Acht Tipps wie Sie im Waldviertel die Grippe besiegen

Bettruhe nehmen wir im Waldviertel sehr ernst. Das Gesundheitssystem im hierzulande ist hervorragend - wenn man sich an ein paar einfache Regeln hält.
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  • hochgeladen von Peter Zellinger

BEZIRK. Die heftigste Grippewelle seit langem hat gefühlt die halbe Weltbevölkerung befallen. Ein Entkommen gibt es eigentlich nur, wenn Sie gerade auf einer einsamen Insel im Südpazifik gestrandet sind.

Wenn es Sie auch erwischt hat, können wir zum Auskurieren den besten Landstrich auf der ganzen Welt empfehlen: das Waldviertel. Wo sonst könnte man Bettruhe wörtlicher nehmen! Das Gesundheitswesen im hohen Norden ist außerdem hervorragend - wenn man einige Grundregeln beachtet.

Wartezimmer
Der Satz: "Wir nehmen keine neuen Patienten" heißt für Restösterreicher so viel wie "Herzlich Willkommen". (Foto: Archiv)

1. Den richtigen Arzt finden

Den richtigen Onkel oder die richtige Tante Doktor zu finden, kann etwas kompliziert sein. Sie googeln einfach nach "Allgemeinmediziner" und fahren zum nächstbesten Arzt? Viel Glück dabei! Die meisten Landärzte haben dank dem überaus effizienten Nicht-Nachbesetzen von Ordinationen mehr als genug Patienten. Das heißt nicht, dass Sie nicht behandelt werden, aber den Hinweis "Wir nehmen eigentlich keine neuen Patienten" der Sprechstundenhilfe sollten Sie als "Herzlich Willkommen" verstehen.

Pillen
Einen guten Arzt im Waldviertel zu finden ist nicht schwer. Einen guten Arzt zu finden, der nicht schon mehr Patienten hat, als er behandeln kann, könnte spannend werden. (Foto: Africa Studio/Fotolia)

2. Das richtige Verhalten im Wartezimmer

In den Wartezimmern Waldviertler Ärzte herrscht eigentlich absolute Ruhe. Man will ja schließlich nicht die Kranken und Siechen mit ungebührlichem Lärm belästigen. Da sage noch einmal einer wir Waldviertler wären nicht rücksichtsvoll!

Die einzige Ausnahme gilt natürlich, für fachspezifische Themen. Wenn Sie also das Bedürfnis haben die Umwandlungsvorgänge des Frühstücks in ihrem Körper live wie ein Skirennen zu kommentieren, dann gilt das als medizinischer Fachvortrag und ist selbstverständlich erlaubt. Aber Vorsicht: Wenn Sie Ihre gesammelte Krankengeschichte von der Geburt an in weinerlichem Tonfall zum Besten geben gelten Sie schnell als Heulsuse.

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Es gibt kein Medikament, das einen Waldviertler umhaut. (Foto: Archiv)

3. Die Behandlung

Wenn Sie einen typischen Waldviertler Landarzt aufsuchen, dann dürfen Sie fundierte Behandlung erwarten. Das massenweise Verschreiben von Antibiotika ist bei uns im Hohen Norden nämlich verpönt. Bei einem klassischen grippalen Infekt gehen Sie mit einem Packerl Lutschtabletten und der strikten Anordnung gefälligst das Bett zu hüten nach Hause. Der Satz: "Wenn's schlechter wird, kommen's halt nochmal vorbei" gilt gleichzeitig als adäquate Abschiedsformel.

4. Eingeschränkte Verkehrsfähigkeit? Von wegen!

Viele Medikamente enthalten ja den Warnhinweis, dass man nach der Einnahme nach Möglichkeit keine großen Maschinen bedienen oder am Straßenverkehr teilnehmen sollte. Nun, im Waldviertel kann man nicht einfach nicht am Straßenverkehr teilnehmen, weil Sie ohne Auto wahrscheinlich nicht einmal zur nächsten Apotheke gelangen. Das ist völlig egal. Das Medikament, das einen gestandenen Waldviertler aus den Holzschlapfen haut, ist entweder noch gar nicht erfunden, oder laut Genfer Konvention sowieso verboten.

