Alles neu beim Gelben Sack
"Müll-Revolution" trifft auch die Waidhofner
Alle Verpackungen, außer Glas und Papier, kommen ab 1. Jänner 2023 in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne - soweit so bekannt. Die BezirksBlätter gingen nun der Frage nach, was hinter der Änderung steckt und was dies für die Menschen im Alltag bedeutet.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Im Bezirk ist der Gemeindeverband für Abfallwirtschaft (GVA) für die Müllentsorgung zuständig. Wir baten Geschäftsführer Robert Altschach zum Gespräch über die Hintergründe.
"Am Anfang der Überlegungen stand das Ziel: Wir müssen mehr recyceln. Es genügt nicht mehr minderwertige Kunststoffe thermisch zu verwerten. Bisher wurden diese mit dem Restmüll mitgesammelt und zur Energiegewinnung verbrannt. Die EU sagt aber das dies mit Recylcen nicht mehr gleichwertig ist, warum dies auch ab 2023 verboten ist," informiert Altschach.
Der derzeitige Stand
Aktuell werden in Niederösterreich 63 Prozenz aller Abfälle recycelt, womit man das EU-Ziel von 60 Prozent bis zum Jahr 2030 bereits erfüllt. Im Bereich der Leicht- und Metallverpackungen gibt es aber noch etwas zu tun, um noch mehr richtig zu
trennen und zu recyceln. Das Kreislaufwirtschaftspaket der EU schreibt bis zum Jahr 2025 eine Steigerung der Recyclingquote auf 50 Prozent vor. Österreichweit wären das 240.000 Tonnen. Aktuell werden 170.000 Tonnen im Stoffkreislauf erhalten.
Sammlung wird vereinfacht
"Deshalb kommen nun alle Kunststoffverpackungen, wie vor 2004, wieder in den gelben Sack," so Altschach. Davor wurde Rest- und Sperrmüll auf Deponien gebracht. Dazu
werden die im Bezirk Waidhofen bekannten Blauen Tonnen für Metall und Aluminiumverpackungen bei den 350 Müllinseln verschwinden. Auch diese Verpackungen kommen ab 1. Jänner in den Gelben Sack. In den 13 Altstoffsammelzentren (ASZ) des Bezirks werden für Metalle zusätzliche Behälter aufgestellt. Dies gilt natürlich auch im privaten Haushalt, ausgenommen sind Gewerbebetriebe.
Was darf jetzt rein?
Es kommen ab 2023 demnach alle Verpackungen, außer Glas und Papier, in den Gelben Sack. Das bedeutet, dass zukünftig z. B. PET-Flaschen, Shampoo-Flaschen, Joghurtbecher, Wurst- und Käseverpackungen, Konservendosen, Milch-/Getränkekartons, Chip-, Kaffee- und Tiefkühlverpackungen, Fertigsuppenbeutel, Instantkaffeedosen, Getränkekartons und Styropor gemeinsam gesammelt werden. Bei Kunststoffkanistern wird empfohlen diese aufgrund des Volumens ins ASZ zu bringen.
Muss ich jetzt alles waschen?
Da wie oben beschrieben, auch Verpackungen in den Gelben Sack kommen, die Essenreste enthalten könnten, stellt sich die Frage der Hygiene und des Geruchs. "Aus hygienischen Gründen im eigenem Heim raten wir schon, die Verpackungen zu waschen - die Säcke sind schließlch oben offen. Das muss aber nicht peinlich genau erfolgen, Ausspülen reicht, aber bitte nur mit kaltem Wasser. Für das Recyling selbst spielt dies aber keine Rolle," so Altschach.
Keine zusätzlichen Kosten
Für die Haushalte bedeutet die Umstellung, wie Altschach versichert, keine zusätzlichen Kosten: "Die Müllgebühren bleiben gleich!". Um den zusätzlichen Müll im Gelben Sack zu bewältigen, wird die Abholung von derzeit sechs Mal im Jahr auf 13 Mal pro Jahr ausgeweitet. Die neuen Gelben Säcke (die Alten können natürlich weiterverwendet werden) werden wir gewohnt von den Gemeinden bzw. dem Abfallverband ausgegeben.
Infokampagne & Abfallberatung
Um die Menschen die neuen Recycling-Regeln und Neuerungen näherzubringen, wird es bis zum Jahreswechsel eine breite Infokampagen geben. Jeder Haushalt bekommt einen Flyer mit den wichtigsten Infos zugeschickt. Wer trotzdem noch Fragen hat, kann sich beim Abfallberatung des GVA Waidhofen unter 02842/51223 informieren.
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