Rad- und Wanderweg
Neuer Friedensweg eröffnet - mit Karte
In Kautzen wurde der neue Rad- und Wanderweg „Friedensweg der Versöhnung“ feierlich eröffnet. Die Bezeichnung stammt von der Versöhnungswallfahrt, die von den tschechischen Nachbarn initiiert wurde und immer Anfang Mai stattfindet.
KAUTZEN. In der Gemeinde ist Friede ein großes Anliegen, und dafür wurde und wird im kleinen viel getan. Dazu gehört auch, dass man sich getraut auf die Wunden der Vergangenheit zu schauen und verübtes Unrecht beim Namen zu nennen, so wie es 2008 mit der Errichtung des Gedenksteines für jüdische und christliche NS-Opfer geschehen ist, die wegen ihrer Religionszugehörigkeit oder Behinderung verfolgt und ermordet wurden. Bei der Gedenkfeier zu Allerheiligen wird alljährlich auch dieser Menschen gedacht.
Entlang der Grenze
Heuer kam ein neuer Aspekt hinzu: Die feierliche Eröffnung des Rad- oder Wanderweges „Friedensweg der Versöhnung“, der auf dem Gedenkplatz beim Friedhof in Kautzen beginnt. Der Weg führt über Radschin, Romau, Reingers, Althütten nach Altstadt und über die verlassenen Dörfer Dietreichs, Kain, Bernhards und Gottschallings zurück nach Kautzen und endet bei unserer Pfarrkirche, die dem Hl. Jakobus geweiht ist.
Es ist dies einer der Friedenswege im Grenzgebiet Südböhmen und Waldviertel, die vom Waldviertler Verein „Weg des Friedens“ gemeinsam mit der südböhmischen Tourismusregion „Novohradsko-Doudlebsko“ angelegt wurden.
"Versöhnung braucht Erinnerung"
Mit der Enthüllung und der anschließenden Segnung der Eingangstafel als Ausgangspunkt des Versöhnungsweges wurde durch Bürgermeister Manfred Wühl dieser Weg seiner Bestimmung übergeben. In seiner Ansprache betonte er, dass Versöhnung die Erinnerung braucht, so wie sie entlang dieses Friedensweges wachgerufen wird.
Wer diesen Weg geht oder mit dem Fahrrad fährt, kann nachspüren, was es heißt, Heimatvertriebener zu sein oder wie man neben bzw. mit der total geschlossenen Grenze, dem eisernen Vorhang, lebte und welche Freude es war, nach Jahrzehnten die neue Freiheit und die offenen Grenzen zu erleben. Ein Friede über die Grenzen hinweg.
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