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Sieht Ihr Arzt zufällig so aus? Dann rennen Sie!. (Foto: Dirk Schelpe/pixelio.de)

5. Alternative Behandlungen

Diesen Tipp befolgen Sie bitte auf eigene Gefahr: im Waldviertel gibt es hunderte Schamanen, Energetiker und Quanten-Quacksalber. Natürlich ersetzt ein Hausbesuch einer der Genannten keinen Gang zum Arzt, aber wenn ein 45-Jähriger Lkw-Fahrer Sie mit einem südamerikanischen Tanz zu heilen versucht, dann ist der Unterhaltungsfaktor nicht zu unterschätzen. Und Lachen ist ja die beste Medizin!

Ein weitere Form alternativer Behandlungsmethoden ist der gute, alte "Viechadoktor", auch wenn dieser schöne Brauch langsam in Vergessenheit gerät. Früher war es nämlich nicht selten, dass der Tierarzt auch gleich deren Halter genauer unter die Lupe nahm. Natürlich erst nachdem die Rinder versorgt waren.

Pillen
Fragen Sie diesen Herren nach einem Hausmittel und Sie bekommen garantiert ein Wundermittel, von dem noch nie jemand gehört hat. (Foto: Paul-Georg Meister/pixelio.de)

6. Hausmittel á la Waldviertel

Wie bereits erwähnt ist Lachen die beste Medizin. Auf Platz 2 folgen unbestritten die unzähligen Waldviertler Hausmittel. Auch wenn die Wirkung eines Erdäpfel-Sockens rein wissenschaftlich nicht belegt sein mag, gilt das Motto "Hilft's nix, schadet's nix". Und als Bonus kriegen sie nicht nur den Duft eines Waldviertler Qualitätsproduktes ins Haus, sondern auch erstklassiges Püree (sofern man das spezielle Fuß-Aroma mag). Wir empfehlen eine mehlige Sorte.

Ganze Bücher wurden schon über Waldviertler Heilmethoden geschrieben - eine erstklassige Lektüre für die Bettruhe! Die sind aber nicht unbedingt notwendig. Fragen Sie im Dorf einfach die älteste noch lebende Person und Sie bekommen garantiert eine exklusive Behandlungsmethode, von der sonst noch kein Mensch irgendwas gehört hat.

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Ein Schnapserl hilft immer. Wurscht bei welchen Symptomen! (Foto: Maren Beßler/pixelio.de)

7. Schnaps

Wir geben zu, dieser Tipp findet sich in fast allen unserer Überlebensratgeber, aber ein ordentlicher Waldviertler Edelbrand ist eben ein Wundermittel, das von Zahnschmerzen über Mundgeruch bis zur Erkältung universell einsetzbar ist. Wie immer der Tipp: Hören Sie damit auf, bevor Sie auf einem Auge blind werden.

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Abhärtung gibt es bei uns gratis. Auch im Sommer! (Foto: Lucie Gerhardt/pixelio.de)

8. Die Prävention: Abhärtung!

Die Rest-Österreicher geben ja gerne Geld für alle möglichen Formen der Kältebehandlung aus. Das soll ja angeblich den Organismus stärken. Bei uns gibt es die vollkommen kostenlos - sogar im Sommer!

Mehr hilfreiche Tipps von Waldviertlern für den Rest der Welt

Wenn Sie Ihre Krankheit erfolgreich bekämpft haben, können Sie gleich einen Winterurlaub im Waldviertel anhängen. Der ist garantiert ein unvergessliches Erlebnis. Doch bitte beachten Sie auch unsere Tipps zum Autofahren im Waldviertel. Vielleicht trifft Sie Amors Pfeil und Sie verlieben sich. Auch dafür haben wir für Sie einen hilfreichen Survival-Guide. Möglicherweise wollen Sie ja gleich im Waldviertel bleiben - auch dabei können wir Ihnen helfen. Für etwas praktischere Naturen haben wir eine Anleitung für Waldviertler bei der Arbeit.. Um Missverständnisse zu vermeiden finden Sie hier wichtige Vokabel aus dem Waldviertel.

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