Denn selbst mit diesen Argumenten würden sich die teils enormen Vorschreibungen nicht rechtfertigen lassen. AK-Präsident Zangerl verweist in diesem Zusammenhang auf einen besonders krassen Fall, bei dem die Vorschreibung von monatlich 46 Euro auf 35.000 Euro gestiegen. 

Eine der extremsten Fälle in Sachen Vorschreibungen. | Foto: AK Tirol
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„Wenn das die TIWAG unter korrekter Abrechnung versteht, dann braucht es einen nicht zu wundern, dass der Gewinn des Unternehmens durch die Decke geht“,

so Zangerl.

Zangerl kritisiert nach wie vor die Preispolitik der Tiwag und vor allem die in vielen Beispielen extrem gestiegenen Vorschreibungen.  | Foto: AK Tirol
  • Zangerl kritisiert nach wie vor die Preispolitik der Tiwag und vor allem die in vielen Beispielen extrem gestiegenen Vorschreibungen.
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"Tricksen" beim Strompreis?

Zangerl erläutert auch, dass es sich beim Strompreis der Tiwag auch um die kompletten Netzgebühren seitens der Tiwag-Tochter Tinetz handelt. 
Am Beispiel der TIWAG sieht die Strompreiszusammensetzung nämlich folgendermaßen aus (comfort privat, Jahresverbrauch 3.500 kWh): 57 Prozent fallen auf den Arbeitspreis, 26 Prozent auf Netznutzungsentgelt, Netzverlustentgelt und Messleistungsentgelt, das an die TINETZ geht sowie 17 Prozent auf Umsatzsteuer und Elektrizitätsabgabe. Die Netzkosten machen also fast ein Viertel des Strompreises aus.

„Dass die TIWAG davon profitiert steht natürlich in keinem Inserat. Aber vielleicht könnte die TIWAG-Führung werbewirksam erklären, warum angesichts der massiven Gewinne der Strompreis nicht endlich gesenkt wird, und das ohne Tricksereien mit irgendwelchen Boni“,

so Zangerl. 

Statement der Tiwag

"Die Ermittlung der monatlichen Teilbeträge nach einer Preisanpassung erfolgt auf Basis der geltenden gesetzlichen Marktregeln, die der Vermeidung von Nachzahlungen seitens der KundInnen dienen. In diesem Zusammenhang lassen sich keine allgemeinen Berechnungen anstellen, sondern muss jeder Einzelfall auf Basis der konkreten Kundendaten individuell geprüft werden.",

und weiter:

"TIWAG hat zu diesem Thema schon im Juni eine eigene Homepage (Teilbetrag – TIWAG – Saubere Energie für Tirol) und Kontaktadresse (teilbetrag@tiwag.at) eingerichtet, auf der alle für die KundInnen relevanten Informationen und Erklärungen zusammengefasst sind und unter Angabe der Kundendaten (u.a. Vertragskontonummer, Angaben zu den Teilbeträgen, etc.) eine kundenspezifische Beratung erfolgen kann."

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