Karriereende von Karoline Dohr
Die Weltmeisterin nimmt Abschied
Karoline Dohr beendet nach 35 erfolgreichen Jahren ihre Wettkampfkarriere als Läuferin aus gesundheitlichen Gründen. Die Voitsberger Masters-Berglauf- und Halbmarathon-Weltmeisterin blickt auf 110.000 gelaufene Trainings- und Wettkampfkilometer und mehr als 80 Paar verbrauchte Laufschuhe zurück.
VOITSBERG. Die vielleicht unglaublichste Laufkarriere im Bezirk Voitsberg ist zu Ende. Mit 64 Jahren stoppte Karoline Dohr vom LC Weststeiermark nach 35-jähriger Erfolgsgeschichte die Wettkämpfe, weil die Knorpelschäden im rechten Knie kein gezieltes und umfangreiches Wettkampftraining mehr zulassen. "Daher muss ich schweren Herzens eine sehr erfolgreiche Wettkampfzeit beenden", macht Karoline Dohr ihren Abschied offiziell.
Großartige Erfolge
Wie erfolgreich diese Zeit war, lässt anhand einiger Daten nur bedingt ablesen. Zwei Jahre war Dohr, die als achtes von zwölf Kindern des Tischlerehepaares Karl und Anna Strobl in Voitsberg auf die Welt kam, Mitglied des österreichischen Berglauf-Nationalteams, wo sie die Plätze elf bei der WM in Frankreich und acht bei der EM in Italien erreichte. Ihre Marathon-Bestzeit liegt bei 2:51,17 Stunden im Jahr 1999. Ursprünglich zog es sie zum Karate, doch dann stoppte sie ihre Karriere, weil sie von Gradenberg beruflich nach Graz zog.
Vor 35 Jahren nahm die Voitsbergerin erstmals aktiv an Laufsportveranstaltungen teil und wurde immer besser. 1995 heiratete sie - nach zehn Jahren "wilder Ehe" ihren Mann Gebhard. "Das war einer meiner besten Entscheidungen in meinem Leben", erzählt Dohr. "Gebhard ist dem Laufsport ebenfalls sehr verbunden und dadurch war das tägliche Training oft eine gegenseitige Herausforderung."
In diesen 35 Jahren absolvierte Karoline Dohr mehr als 110.000 Trainings- und Wettkampfkilometer und verbrauchte mehr als 80 Paar Laufschuhe.
Masters-Weltmeisterin
Und sie sah sehr viel von der Welt und lernte großartige Menschen kennen. Ihre Urlaube richteten die Dohrs nach verschiedensten Lauf-Events aus. Und so verknüpfte sie ihre Reisen mit ihren größten Erfolgen, denn sie wurde 2006 Masters-Team-Weltmeisterin im Halbmarathon, Masters-Europameisterin im Marathon und über 10.000 Meter auf der Bahn und Masters-Berglauf-Weltmeisterin 2014, wo sie 2008 schon Vize-Europameisterin wurde. Sie gewann ihre Mastersklasse 2008 beim Marathon in New York, 2012 in Chicago und 2016 in Rom und hält seit neun Jahren den Streckenrekord beim ultimativen Pikes-Peak-Bergmarathon in Colorado.
Dazu kamen unzählige österreichische Meistertitel, 9 Siege beim internationalen Bergmarathon in Kainach und 14 Erfolge beim Lipizzanerheimatlauf in Köflach. Insgesamt absolvierte sie mehr als 600 Laufwettkämpfe. Und so nebenbei siegte sie im Skilanglauf bei der Tirol Trophy, beim Steira- und Koasalauf.
Gründungsmitglied beim LC West
Ein kleiner Meilenstein war das Jahr 2011, denn da gründete sie nach vielen Jahren beim LAC und TUS Kainach mit einer kleinen Gruppe von Läufern den LC Weststeiermark. "Wir haben uns regelmäßig neben dem eigenen härteren und speziellen Training zum gemütlichen Laufen getroffen", so Dohr. Ein sehr bekannter Klubkollege war und ist Harry Bauer.
"Gemeinsam sind wir stark" ist nach wie vor das Motto das Laufvereins, dessen Mitglieder ausnahmslos in der Lipizzanerheimat daheim sind.
Schon jetzt geht ihr das wettkampfmäßige Laufen ab, mit dem Sport ist zum Glück noch lange nicht Schluss. "Bei Benefizläufen mit dem LC Weststeiermark, beim Golfen in Maria Lankowitz, Ski-Langlaufen, Mountainbiken, Reiten und Wandern wird man mich immer wieder sehen", meint Dohr, die darauf stolz ist, alles in Eigenregie mit Ehemann Gebhard und ohne einzigen Trainer gemanagt zu haben. "35 Jahre lang war ich im Sport-Stress, egal bei welchem Wetter und Temperaturen. Jetzt gehe ich es deutlich gemütlicher an."
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