Interview mit Bernd Osprian
Das neue Voitsberg nimmt Formen an
Ihr Motto für die nächste Periode lautet: Für ein neues Voitsberg. Was ist denn alles neu in der Bezirkshauptstadt?
Bernd Osprian: Wir wollen gemeinsam mit den Menschen unser Voitsberg neu gestalten. Aktuelle Beispiele sind die Erneuerung der Innenstadt, der bereits installierte neue Spielplatz im Schlosspark Greißenegg und die Jugendservicestelle, die demnächst kommt. So verstehe ich das Amt des Bürgermeisters: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Direkte Kommunikation ist mir wichtig, daher habe ich bereits kurz nach meinem Amtsantritt die Sommergespräche initiiert und auch meine Tür im Rathaus steht immer offen. Mittlerweile wird das von den Bürgern auch gut angenommen. Ich möchte möglichst viele Anliegen auf kurzem Weg erledigen und wenn das nicht sofort geht, Lösungswege aufzeigen, immer in Abstimmung mit meinem Team der Stadtgemeinde.
Welche Neuerungen wird es in nächster Zeit konkret geben?
Osprian: Am 2. April laden wir im Rahmen unserer Ideenwerkstatt für die Innenstadt um 18.30 zur öffentlichen Endpräsentation in die Stadtsäle. Hier wird auch ein Verkehrsplaner dabei sein, der ein neues Verkehrskonzept skizzieren wird. Neu ist die Ausrichtung unserer Innenstadt mit mehr Platz für die Menschen, indem wir Begegnungszonen, Veranstaltungsplätze, Raum für Märkte und Wohnen in der Innenstadt schaffen. Wir sprechen hier vom Areal vom Blue Sky bis zur Wirtschaftskammer. In der Bahnhofstraße werden wir eine Tagesbetreuungsstätte errichten, auch das betreute Wohnen ist nicht weit vom Hauptplatz entfernt. Wir werden eine Stadt der kurzen Wege werden.
Wohnen in der Stadt wird also noch attraktiver?
Osprian: Ja. SGK und Vobis werden am Areal des alten Lagerhauses leistbare Wohnungen errichten, um die Wohnungsdichte zu erhöhen, denn die Nachfrage ist groß. Außerdem wird die Infrastruktur KG das Maurer-Haus, also Hauptplatz 3, erwerben. Der Kaufvertrag ist fertig, vorbehaltlich der Zustimmung in den zuständigen Gremien werden wir hier eine Art Passage schaffen und so den Hauptplatz weiter öffnen. Die Parkraumbewirtschaftung werden wir neu überdenken, um für unsere Kunden und Gäste Platz zu schaffen. Ich strebe auf politischer Ebene den größtmöglichen Konsens mit den Gewerbetreibenden und den Liegenschaftseigentümern in der Innenstadt an, alles andere macht keinen Sinn.
Entwickelt sich Voitsberg also zur Wohn- und Wohlfühlstadt?
Osprian: Genau das ist unsere Ausrichtung. Wir haben erfreulicherweise kaum leerstehende Wohnungen, das spüren wir auch in der positiven Bevölkerungsentwicklung. Die Revitalisierung des Altbestands schreitet voran und es wird in der Nähe des Schulzentrums attraktive Wohnangebote geben. Wir wollen den Schwung mitnehmen, der durch das neue große Lagerhauszentrum entsteht.
Wie schaut es mit dem öffentlichen Verkehr aus?
Am 4. Mai startet der Mikro-ÖV auch in Voitsberg mit mehr als 100 Haltepunkten. Das ist ein Super-Angebot nicht nur für die Bewohner des Voitsberger Umlandes, sondern auch für die Menschen im innerstädtischen Bereich. Das Radwegenetz wird ausgebaut, so binden wir den neuen Rad-Boulevard am Vorum an den bestehenden Radweg an. Und wir machen uns stark, dass im Busfahrplan 2021 der GKB eine stundenweise Vertaktung erfolgt.
Neu sind auch die Pläne am ehemaligen ÖDK-Gelände.
Osprian: Die VGI verwertet seit dem Jahr 2017 die Grundstücke mit großem Erfolg, bereits mehr als die Hälfte der 245.000 Quadratmeter Fläche ist vergeben. Es werden zwei neue Büro- und Businesstürme errichtet, weil die Nachfrage so groß ist. Außerdem wird eine private Initiative von Investoren einen Businesspark bauen, hier haben mehrere Kleinunternehmer Anfragen gestellt. Der Schwerpunkt am Vorum bleibt aber weiterhin Gewerbe und Industrie.
Tut sich auch am Bildungssektor etwas?
Osprian: Die HLW Lipizzanerheimat wechselt im Herbst von Köflach nach Voitsberg. Außerdem führen wir Gespräche mit privaten Institutionen um eine Pflegeausbildung mit Matura zu uns zu bringen.
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