Bezirk Waidhofen
Große Einbußen bei der Erdäpfelernte 2023

Erdäpfelbauern im ganzen Waldviertel rechnen mit einer eher schlechten Ernte. | Foto: Pixabay
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Nässe im Frühjahr und Trockenheit im Sommer machten den Erdäpfeln im Bezirk Waidhofen zu schaffen. Die Ernte fällt im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt dieses Jahr klein aus.

BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. "Die heurigen Erdäpfle-Erträge fällt witterungsbedingt leider schlecht aus. Der April war zu nass, weswegen schon der Anbau verschoben war und erst im Mai stattfand. Dies ist natürlich nicht optimal und die darauffolgende, lange andauernde Trockenperiode bis Anfang August machte den Erdäpfeln schwer zu schaffen," infomiert der Waidhofner Landwirtschaftskammerobmann Christoph Kadrnoschka. 

"Es kam dann bei manchen Sorten zu einem Wachstum im August, trotzdem gibt es bei Qualität und Menge Einbußen - wir stehen deutlich unter dem Ergebnis aus dem Vorjahr. Bei Bio-Erdäpfeln sieht es sogar besonders schlecht aus. Insgesamt betrifft die schlechte Ernte aber sowohl Saat-, Speise- und Industriekartoffeln," so Kadrnoschka.

Drahtwurm kaum ein Problem

Durch die veränderten klimatischen Bedingungen nimmt der Krankheits- und Schädlingsdruck auf die Österreichischen Erdäpfel-bauern massiv zu. Im Jahr 2023 blieben zumindest die Betriebe im Bezirk Waidhofen davon bewahrt. ""Der Drahtwurm als häufigster Schädling trat im Bezirk heuer überraschenderweise weit weniger auf als im vergangenen Jahr - dies ist aber auch stark von den Sorten abhängig," so der Landwirtschaftskammerobmann. Probleme bereiteten dafür die Erntebedingungen (verhärteter Boden, große Schollen) was Auswirkungen auf die Haltbarkeit haben kann.

Die Waldviertler Erdäpfel zählen zu den geschmackvollsten der Welt.
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  • Die Waldviertler Erdäpfel zählen zu den geschmackvollsten der Welt.
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Anbaufläche wird weniger

Der Anbau von Erdäpfeln wurde in den vergangenen Jahren zunehmend erschwert. „Für die bäuerlichen Betriebe ist der Erdäpfelanbau zum Risiko geworden. Mittlerweile geht es hier um Existenzen von Betrieben“, ist Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ, besorgt. Immer mehr Betriebsführer sehen sich dazu gezwungen, auf den Erdäpfelanbau zu verzichten und stattdessen auf andere Kulturen zu setzen, um die Existenz ihrer Betriebe zu sichern.

So ist die heimische Erdäpfel-Anbaufläche heuer bereits zum dritten Mal in Folge zurückgegangen. Die Anbaufläche in Österreich hat sich seit dem Jahr 2020 von 24.251 Hektar auf 20.529 Hektar im Jahr 2023 verringert und ist damit um mehr als 15 Prozent (-3.722 Hektar) gesunken.

Bewässerung notwendig?

Um die heimische Versorgung zu sichern, brauche es auch Maßnahmen zur Bewässerung.  Mayr: „Wir brauchen entsprechende Bewässerungsmöglichkeiten, auch außerhalb der klassischen Bewässerungsgebiete, wenn wir eine sichere Versorgung mit heimischen Erdäpfeln wollen.“ Mit gezielter Beratung und fördertechnischer Unterstützung für effiziente Bewässerungssysteme soll es gelingen, die Wasserversorgung mittel- und langfristig auszubauen, auch überregional.

Preisdruck zu spüren

Ebenso brauche es entsprechende Erzeugerpreise, um die Produktion und letztendlich die Versorgung abzusichern. „Die Erzeugerpreise waren in den vergangenen Jahren verhältnismäßig niedrig. Das hat das Risiko des Erdäpfelanbaus für die bäuerlichen Betriebe zusätzlich verschärft und ist auch ein Grund für den Flächenrückgang“, erklärt Franz Wanzenböck, Obmann der InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau.

Dieses Jahr ist zwar – aufgrund der geringen Erntemengen – ein Preiszuwachs zu verzeichnen. „Wenn aber nur 50 Prozent einer durchschnittlichen Ernte eingefahren werden können, und das ist in einigen Gebieten leider der Fall, so ist trotz des angepassten Erzeugerpreises keine kostendeckende Produktion möglich“, so Wanzenböck.

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