Unbegleitete Asylwerber: Haus Pastora braucht mehr Informationen
Im Brennpunkt: Das Haus Pastora für unbegleitete minderjährige Asylwerber in Köflach.
Nach dem Vorfall in Köflach mit einem 18-jährigen Nigerianer, der bei seiner Festnahme mehrere Polizisten verletzte, meldete sich neben Bgm. Helmut Linhart, der die Schließung des Hauses Pastora und die Ausweisung aller schwarzafrikanischer Asylwerber aus Köflach fordert, auch Bezirkspolizeikommandand Johann Hohl zu Wort. Dieser attestiert dem Haus Pastora eine gute Arbeit. "Das Problem ist, dass dieser Nigerianer hochaggressiv war, die Betreuer aber nicht vorinformiert waren. Bei so einem Asylwerber scheitert jegliche Integration. Da braucht es eine Gesetzesänderung, dass wir Menschen mit so hohem Aggressionspotenzial sofort abschieben können."
Wachsende Akzeptanz
Thomas Gigerl, GF des Hauses Pastora, kann mit Linharts Forderung wenig anfangen. "Wir haben derzeit 16 Unter-18-Jährige und zehn unbegleitete Asylwerber über 18, die sich sehr gut eingelebt haben. Die Akzeptanz, vor allem der Anrainer, wächst ständig, immer mehr Menschen arbeiten ehrenamtlich bei uns mit und wir haben extra eine Psychologin angestellt, um die Betreuung möglichst umfassend zu machen." Die Soko-Grundversorgung, bestehend aus Fremdenpolizei, BH und Polizei, führte bereits acht Mal Kontrollen durch. "Es gab nie etwas zu beanstanden und wir haben auch nichts zu verbergen."
Die Vorgeschichte des 18-jährigen NIgerianers kannten die Köflacher nicht. "Es kam aus Abtenau an der Rax, wo er auch schon durchdrehte und eine Zeit in der Psychiatrie verbrachte. Wir bekamen nur den Namen, das Geburtsdatum und die Geschäftszahl, nicht mehr. Das ist auch für uns kein tragbarer Zustand, da brauchen wir dringend mehr Informationen von Bund und Land." Die Vorbehalte von Bgm. Linhart sind Gigerl bekannt. "Er wollte unser Haus von Anfang an nicht, das ist leider eine politische Angelegenheit. Wenn er jetzt die Schließung unseres Hauses fordert, müsste er jedes Zeltfest schließen, da ist es für die Zivilbevölkerung gefährlicher", so Gigerl.
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