Kleinstschulen
Verwunderung über eine FPÖ-Initiative

Die Volksschule Modriach ist eine der Kleinstschulen im Bezirk, die geringe Schülerzahlen aufweist. | Foto: KK
  • Die Volksschule Modriach ist eine der Kleinstschulen im Bezirk, die geringe Schülerzahlen aufweist.
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  • hochgeladen von Harald Almer

Die Volksschulen Modriach, Graden und Hirschegg stehen seit Jahren wegen ihrer geringen Schülerzahlen unter Beobachtung vom Land.
EDELSCHROTT. Nach einer größeren Schulschließungswelle mit 59 betroffenen Schulen im Jahr 2010 standen weitere Kleinstschulen unter Beobachtung des Landes. Vor vier Jahren entschied die damalige Bildungs-Landesrätin Ursula Lackner, dass im Herbst 2020 wieder Evaluierungsgespräche stattfinden werden. Wegen ihrer geringen Schülerzahlen stehen seither die drei Volksschulen in Modriach, Graden und Edelschrott unter Beobachtung.
Nun preschte der Voitsberger FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner mit einer Aussendung vor, wo er vor der "schwarz-roten Schulschließungs-Dampfwalze" im Herbst 2020 warnt und fordert gleichzeitig den Erhalt dieser drei Pflichtschulen im Bezirk Voitsberg. 

Initiative im Landtag

"Aufgrund zu geringer Schülerzahlen – der kritische Grenzwert liegt bei 20 Kindern für den Erhalt einer Volksschule bzw. 70 für Neue Mittelschulen – mussten die Bildungseinrichtungen 2010 ihre Pforten für immer schließen. Jetzt steht die nächste Schließungswelle sogar unmittelbar vor der Tür, denn im Herbst 2020 soll es den steirischen Schulstandorten erneut an den Kragen gehen", sagt Leinfellner. "Eine neuerliche Schulschließungswelle ist aus freiheitlicher Sicht kategorisch abzulehnen. Wer den Bezirk Voitsberg sowie den Bildungsstandort tatsächlich stärken will, schließt keine Schulen! Es ist für unsere Region unerlässlich, dass die Volksschulen Graden, Hirschegg und Modriach erhalten bleiben“, so BR Leinfellner. FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann kündigt eine Initiative im Landtag an. Die betroffenen Eltern, Lehrer, Schüler und Gemeinden hätten immerhin ein Recht darauf zu erfahren, ob ihre Schule in naher Zukunft von einer Auflassung bedroht ist. 

Gespräche im Herbst

Der Edelschrotter Bgm. Georg Preßler ist noch gelassen. "Unsere Schule in Modriach ist seit einigen Jahren unter Beobachtung und in diesem Herbst wird die zuständige Landesrätin Juliane Bogner-Strauß auch mit uns Evaluierungsgespräche führen", so Preßler. "Faktum ist, dass vor dem Herbst 2021 nichts passieren wird und ausschlaggebend sind die Zahlen im Frühjahr 2021." Preßler gibt zu bedenken, dass gerade bei Kleinstschulen die Schülerzahlen sehr stark variieren. "Im Falle von Modriach, aber ganz sicher auch von Hirschegg, spielen auch andere Parameter wie die Schülerzahl eine große Rolle", sagt Preßler. Da geht es um die Distanzen, die Kinder bis zur nächsten Schule zurücklegen müssen, um die Beschaffenheit von Wegstrecken und auch um das Hinterland eines Bezirks. "Wir haben in den letzten beiden Phasen, wo es um den Schulstandort Modriach ging, sehr unaufgeregt eine gute Lösung mit der jeweils zuständigen Landesrätin erreichen können und ich hoffe sehr, dass uns das auch bei Juliane Bogner-Strauß gelingt." 
Faktum ist, dass der Edelschrotter Bürgermeister zu 100 Prozent hinter der Volksschule Modriach steht. Unser Ortsteil erfährt ja nicht zuletzt durch die neue Sommerrodelbahn eine sehr positive Entwicklung und daher gehe ich sehr zuversichtlich in die Gespräche im Herbst. Aber jetzt Panik zu verbreiten, ist vollkommen fehl am Platz."
Die VS Graden hat derzeit elf Schüler, der Köflacher Bgm. Helmut Linhart rechnet mit einer längerfristigen Weiterführung. "Wir haben eine Standortgarantie abgegeben, dass wir die Schule bestimmt nicht schließen werden und die Geburtenzahlen in Graden stimmen mich positiv, dass die Entwicklung positiv ist. Wir sehen den Evaluierungsgesprächen gelassen entgegen."
Bgm. Hans Schmid von Hirschegg-Pack ist über dieses Thema verwundert. "Wir haben überhaupt keine Information, dass es irgendwelche Gespräche geben soll. Unser Dorf braucht diese Schule, das ist ganz entscheidend für unser Dorfleben."

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