Demenz: Wenn Patienten vergessen

Pflegen demente Personen: Regina Rudolf vom Hilfswerk und Manuela Herbist vom Rosenheim. | Foto: Zeiler
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TULLN. Mit Menschen zu arbeiten, ihnen zu helfen, mit ihnen zu reden – das ist der Traumjob von Regina Rudolf: "Ich könnte mir nichts Anderes mehr vorstellen", sagt die Demenzbeauftragte vom Hilfswerk.
Tagtäglich hat Rudolf mit Personen zu tun, die vergessen.
Bei den Hausbesuchen, die sie durchführt, ist ihr schon einiges Kurioses untergekommen. Wie etwa jener Fall eines dementen Mannes, der nach wie vor mit dem Auto fährt, seine Gattin zum Friseur bringt und sie dort vergisst. Oftmals gestaltet sich die Arbeit als schwierig, doch "man muss den Menschen positiv begegnen", so ihr Rezept und "wir führen immer wieder Informationsabende für die Angehörigen durch", fügt die dreifache Mutter hinzu.
"Die Angehörigen sind oft völlig überfordert und pflegen bis zum Umfallen", weiß Manuela Herbist von der Demenzstation im Tullner Rosenheim, wo mehrere Möglichkeiten der Betreuung geboten werden: Von der Tagesbetreuung über die Übergangspflege bis hin zur stationären Aufnahme. Aber auch wenn die dementen Personen hier wohnen, heißt das noch lange nicht, dass sie die Station nicht verlassen dürfen.
Im Gegenteil: "Die Personen haben Transponder in ihren Schuhen, sodass wir wissen, wo sie sind", so Herbist.

Krankheit wird überspielt

Übergang von gesund auf krank ist schlimm für die Betroffenen. Da leiden die Personen, oftmals werden sie grantig. Sie wissen genau, dass sie die Krankheit ereilt hat, verstehen es sie aber gegenüber Angehörigen noch geschickt zu überspielen: "Ah ja, das hab' ich eh da liegen lassen". Solche Floskeln sollten aber grundsätzlich zu denken geben, empfehlen die Demenz-Expertinnen. Häufen sich dies Vorfälle des Vergessens, sollte man sich eher früher als später mit dem Thema Demenz auseinandersetzen.

Training fürs Gedächtnis

Was Angehörige noch tun können? "Wenn die demente Person bei uns im Rosenheim ist, bitte unbedingt etwas von daheim mitgeben. Einen Polster, Bilder, eine Decke", weiß Herbist. Doch die Arbeit ist damit noch lange nicht getan, Gedächtnistrainings helfen: "Das machen wir einfach mit den Menschen zwischendurch", so Rudolf. "Nennen Sie mir ein Tier mit A", fügt Herbist hinzu, dadurch wird das Gehirn angeregt.

Tipps rund ums Thema Demenz: Für die Angehörigen: Geben Sie der dementen Person Dinge aus ihrem Leben mit auf die Station: Polster, Decken, Kuscheltiere oder aber auch viele Bilder oder Fotoalben. Damit werden Erinnerungen hervorgerufen, darüber können sich die betreuenden Personen mit den Erkrankten austauschen.
Wichtig ist auch, dass man den Demenzkranken erklärt, wo sie untergebracht werden, und dass das jetzt ihr Zuhause ist. Als Gedächtnistraining kann z.B. Memory gespielt werden.

34 Demenzerkrankte werden von Regina Rudolf, Hilfswerk, betreut, im Rosenheim sind es 36, wie Manuela Herbist informiert. 6.325 Versicherte der NÖ Gebietskrankenkasse waren zwischen Oktober 2015 und September 2016 an Demenz erkrankt, wie Pressesprecherin Lisi Hofer mitteilt. Etwa 70 Prozent der Niederösterreicher sind bei der GKK versichert.

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