Historisches im Bezirk Weiz
Die Geschichte des Lichtspielhauses

Das Stadtkino war ein beliebter Ort in Gleisdorf. | Foto: Stadtarchiv Gleisdorf
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  • Das Stadtkino war ein beliebter Ort in Gleisdorf.
  • Foto: Stadtarchiv Gleisdorf
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Auch wenn es schon einmal besser um die Kinobetreiber stand, ein Aufwärtstrend ist zu spüren. Mittlerweile gibt es, mit dem Cineplexx in Weiz und dem Diesel Kino in Gleisdorf, wieder zwei topmoderne Lichtspieltheater im Bezirk. Wir blicken auf die Zeiten zurück, wo in fast jedem Ort Filmvorführungen stattfanden.

WEIZ. Wir schreiben das Jahr 1896 und befinden uns in der Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren in Wien. Hier findet gerade die erste belegte öffentliche Kinovorführung in Österreich mit dem Lumière'schen Kinematographen vor geladenem Publikum statt.

Ein paar Jahre später waren in fast jedem Ort zumindest Wanderkinos zu sehen. Auch wenn die Filme damals stumm, schwarz-weiß und nur ein paar Minuten dauerten, war die Begeisterung groß. Gerade in Weiz konnte man schon sehr früh in die Welt des Lichtspieltheaters eintauchen. Sagt Ihnen das Erste Weizer Lichtspieltheater noch etwas?

„The Royal Biograph“ von Auguste und Ferdinand Seitz, um 1912 | Foto: Mulitimedia Sammlung UMJ
  • „The Royal Biograph“ von Auguste und Ferdinand Seitz, um 1912
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Weiz und die Welt der Filme

Anfang des 20. Jahrhunderts waren es Schaustellerinnen und Schausteller, die die ökonomischen Möglichkeiten des neuen Mediums erkannten und zunächst Filme in ihre bestehenden Programme integrierten, alsbald aber auch mit Wanderkinozelten Städte und Länder bereisten – so auch die Steiermark.

Ein Wanderkinounternehmen war jenes von Ferdinand und Auguste Seitz. Sie debütierten 1906 mit ihrem „Royal Biograph“ in Marburg/Maribor. Bald schon dehnten sie ihre Tourneen auf die gesamte Steiermark aus. Nach dem Tod von Ferdinand Seitz 1912 führte Auguste das Wanderkino in Personalunion: Sie war nun Maschinistin, Kassiererin, Operateurin und Monteurin zugleich. 1914 bespielte sie Mitterdorf, Krieglach und Langenwang, wo sie vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht wurde. Nach einem letzten Gastspiel in Kindberg verkaufte Auguste Seitz 1916 ihr Wanderkino und führte ab Juni 1917 das „Erste Weizer Lichtspieltheater“.

Das Stadtkino Gleisdorf im Hotel Thomaser

Das Hotel Thomaser bot bis in die 1970er Jahre Fremdenzimmer an und beherbergte das Kino der Stadt. Durch die zentrale Lage kamen besonders viele Zuseherinnen und Zuseher, um die brandneuen Filme zu sehen. An die schönen dunkelroten Sitze erinnern sich bestimmt noch einige. Diese Einrichtung gibt es schon lange nicht mehr, hier befindet sich mittlerweile die Raiffeisenbank.

Das Stadtkino war ein beliebter Ort in Gleisdorf. | Foto: Stadtarchiv Gleisdorf
  • Das Stadtkino war ein beliebter Ort in Gleisdorf.
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In vielen Orten spielte man die aktuellen Filme

In der Nachkriegszeit ging es mit den österreichischen Heimatfilmen steil bergauf. Hierbei profitierten auch die Lichtspielhäuser und erlebten ein Hoch. Viele Besucherinnen und Besucher kamen etwa nach Passail, Fischbach, Pischelsdorf oder St. Ruprecht an der Raab, um unzählige Filmvorführungen zu bestaunen. Mit der Einführung des Fernsehapparates im privaten Bereich bekam die Branche eine ernsthafte Konkurrenz. Die genannten Kinos bestehen bekanntlich nicht mehr. 

Übersichtsblatt der Filme. Viele Klassiker sind dabei. | Foto: Manfred Reisenegger (Privatbesitz)
  • Übersichtsblatt der Filme. Viele Klassiker sind dabei.
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Weitere interessante Fakten vom Bezirk Weiz und von der Steiermark generell gibts übrigens in der Ausstellung des Museums für Geschichte und des Filmarchivs Austria in Kooperation mit der Diagonale und dem "eumigMuseum" im Museum für Geschichte in Graz.

Wie oft im Jahr besuchst du ein Kino?

Das ist ebenfalls ein Blockbuster:

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