Wollsdorf
Baubeginn des Biomasse-Heizkraftwerks für Februar 2022 geplant
Das Projekt im Industrie- und Gewerbegebiet Wollsdorf wurde der Bevölkerung im Mai dieses Jahres vom Geschäftsführer der Bioenergie Köflach, Jakob Edler, im Rahmen einer Infoveranstaltung vorgestellt. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan.
Aus dem Verkehrstechnischen Gutachten
Obwohl die Firma Bioenergie nur max. 2 Lkw- und 2 Pkw-Fahrten pro Tag plant, musste ein verkehrstechnisches Gutachten in Auftrag gegeben werden, denn die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes B64 Rechberg Straße – Begleitstraße 64 wurde schon vor Jahren im Rahmen einer Verkehrsuntersuchung als sehr kritisch betrachtet.
Wir erinnern uns: Mittels einer Bestandsanalyse wurde am Dienstag, 25. Juli 2017 am Knotenpunkt B64 Rechberg Straße / Begleitstraße B64 eine automatische Knotenstromzählung mittels Videoüberwachung durchgeführt. Diese fand im Zeitraum von 06:00 bis 09:00 Uhr und von 15:00 bis 18:00 Uhr statt. Für die bestehende Hauptstraße B64 Rechberg Straße wurde eine allgemeine Verkehrsprognose für das Jahr 2027 erstellt, um sicherzustellen, dass die Straßeninfrastruktur noch jahrelang den Ansprüchen genügt. Im Rahmen der Verkehrsuntersuchung zum Industriepark Wollsdorf 2018 wurde untersucht, welche Flächen zusätzlich gewidmet werden können, ohne dass die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes B64 Rechberg Straße / Begleitstraße 64 überschritten wird. Auf Basis der Abschätzung des generierten Verkehrs tritt dieser Zustand bei einer Verwertung von mehr als 7,6 ha und einem generierten Verkehr von 1424 Fahrzeugen pro 24 Stunden.
Zufahrt zum Biomasse-Heizwerk
Wegen der niedrigen Verkehrsbelastung wurde der BWG Biomasse Fernwärme GmbH kein negativer Einfluss auf die gesamte Verkehrssituation im Projektabschnitt attestiert.
Die Hauptzufahrt zum neuen Biomasseheizwerk soll über das Grundstück Nr. 905 (öffentliches Gut) erfolgen und in weiterer Folge entlang der Begleitstraße an die B64 Rechberg Straße beim Knoten B64 Rechberg Straße / Begleitstraße B64 / Schmidtweg im Norden. Im Bereich der Anbindung Grundstück Nr. 905 an Hütterweg befindet sich die Unterführung, die Hütterweg (Steierkraft- und Alwera Gründe) mit der Begleitstraße B64 verbindet.
Auf dem Foto unterhalb: farbliche markierte Zufahrt zum Biomasse-Heizkraftwerk
Auf dem Foto unterhalb: nach dem Wollsdorfer Bahnhof und vor dem Petersbach nach rechts geht es auf den Hütterweg.
Auf dem Foto unterhalb: Blick auf den Wollsdorfer Bahnhof und auf die Begleitstraße B64 vom Hütterweg kommend.
Auf dem Foto unterhalb: In der Schleife geht es linkerhand auf die zukünftige Hauptzufahrt (derzeit Feldweg).
Das Heizwerk verfügt über eine zusätzliche Zufahrt über ein grundbücherlich eingeräumtes Servitut über Grundstück Nr 894/1 bis zum öffentlichen Gut im Südwesten. Sollte der untere Raabweg ausgebaut werden, wäre hier eine Anbindung möglich.
Der Zeithorizont für den Ausbau des unteren Raabweges für die Anbindung der Industriebetriebe ist jedoch noch nicht bekannt, wäre aber dringend notwendig, um die Flüssigkeit des Verkehrs auf der Begleitstraße zukünftig zu gewährleisten. Bis dato sind alle Zu- und Ausfahrten der Firmen Weyland, Alwera und weitere Betriebsansiedlungen im Abschnitt Wollsdorf-Süd über die Begleitstraße geplant. Hier ist die Industrieansiedlung St. Ruprecht – Weiz gefordert, rasche Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen.
Leitungsrechte
Laut Auskunft von Edler läuft es sehr gut, die Gemeinde gestattet die Verlegung der Leitungen auf der Gemeindestraße im Süden. Die Abstimmung bezüglich der Kanalverlegung ist erfolgt. Die geplante Bachquerung über die kleine, vorhandene Raabweg-Brücke wurde jedoch abgelehnt, da die Brücke in den nächsten Jahren erneuert werden soll. Der Petersbach wird daher unterirdisch gequert, ein entsprechender positiver Bescheid für die Gewässerquerungen liegt bereits vor und alle weiteren, auch privaten Leitungsrechte konnten bereits unterzeichnet werden.
Wärme- oder Dampflieferung?
Derzeit wird noch über die zu liefernde Energieform für den potenziellen Hauptabnehmer Wollsdorf Leder beraten, nämlich, ob nur Wärme oder gegebenenfalls auch Dampf geliefert werden soll, denn das ist derzeit die von Wollsdorf Leder benötigte Energieform.
Bei der Dampflieferung wäre eine Umplanung von Warmwasserkessel in Dampfkessel notwendig, wobei der Dampf dann indirekt mittels Wärmetauscher auch gleich für die Wärmeversorgung eingesetzt werden könnte. Für derartige Systeme gibt es bereits Erfahrungen aus 5 von Bioenergie umgesetzten Anlagen. Das noch offene Problem dabei sind die wesentlich höheren Kosten.
Förderungen:
Alle Förderanträge befinden sich im Genehmigungsprozess. Edler hofft auf eine Zusage bis Jahresende.
Pellets- und Heizwerk für Rohrbach / Lafnitz
Edler berichtet, dass die Firma Bioenergie derzeit auch in der Oststeiermark in Rohrbach / Lafnitz vertreten ist. Sie errichtet dort gerade ein Pelletswerk für 60.000 Tonnen / Jahr Pellets und ein 8 MW Heizwerk. Die Inbetriebnahme ist für Feber 2022 geplant.
Hier: Weiterführende Infos
Hermine Arnold
www.nedi.at
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