Pibersteinersee
Online-Petition gegen Bauprojekt

Die Mitglieder der Bürgerinitiative Föhrenstraße mit Flugblättern, die in Köflach verteilt werden. | Foto: Almer
  • Die Mitglieder der Bürgerinitiative Föhrenstraße mit Flugblättern, die in Köflach verteilt werden.
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Am Donnerstag steht im Köflacher Gemeinderat der zweite Bebauungsplan am Pibersteinersee auf der Tagesordnung, nachdem im Juni bereits eine Änderung des Flächenwidmungsplans beschlossen wurde. Investor "Der Tonweber" plant am Süd- und Westufer des Sees ein großes Wohnprojekt mit vorerst 75 Wohnungen zu errichten. Nun hat sich die Bürgerinitiative Föhrenstraße mit Eva und Herwig Friedl-Zwanzger, Heide und Rudolf Seidler, Margret und Franz Zechner, Kathrin und Wolfgang Pinder, Karl Grabler, Erna Pötz sowie Friedrich und Erwin Wabnegger gebildet, die von Rechtsanwalt Dieter Neger vertreten werden. "Wir verstehen uns als Interessensgemeinschaft, um das Naturjuwel Pibersteinersee zu retten. Denn das idyllisch gelegene Naherholungsgebiet soll mit Luxuswohnungen zubetoniert werden. Damit wäre der einzige Natur-Badesee unserer Heimat unwiederbringlich zerstört", bringt Dr. Eva Friedl-Zwanzger die Bedenken auf den Punkt.

Viele Bedenken

Bedenken gibt es viele, sie werden auf drei Ebenen zusammengefasst. Punkt eins: Umwelt- und Klimaverträglichkeit: Der Eingriff führe zu drastischem Rückgang teils unter Naturschutz stehender Tierarten, im Hochwassergebiet werde zusätzlich Boden versiegelt und es gebe massive Beeinträchtigungen durch Lärm, Licht und Staub.
Punkt zwei der Gemeinschaft betrifft Sicherheitsbedenken, denn das Areal sei ein ehemaliges Bergbaugebiet mit problematischer Bodenbeschaffenheit. Bodensetzungen und Gebäuderisse wären bereits ohne Bautätigkeit vorhanden. Weiters weisen Eva Friedl- Zwanzger und ihre Mitstreiter darauf hin, dass bergbaubehördliche Gutachten und etwaige Probebohrungen noch ausständig seien und die Situation hinsichtlich Haftungsfrage bei Folgeschäden unklar wäre. Der dritte Bereich ist der Landschaftsschutz bzw. das Ortsbild, denn die neuen Wohnungen hätten eine untypische Bebauungsstruktur und Baulandreserven der Stadt blieben unbeachtet.
"Hier entsteht ein neuer Stadtteil mit massiven Wohntürmen bis zu zwölf Metern, ein atypisches Kunstgebilde bei einem Badesee. Ein neuer Stadtteil hat beim Pibersteinersee nichts verloren", so Rechtsanwalt Neger.

Online-Petition

Die Bürgerinitiative rief nun eine Online-Petition "www.openpetition.eu/!naturjuwel" ins Leben, die bereits jetzt an die 800 Unterschriften aufweist, auch Unterschriftenlisten sind aufgelegt. "Wir appellieren an die Vernunft der Gemeinderäte, am Donnerstag von diesem Projekt Abstand zu nehmen", so Friedl-Zwanzger.
Der Köflacher Bgm. Helmut Linhart versteht die Sorgen der Anrainer. "Eine nachvollziehbare Interessenslage, die aber baurechtlich nicht relevant ist, weil hier kein Nachbarschaftsrecht besteht. Ich hatte schon zwei Meetings mit Dr. Friedl-Zwanzger, aber ich kann mich als Jurist und Bürgermeister nur ans geltende Recht halten. Andere Mandatare könnten hier durchaus auf vermeintliche Wählerstimmen schielen." 

Adaptierungen vorgenommen

In mehreren Gesprächen mit dem Projektträger wurde bereits erreicht, dass die Bauten statt vier Geschoßen nur drei haben und dass er auch auf die Rodung des Wäldchen verzichtet. Dazu wird es sehr transparente Gebäude geben.

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