Die Reise beginnt - Konya - tanzende Derwische - Seidenstraße - Karawansereien, Teil 1
In Konya stand die Besichtigung des Grabmals von Mevlana, dem Gründer des Mevlevi-Ordens auf dem Programm.
Die Anhänger des Mevlevi-Ordens werden auch die drehenden Derwische genannt, weil sie durch ihre kreisenden Bewegungen in Ekstase geraten zu scheinen. Dieser Tanz ist eine Form des Gebets. Während der Drehbewegungen des Derwisches sind die Arme weit ausgebreitet und nach oben gerichtet, so als ob er beten würde. Die rechte Hand zeigt dabei gegen den Himmel, während die linke Handfläche nach unten zum Boden gerichtet ist. Das bedeutet, dass er die von Gott erwiesenen Wohltaten an das Volk weitergibt.
Die sieben Weisheiten der von Mevlana:
1. Sei Hilfreich und freigiebig wie ein Fluss.
2. Sei mitleidig und barmherzig wie die Sonne.
3. Sei bedeckend wie die Nacht, bei Vergehen anderer Leute.
4. Sei wie ein Toter bei Zorn und Nervosität.
5 Sei bescheiden und schlicht wie die Erde.
6. Sei nachsichtig wie das Meer.
7. Sei wie du erscheinst, erscheine wie du bist.
Auf dem Weg nach Kappadokien fahren wir auf der Seidenstraße, an der sich eine Vielzahl von Karawansereien befinden, die die Händler früher als Schlaf- und Handelsstätte kostenlos benutzen konnten.
Die schönste und besterhaltenste Karawanserei (Kervansary) gab es in Sultanhani zu sehen, auf halben Weg zwischen Konya und Aksaray.
Das Wort Kervansaray stammt aus der persischen Sprache. Die ersten Karawansereien entstanden im späten 10. Jahrhundert in den seldschukischen Fürstentümern Zentralasiens. Militärbefestigungen übernahmen dort zunehmend wirtschaftliche und religiöse Funktionen, entwickelten sich zu wehrhaften Herbergen.
Seldschukische Sultane bauten im 13. Jahrhundert in Anatolien ein Netz von Karawansereien. Der Abstand voneinander betrug etwa 30 bis 40 Kilometer. Das entsprach dem Tagespensum einer Karawane. Im Osmanischen und im safawidischen Perserreich wurde das System der Karawansereien ausgebaut.
Die ursprünglichen, seldschukischen Karawansereien verfügten über Werkstätten, boten ärztliche Versorgung, hatten Bäder, Küchen, Tee- und Kaffeestuben. Seitlich des Eingangstores befand sich ein Betraum. Manche Stationen verfügten über kleine Moscheen im Innenhof. Die Dienstleistungen an den Karawanenstraßen waren kostenfrei, nur in den Städten mussten Gebühren entrichtet werden. Die osmanischen und persischen Karawansereien waren weitaus sparsamer eingerichtet: Matratzen und Decken, Koch- und Essgeschirr mussten mitgebracht werden.
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