31. Mai ist Weltnichtrauchertag

"Rauchfrei lebt und küsst man besser"

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Für Villachs Ärzte und Psychologen ein guter Stichtag, um Zigaretten auszutöten und Snus-Päckchen auszuspucken.

VILLACH, VILLACH LAND. Wie Fachärzte spielen auch Psychologen eine wichtige Rolle bei der Tabakentwöhnung. "Als Erstes klären wir die Motivation ab. Es braucht nämlich eine gewisse Grundmotivation, meist mehrere Anläufe und jedes Suchtverhalten bringt mögliche Rückfälle mit sich", verrät Carina Albrecht-Nikolasch, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin im Gesundheits- und Thermenresort Villach-Warmbad: "Es ist wichtig, dass man immer wieder aufs Neue versucht aufzuhören. Auf den Gedanken ,mir wird etwas genommen' antworte ich gerne mit der Frage ,was gewinnt man dadurch?' – zumindest einmal Gesundheit und Freiheit!"

Konkrete Schritte

Bei Jugendlichen wird immer sichtbarer, dass Rauchen gar nicht mehr so zum heutigen Lifestyle passt. Albrecht-Nikolasch: "Das spielt uns natürlich in die Karten. Aber egal wie alt oder jung unsere Patienten sind, wir Psychologen überlegen uns in jedem Fall gemeinsam mit unseren Patienten konkrete Schritte weg vom Nikotin – egal ob in Form einer Zigarette oder als kleines, abgepacktes Snus-Päckchen, das man sich unter die Oberlippe klemmt."

Reduzieren ist ein Gewinn

Ziel der Gespräche ist es, Alternativen zu finden. Das können Hobbys, Kaugummis, ein Schluck Wasser, ein Spaziergang oder Musik sein. "Ablenkung egal durch was lautet die Devise. Langeweile, Stress, Gewohnheit, Belohnung nach einem stressigen Tag. Rauchen kann viele Gründe haben. Statistisch gesehen ist die Punkt-Schluss-Methode die beste Variante. Aber auch Reduzieren ist gut. Jede Zigarette, die man nicht raucht, ist ein Gewinn. Jeder Zug, jedes Snus-Päckchen, auf das verzichtet wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung", erklärt die Gesundheitspsychologin, die auch mit E-Zigaretten abrechnet: "Das ist nur eine Verlagerung des Suchtverhaltens. Es wird viel geforscht. In jedem Fall beinhalten auch Liquids ungesunde Zusatzstoffe. Nicht alles, was nach Erdbeere schmekt, ist so gesund wie ein Smoothie. Und bezüglich Frühlingsgefühle: Rauchfrei lebt und küsst es sich in jedem Fall besser!" Kann man mit einem Snus-Päckchen im Mund überhaupt küssen?

Die körperliche Abhängigkeit

Neben den psychologischen Auswirkungen stimuliert Rauchen die Gedächtnisleistung und hemmt den Appetit. "Aber durch die Verbrennung der zusätzlichen Substanzen entstehen Krebs, Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt und Raucherbein. Die Sehkraft wird schlechter, man verliert sieben bis neun Lebensjahre", betont Ober- und Lungenfachärztin Angelika Kugi, für die E-Zigaretten keine Lösung sind: "Es gibt Medikamente, die allerdings Nebenwirkungen haben. Nikotinersatzprodukte helfen gut. Bei einer massiven Sucht läuft die Überbrückung stationär mit intensiven Beruhigungsmitteln." In Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse und dem Bfi Kärnten verweisen wir gerne auf die regelmäßig stattfindenden ÖGK-Raucherentwöhnungsseminare sowie das Rauchfrei-Telefon unter 0800/810-013 – www.rauchfrei.at.