AK Tirol
Tiwag-Vorschreibung um bis zu 400 Prozent zu hoch!
Aktuell sind die AK ExpertInnen mit Fällen konfrontiert, bei denen es zu hohe Vorschreibungen bei der Stromrechnung gibt. Allerdings gehe es hier nicht um ein paar Euro, sondern um teils hohe Summen, so die Arbeiterkammer Tirol.
TIROL. Das extremste Beispiel ist wohl eine Vorschreibung, die anstelle von 80 Euro monatlich 400 Euro verlangt.
Endpreis kaum berechenbar für KundInnen
Für die KundInnen der Tiwag wäre der Endpreis kaum berechenbar, so die Tiwag, der er sich aus vielen Komponenten zusammensetzt. Deswegen wäre es eigentlich umso wichtiger, dass man sich auf die Vorschreibung seines Stromanbieters verlassen kann.
"Die TIWAG hat die Verpflichtung, die Vorschreibung der Teilbeträge in angemessener Weise und mit der nötigen Sorgfalt bereitzustellen und nicht mit überhöhten Forderungen für Verunsicherung zu sorgen.",
kritisiert die Arbeiterkammer Tirol.
Letztendlich sind die Tiwag-Kunden nicht dazu da, um dem Unternehmen zinslose Kredite zu gewähren, ärgert sich vor allem AK Präsident Erwin Zangerl.
Vorschreibungen um bis zu 400 Prozent zu hoch
Die Fäll mit denen sich die AK-ExpertInnen aktuell beschäftigen, lassen einen staunend zurück. Der Algorithmus, mit dem die Tiwag die Vorschreibungen an ihre KundInnen berechnen lässt, berechnet sehr großzügig für den Landesenergieversorger.
„Vor allem jene, bei denen der Stromverbrauch größer ist, erhalten teils irrwitzig überzogene Vorschreibungen, das betrifft auch Unternehmen. Ich fordere die TIWAG-Verantwortlichen deshalb auf, diese Praxis abzustellen“,
so AK Präsident Zangerl.
Der Vorwurf, dass dahinter ein gewisses System steckt, steht im Raum. Zangerl erläutert, dass wenn in der Endabrechnung dann ein Guthaben aufscheint, ein gewisser psychologischer Effekt auftreten mag.
"Man glaubt, der Preis sei ohnehin nicht so hoch, weil man Geld in Form einer Gutschrift zurückbekommt. Dieser Effekt geht aber zu Lasten der Kundinnen und Kunden und beschert der TIWAG zinslose Kredite."
Im Zuge seiner Kritik fordert Zangerl abermals die Senkung des Strompreise um 10 Cent und das noch diesen Herbst.
Wie setzt sich der Strompreis zusammen?
Viele wissen nicht, dass das was landläufig als „Strompreis“ bezeichnet wird, eigentlich der „Arbeitspreis Energie“ ist. Meistens macht dieser einen Großteil der Gesamtkosten aus und wird direkt vom Energielieferanten bestimmt. Über die Höhe dieses Arbeitspreises dreht sich die derzeitige Diskussion um zu hohe Strompreise. In Summe setzt sich der tatsächlich zu bezahlende Strompreis aus drei wesentlichen Komponenten zusammen:
- dem Energiepreis (dem Arbeitspreis und Grundpreis für Energie),
- dem Netzentgelt
- sowie den Steuern und Abgaben.
Am Beispiel der TIWAG sieht die Strompreiszusammensetzung folgendermaßen aus (comfort privat, Jahresverbrauch 3.500 kWh): 57 Prozent fallen auf den Arbeitspreis, 17 Prozent auf Umsatzsteuer und Elektrizitätsabgabe sowie 26 Prozent auf Netznutzungsentgelt, Netzverlustentgelt und Messleistungsentgelt.
Wie man sieht, machen die Netzkosten fast ein Viertel des Strompreises aus. Den Preis für die Netzentgelte bestimmten aber der Bund und die Regulierungsbehörde E-Control Austria. Außerdem sind Netzentgelte regional unterschiedlich.
Wenn ihr also euren Strompreis selbst nachrechnen möchtet, müsst ihr auch die Netzentgelte sowie die Steuern und Abgaben berücksichtigen.
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