Gesunde Gemeinde
Berührende Suchtprävention auf der Bühne in Eggersdorf
Großes Interesse konnte Bernd Allmer kürzlich mit seinem Vortrag über Suchtprävention in Eggersdorf hervorrufen.
EGGERSDORF. Es ist ganz still und leise in der Kulturhalle - rund 200 Eggersdorferinnen und Eggersdorfer finden sich mit einem Satz in der Welt eines Drogensüchtigen wieder: seine Erlebnisse, als die „Reise“ begann mit zwölf Jahren, seine Gedanken, sein Weg in die Sucht, seine Stationen von Neugier bis zum regelmäßigen Drogenkonsum, Beschaffungskriminalität, Gefängnis, Therapieversuche und schließlich seine Schritte raus aus der Sucht in ein selbstbestimmtes Leben als Vortragender, Sporttrainer und Landwirt.
Gelungener Auftritt
Bernd Allmer bewegte Jugendliche und Erwachsene mit seiner eindrucksvollen Geschichte und allen voran mit seiner entwaffnenden Ehrlichkeit.
Seine bildreichen Erzählungen ließen tiefe Einblicke gewinnen in die „dunkle“ und meist verborgene Drogenszene. Gleichzeitig schaffte er es mit seinem kurzweiligen Vortrag, dieses ernste Thema ohne Drama, ohne erhobenem Zeigefinger aber auch ohne etwas zu beschönigen zu vermitteln.
Verharmlosung von Drogen
Er räumte auf mit der Verharmlosung von Cannabis oder anderen „gelegentlichen“ Substanzen, aber auch mit der Vorstellung, dass es „das in kleinen, idyllischen Dörfern nicht gibt.“ Die zahlreichen Fragen aus dem Publikum zeigten in der anschließenden Diskussionsrunde das große Interesse und vor allem den Informationsbedarf von allen Altersgruppen im Saal.
Die Stimmen aus dem Publikum nach dem Vortrag und der angeregten Diskussion: „… also so hätte ich mir den Alltag eines Junkies nicht vorgestellt …“ oder „… unfassbar, wie offen und authentisch Bernd Allmer selbst intime Details anspricht…“.
Vom Ex-Junkie zum Vortragenden
Bernd Allmer berührt Menschen mit seiner Offenheit. Er nennt die Dinge beim Namen: ungeschönt und ohne sozialromantische Verklärung der Welt aus Drogen und Gefängnis. Er übernahm die Verantwortung für seine Taten als Junkie, lernte daraus und hat sich für diesen Weg entschieden.
Heute leitet er als Vortragender Workshops zur Suchtprävention zu den Themen Drogen und Sucht und vor allem auch Digitale-Süchte. Er weiß, wovon er spricht und unterstützt damit Betroffene und Angehörige dabei, ein selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Leben zu führen.
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