Konflikt und Gewalt zu Weihnachten
"Ist oft gute Miene zum bösen Spiel"

Nicht in jedem Haushalt ist es zu Weihnachten harmonisch. | Foto: istock.adobe
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Weihnachten – des einen Freud, des anderen Leid. Nicht in jedem Haushalt ist es das "Fest der Liebe und des Friedens". Gerda Sandriesser, Christina Kraker-Kölbel und zwei Konflikmanagerinnen im Gespräch.

VILLACH, VILLACH LAND. "Fröhliche Weihnacht überall" – heißt es in einem bekannten und beliebten Weihnachtssong. Doch fröhlich und harmonisch geht es über die Feiertage nicht in jedem Haushalt zu. Das "Fest der Liebe" ist so mancherorts von Konflikten, Streitigkeiten, aber auch häuslicher Gewalt geprägt. Positiv: In Villach selbst gab es zumindest keinen Anstieg der Betretungsverbote. Kärntenweit dagegen, sind die Verbote insgesamt gar gestiegen. Dennoch mahnt Villachs Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser: „Es ist immer wichtig genau hinzuschauen und hinzuhören. In der Festtagszeit sind oft Kontakte zu Nachbarn rarer, daher ist es umso wichtiger, die Augen offen zu halten und gegebenenfalls auch einzugreifen." Erfreulicherweise konnte auch die Leiterin des Frauenhauses Villach Christina Kraker-Kölbl bislang über die Weihnachtstage keinen auffallenden Anstieg an Anrufen oder Neuzugängen feststellen: "Das Frauenhaus Villach ist selbstverständlich auch über die Weihnachtstage rund um die Uhr geöffnet und erreichbar."

Alte Konflikte

Dass kleine Meinungsverschiedenheiten gerne mal in einem größeren emotionalen Streit eskalieren können, das wissen auch die "Streitpunkt"-Konfliktmanagerinnen Birgit Zobal und Alexandra Tschinder: "Erfahrungsgemäß werden an den Feiertagen ,alte' Konflikte ausgetragen, was ja natürlich der Situation geschuldet ist. Man trifft sich mit den Verwandten und fügt sich, ganz ohne sich dessen bewusst zu sein, in die Beziehungsmuster der Familie und in seine darin zugewiesene Rolle ein. Dadurch werden auch die gleichen Konflikte, die schon von Kindheit an bestanden, über ein aktuelles Thema neu ausgetragen", erklären sie.

Gute Miene, böses Spiel

Bei einigen löst allerdings alleine der Ausblick auf ein Familientreffen anstatt Vorfreude bereits Magenschmerzen aus. "Genau das ist das Problem. Man geht bereits mit der Erwartungshaltung, dass es wieder Streit geben wird, in die Situation und ist deshalb komplett angespannt. Dadurch vermittelt man über die Körpersprache dem Gegenüber, dass man sich vor der Situation ,fürchtet'. Das ist auf unbewusster Ebene geradezu eine Herausforderung für das Gegenüber, einen Streit zu beginnen", geben Zobal und Tschinder zu bedenken. Meist würde zunächst auch gerne „gute Miene zum bösen Spiel“ gemacht.

Vorbereitung

Doch es gibt Hoffnung: Auf eine erwartbare unangenehme Situation kann man sich vorbereiten: "Primär ist die eigene Einstellung, das eigene Gedankengut grundlegend. Sollte es Usus innerhalb einer Familie sein, dass es beispielsweise zu Weihnachten Streit gibt, kann ich mich im Vorfeld stärken, einfach dadurch, dass ich mich zurückziehe und mir die Zeit nehme, die ich brauche, um ruhig zu werden. Hilfreich kann es sein etwas zu tun, was mir gefällt, was mich beruhigt. Was das ist, muss jeder für sich selbst herausfinden." Grundsätzlich seien Konflikte da um sie zu meistern. "Aber natürlich verstehen wir, dass man an Weihnachten ruhige Festtage verbringen will."

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