Blumen Plettig
Das Jahr war ein emotionales Auf und Ab
Das 50. Jubiläum konnte bei Blumen Plettig in Stallhofen heuer nicht gefeiert werden, trotzdem war einiges los.
STALLHOFEN. Im Jahr 1970 wagten Sophie und Erwin Plettig den großen Schritt und gründeten die Gärtnerei, die bis heute bereits in der dritten Generation geführt wird. 1983 wurde das erste Blumengeschäft in Hitzendorf eröffnet, seit 1989 wächst das Unternehmen ständig. 2004 übernahmen Sohn Erwin und seine Gattin Waltraud die Führung von Blumen Plettig. Auch in Stallhofen, Lieboch, Seiersberg, Voitsberg und im WEZ Bärnbach wurden weitere Geschäfte eröffnet, um dort zu sein, wo die Kunden sind. "Am Anfang hatten wir nur ein Gewächshaus. Mittlerweile sind wir in alle Richtungen gewachsen, von den Balkonblumen bis zur Floristik", erzählt Geschäftsführer Erwin Plettig jun. Heuer hätte Blumen Plettig das 50. Jubiläumsjahr gefeiert, die Corona-Krise machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. "Unsere Jubiläumsfeierlichkeiten hätten sich durch das ganze Jahr gezogen. Angefangen mit einer 50-Jahr-Feier im Frühling für unsere Kunden und einem Tag der offenen Gärtnerei hätte es im Sommer mit dem Staudenfestival für den Großhandel weitergehen sollen", so Plettig.
Ein turbulentes Jahr
"Dieses Jahr war wirklich ein emotionales Auf und Ab", erinnert sich Plettig zurück. Nicht nur die Corona-Krise erschwerte den gesamten Ablauf des Betriebs, das Familienunternehmen hatte in Stallhofen mit starken Unwettern zu kämpfen. "Im Sommer regnete es 170 Liter in 70 Minuten, das Wasser stand sogar in unserer zwölf Meter breiten Einfahrt, es kam vom Wald herunter geströmt. Wir konnten Gott sei Dank noch relativ schnell alles retten, sodass nicht viel Schaden entstand. Wir haben trotzdem ein paar Tage lang zusammengeräumt, ca. 4.000 Töpfe wurden davongeschwemmt", so Plettig. Nur drei Wochen später kam dann der Hagel: "Die Hagelkörner waren zwar nicht groß, aber es waren extrem viele. Das komplette Freiland war kaputt, genauso wie unsere Töpfe."
"Dieses Jahr war wirklich nicht das leichteste. Die Corona-Krise hat uns zwar schon auch getroffen, aber wir konnten rechtzeitig wieder aufsperren. Wir hatten nur mit der Ungewissheit zu kämpfen, wie es wohl weitergehen würde. Aber dadurch, dass die gesamte Bevölkerung viel Zeit zu Hause verbracht hat, profitierten wir in Sachen Gemüse, Balkonpflanzen usw. Es war im Allgemeinen ein gutes Gärtnerjahr", sieht Plettig die Situation positiv.
Arbeit fürs ganze Jahr
Denn das Jahr ist für Blumen Plettig immer gut durchstrukturiert: Mit dem Valentinstag im Februar fängt alles an, im März beginnt die Auslieferung, bevor der Muttertag vor der Tür steht. Im Sommer sind Pflanzen in großen Töpfen sehr gefragt, im Oktober hat das 52-köpfige Team alle Hände voll zu tun. Zu Allerheiligen werden unglaubliche 22.000 Gestecke vorbereitet. "In Voitsberg mieten wir dafür extra eine 3.000 m2 große Halle, um die Gestecke zu fertigen - und zwar in 20 verschiedenen Formen, Größen und Farben." Am Ende des Jahres beginnt dann das Kranzlbinden. 1,5 Millionen Pflanzen werden im Jahr bei Blumen Plettig produziert. Um das zu erreichen, wurde im Jahr 2019 viel investiert.
Cabrio-Gewächshaus
"Letztes Jahr haben wir den Betrieb etwas umstrukturiert", so Plettig. Nach vierjähriger Planung begann die 14-monatige Bauphase. Ein zweiter, hochmoderner Betrieb mit 1,5 Hektar Freifläche wurde in der Nähe erbaut. Außerdem wurde am Firmenstandort in Stallhofen ein 8.100 m2 großes Cabrio-Gewächshaus errichtet. "Das ist sozusagen geschütztes Freiland. Wir haben keinen Hitzestau, weil wir den Himmel öffnen können. Das war die perfekte Lösung, weil wir viele Sommerkulturen haben."
Blumen Plettig hat derzeit geöffnet und präsentiert im Außenbereich Kränze und Dekorationen für Weihnachten, außerdem kann alles nach Hause geliefert werden. Mehr Informationen gibt es unter www.plettig.at.
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