Chansonabend
Maria Bill sang Piaf und Brel Chansons
Zu diesen beiden ganz Großen des französischen Chansons (Piaf und Brel), spürt Maria Bill eine tiefe, emotionelle Verbundenheit. Mit der ihr eigenen Intensität singt sie die Chansons voller lebensbejahender, ungestümer und explodierender Fantasie. Beider "Lebens-Sucht" waren und sind Attribute, in denen sich Maria Bill wiederfindet.
GLEISDORF. Edith Piaf und Jacques Brel, wurden an diesem Abend auf altbekannte und doch ganz neue Weise wieder zu Bühnenleben erweckt - durch das musikalische Medium Maria Bill. "Ordinär und poetisch, ein Stimmwunder und Spielzauber zwischen Lachen und Tränen", schrieb einst "Der Spiegel" über Bill.
Bill lebt wie keine andere die beiden verstorbenen Künstler auf der Bühne so intensiv aus. Der Abend in Gleisdorfer Forum Kloster begeisterte aber nicht nur Piaf/Brel Liebhaber, sondern auch Menschen, die sonst mit diesem Genre in der Musik nicht viel am Hut hatten. Schuld daran war die großartige Künstlerin Bill, die an diesem Abend über sich hinaus wuchs und die Gäste zu Standing Ovations brachte.
Textübersetzungen
Zwischen den einzelnen Liedern übersetzte Bill für die, die der französischen Sprache nicht mächtig sind (und das sind doch sehr viele) die interpretierten Werke ins Deutsche. Auch Anekdoten aus dem Leben der Piaf wurden dabei erzählt.
So etwa die tragische Geschichte von der großen Liebe Piafs, dem Boxer Marcel Cerdan.
Edith Piaf weilte gerade für ein paar Konzerte in Amerika. Ihr damaliger Liebhaber absolvierte einen Boxkampf in London. Piaf hatte so große Sehnsucht nach ihrem Geliebten, das sie ihn unbedingt so schnell wie möglich bei sich haben wollte und das er nach seinem Boxkampf zu ihr nach New York fliegen soll. Das Problem war nur, das Cerdan unter panischer Flugangst litt und alle seine Überfahrten nach Amerika bis dato per Schiff unternahm. Nach dem Boxkampf, noch kurz bevor er das Schiff bestieg, ereilte ihm ein Anruf der Piaf aus New York. Er solle sich ins nächste Flugzeug setzten und wegen der großen Sehnsucht nach ihm so schnell als möglich zu ihr fliegen.
Gesagt, getan. Liebe ist oft unberechenbar und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Das Flugzeug stürzte ab (1949). Von diesem Tag an veränderte sich auch das Leben der sonst so mit Glück verwöhnten Frau Piaf. Danach entstanden noch viele traurige und nachdenkliche Songs der großen Französin, die vor 60 Jahren (10.10.1963) verstarb..
Ihr Gesangsstil schien die Tragödien ihres Lebens nach dem Vorfall noch mehr widerzuspiegeln. Zu ihren größten Erfolgen gehören die Lieder "La vie en rose, Milord "und "Non, je ne regrette rien".
Der zweite Teil von Mari Bill in Gleisdorf war ganz dem in Belgien geborenen Jaques Brel gewidmet. Auch er gehört zu den ganz großen Chansoniers, der seine Lieder in französischer Sprache aufnahm und interpretierte. Auch in zehn Filmen hatte Brel mitgewirkt.
Der an Lungenkrebs erkrankte Brel verstarb im Oktober 1978. Zu seinen größten Erfolgen zählten "Quand on n’a que l’amour", "„Ne me quitte pas“," und der Song "Le moribond", den dann Terry Jacks übersetzte und damit als "Seasons in the Sun" einen Welthit verbuchen konnte.
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