Aktion 20.000
80% droht ab 1. Juli die Arbeitslosigkeit
Am 31. Dezember drehte die mittlerweile abgetretene ÖVP-FPÖ-Bundesregierung die unter Sozialminister Alois Stöger eingeführte "Aktion 20.000" einfach ab. Diese wichtige Aktion hatte den Zweck, älteren Arbeitslosen eine Chance auf einen Arbeitsplatz bei einem gemeinnützigen Träger zu geben und damit positive Lebensperspektiven, Selbstwert und Zukunft.
Die Arbeitsmarktzahlen zeigen deutlich wie wichtig das ist, denn auch bei Rückgang der Arbeitslosigkeit in Zeiten der Hochkonjunktur steigt die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen. So war im Mai in Österreich jeder dritte Arbeitslose über 50 Jahre alt.
Modellbezirk Voitsberg
"Der Bezirk Voitsberg konnte diese Aktion österreichweit am besten nutzen und gilt als DER Modellbezirk! 144 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden im Sozialbereich in der Altenbetreuung, Schuldnerberatung, Energieberatung , Fremdenführung oder im Handwerk z.B für Akzente eine auch für unsere Region sinnvolle Beschäftigung. Es gab kaum Abbrüche außer Pensionierungen, Jobwechsel oder leider auch Todesfälle", sagt BR Elisabeth Grossmann.
Aktuell sind im Bezirk Voitsberg noch 98 Personen über die Aktion 20.000 in einem Dienstverhältnis. Für 20% davon gibt es positive Jobperspektiven durch Weiterbeschäftigung bei Gemeinden oder Vereinen bzw der Altenbegleitung.
80% allerdings werden wieder in die Arbeitslosigkeit geschickt. "Das ist unmenschlich und auch volkswirtschaftlicher Wahnsinn , denn stellt man Arbeitslosengeld und sonstige Sozialleistungen gegenüber, so kostet die Aktion dem Staat netto maximal 100 Euro. Bei Gegenrechnung des volkswirtschaftlichen Wertes der Arbeit ist sie ein Gewinn." Grossmann rechnet vor, dass der Bezirk bei Einstellung der Aktion eine Wertschöpfung von mindestens rund einer Million Euro verliert. "Daher fordere ich die Nationalratsabgeordneten auf, bei der kommenden Plenarsitzung die Weichen für ein Weiterführen der Aktion zu stellen", so Grossmann.
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