Tulln: Anstieg bei Cyberattacken
Kriminalstatistik: Weniger Einbrüche und Diebstähle, mehr Angriffe auf Daten.
BEZIRK TULLN. Mit einer Aufklärungsquote von 47 Prozent liege man – niederösterreichweit gesehen – im guten Mittelfeld. Insgesamt sank die Zahl der kriminalpolizeilichen Delikte im Bezirk Tulln zum Vergleichsjahr um minus 7,3 Prozent. Weniger Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser und Wohnungseinbrüche konnten verzeichnet werden (siehe Kriminalitätsstatistik), steigend sind jedoch die Firmeneinbrüche (von 23 auf 37 Delikte), Diebstähle bei Baustellen (von elf auf 20 Delikte) sowie Cyberkriminalität. "Hier verzeichnen wir ein Plus von 25,5 Prozent", informiert Chefinspektor Josef Gurschl. Ein konkreter Fall? Sexuelle Inhalte wurden aufgenommen, die betroffene Person sollte Bitcoins-Überweisungen tätigen. "Diese Fälle laufen auf Erpressung hinaus", so Bezirkshauptmann Andreas Riemer, dass so ein Mail auch an einen Mitarbeiter gerichtet wurde.
Der Schein ist weg
Ein Tipp? "Einfach die Kamera abkleben", so Bezirkspolizeichefin Sonja Fiegl, die zugleich die Schwerpunktthemen 2019 auftischt: "Alkohol am Steuer. Wer alkoholisiert fährt, der muss damit rechnen, dass der Schein weg ist", sagt sie. Auch das Fortbestehen der Kooperation bei Festen und Clubbings mit den anderen Blaulichtorganisationen soll weitergeführt werden, ein großes Anliegen ist Fiegl die Gewalt in der Familie. "Bis zum 1. Mai verzeichneten wir bereits 35 Betretungsverbote. Diese lagen in den Jahren 2017 und 2018 zwischen 63 und 65". Ihr Tipp: "Wenden Sie sich an uns, die Gespräche werden vertraulich behandelt. Und das Effektivste gegen Kriminalität ist die Gemeinschaft. Die Polizei braucht den Kooperationspartner Bevölkerung".
Die Wunderwaffe
Gewalt werde nicht von allein besser, so Gurschl, "wer einmal schlägt, schlägt auch ein zweites Mal", ist Riemer überzeugt. Und er betont auch die "spektakuläre Aufklärungsarbeit im Bezirk. Durch minutiöse, wochenlange Kleinarbeit konnten etwa die Graffiti-Sprayer ausgeforscht werden", lobt er die Exekutive. Die DNA habe das Ihrige dazu beigetragen: "Das ist die Wunderwaffe der Polizei", so Gurschl abschließend.
Kriminalstatistik 2018:
Die angegebenen Daten werden aus der polizeilichen Kriminalstatistik zum Vergleichsjahr '17 angeführt: Aufklärungsquote rund 47 %; Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser -15 %; Wohnungseinbrüche -40 %; Fahrraddiebstähle -39,3 %. Die Zahl der Verkehrstoten wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr ging um -75 % (von 4 auf 1), die Gefährdung der körperlichen Sicherheit im Straßenverkehr von 11 auf 3 zurück. Schwerer Raub sowie Sexualdelikte (geschlechtliche Nötigung): beide von 5 auf 1, sexuelle Belästigung von 21 auf 5 Fälle. Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben -3,7 %.
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