"B70 neu"
Rund 7.500 Unterschriften für den Ausbau der Bundesstraße

In Söding-St. Johann wurde sich für die B70 stark gemacht. | Foto: Schrapf
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Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) sammelte rund 7.500 Unterschriften für die "B70 neu" und übergab diese im Rahmen eines Treffens im Ortsteil St. Johann ob Hohenburg offiziell an Landeshauptmann Stellvertreter und Verkehrsreferent Anton Lang. 

SÖDING-ST. JOHANN. Die "B70 neu" ist und bleibt ein umstrittenes Thema. Besonders die noch ausstehenden Verhandlungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung werden zur Klärung der Fakten dringend erwartet. Um die Seite der B70-Befürworter weiter zu unterstützen, startete der ÖGB eine Unterschriftenaktion, an der sich vor allem Betriebsrätinnen und -räte von Firmen im Einzugsbereich der Packer Straße, die Bürgerinitiative für die Umfahrung Söding-St. Johann sowie Anrainerinnen und Anrainer beteiligten. "Der Lückenschluss der B70 von Mooskirchen bis Krottendorf muss dringend umgesetzt werden", so der Vorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB) im Steirischen Zentralraum, Kurt Christof.

Insgesamt kamen bei der ÖGB-Aktion 7.500 Unterschriften zusammen, die nun offiziell an LH-Stv. Anton Lang übergeben wurden. Dazu traf man sich im Ortsteil St. Johann ob Hohenburg auf Höhe der ehemaligen Raika-Filiale. Unter den Anwesenden waren außerdem der Voitsberger Bgm. Bernd Osprian, sein Stv. Kurt Christof, die beiden Bgm.-Stv. aus Söding-St. Johann Karin Herz und Anton Wipfler sowie zahlreiche weitere Befürworter der "B70 neu". Im Anschluss an die Übergabe ging es zum "Gasthaus zum Kirchenwirt", wo sich weiter über das Thema ausgetauscht wurde. 

Unter den Anwesenden war LH-Stv. Anton Lang (l.) | Foto: Schrapf
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Baustart noch unbekannt

"Die B70 ist eine der meistbefahrenen Landesstraßen in der Steiermark. Wir haben hier besonders viel Pendlerverkehr zwischen dem Zentralraum Weststeiermark und Graz. Da sind rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs und vor allem auch viel Schwerverkehr. Daher ist es unbedingt notwendig, dieses letzte Stück, das die Verbindung von der Autobahn Mooskirchen in Richtung Weststeirischer Zentralraum darstellt, auszubauen. Das heißt jenen Menschen, die entlang der B70 wohnen, wieder Lebensqualität zu geben", so der LH-Stv. Anton Lang.

Zum Baustart sagt er weiters: "Wir haben in der Landesregierung einen Grundsatzbeschluss zur Finanzierung dieses Projektes gefasst. Es sind nun die über 60 Einwände der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) behandelt worden, ich erwarte mir jetzt im ersten Halbjahr dieses Jahres, dass die noch ausstehenden Gutachten fertig gemacht werden und dann werden wir mit dem UVP-Verfahren beginnen. Der Baustart hängt dann davon ab, wie das UVP-Verfahren ausgeht und wieviele Einsprüche es geben wird - dabei sind wir von Landesseite aus überzeugt, dass es positiv ausgehen wird".

Zur Unterschriftenübergabe versammelten sich zahlreiche Befürworter der "B70 neu" im Ortsteil St. Johann ob Hohenburg. | Foto: Schrapf
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Die Umweltverträglichkeitsprüfung

LAbg. Erwin Dirnberger sagt zur aktuellen Situation: "Wir warten aktuell noch auf die mündliche Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung, mit der wir eigentlich schon im Jahr 2022 gerechnet haben. Ich hoffe, dass das bald über die Bühne geht". Auf die Frage hin, was er zu den Gegnern der neuen Trasse sagt, meint Erwin Dirnberger: "Wir wissen alle, dass eine gewisse Mobilität bei jedem Haushalt vorhanden ist, dementsprechend bedarf es einer zeitgemäßen Verkehrsinfrastruktur. Wir als Gemeinde stehen also klar für die B70 neu."

Bist du für den Ausbau der B70?

Der ÖGB-Vorsitzende im Steirischen Zentralraum und Voitsberger Bgm.-Stv. Kurt Christof setzt sich für den Bau ein: "Zu den Hauptthemen gehören definitiv die Optimierung des Verkehrs und die Steigerung der Lebensqualität. Wenn die Autobahn direkt ohne Unterbrechungen befahren werden kann, spart man Emissionen, wovon natürlich auch die Anrainer profitieren. Ich verstehe natürlich auch die Gegenstimmen, aber die Vernunft muss dabei dennoch vorherrschen. Da ist es auch nur eine Frage der Zeit bis zur Enteignung, das wünsche ich zwar keinem, immerhin ist das immer eine absolute Katastrophe für die Betroffenen, dementsprechend sollte man es aber nicht so weit kommen lassen".

Im Anschluss wurde sich im "Gasthaus zum Kirchenwirt" ausgetauscht. | Foto: Schrapf
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Stärkung der Infrastruktur

Bürgermeister Bernd Osprian sagt zum Thema: "Es gibt eine Übereinstimmung in der Kernregion Voitsberg, dass ein leistungsstarker Verkehrsausbau ein wichtiger Schritt in Richtung einer guten Infrastruktur im Zentralraum Steiermark bedeutet. Wir sind sehr froh, dass es jetzt die Finanzierungszusage vom Land Steiermark gibt und das die entsprechenden Verfahren durchgeführt werden. Die B70 kommt zu ihren Hauptverkehrszeiten an ihrer Leistungsgrenze an, ganz zu schweigen von den Anrainern, bei denen die Leidensgrenze wohl schon mehr als erreicht wurde."

Aber auch für die Gegenseite hat er Verständnis: "Ich sehe schon ein, dass man nicht glücklich darüber ist, wenn Grund der gebraucht wird, aufgegeben werden muss, aber man muss hier glaube ich ein Gesamtbild haben. Da muss ich schon sagen, dass das Interesse der Region Voitsberg deutlich da hin geht, dass man sich eine leistungsstarke Anbindung wünscht. Letztendlich wird es darum gehen, einen Kompromiss mit den Anrainern und den betroffenen Grundstückseigentümern einzugehen."

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