Ein musikalisches Werk spricht Bände

Peter Fröhlich (vorne) und Manfred Wiener ? für beide ist die Uraufführung der Genesungsmesse in der Passailer Pfarrkirche von besonderer Bedeutung.
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  • hochgeladen von Christoph Hofer

Am kommenden Samstag findet in der Pfarrkirche Passail eine musikalische Uraufführung statt - von Peter Fröhlich und Manfred Wiener.

"Der lange Mann mit der Tuba und den Sonnenbrillen hat mich schon als kleiner Bub fasziniert", erinnert sich der leidenschaftliche Komponist und Musiker Peter Fröhlich aus Passail.
Mit dem "langen Mann" ist sein bester Freund und ebenfalls Vollblutmusiker und Arrangeur Manfred Wiener gemeint.
Nicht sehr groß ist die musikalische Werkstätte von Manfred Wiener im Obergeschoß seines Familienhauses in Trog in der Gemeinde Feistritz. Doch wenn die beiden Musiker am Klavier Platz nehmen und ihr nächstes eigenes Werk produzieren, spielt die Größe des Raumes keine Rolle. Würden die Wände, die mit Holz vertäfelt sind, sprechen können, würden sie von vielen emotionalen Situationen erzählen können: Freude, Tränen, alles ist möglich. Die Musik Fröhlich/Wiener kommt aus dem Innersten, spricht aus dem Leben, spricht Bände.
Manfred Wiener und Peter Fröhlich machen nicht Musik, um in der Öffentlichkeit zu glänzen. Beide produzieren Musik, weil in ihnen ganz einfach Leidenschaft steckt, es tun zu müssen. Da fließen Melodien, die erst ein kleines Bächlein sind und zu einem mächtigen, alles übertönenden Strom anwachsen. Melodien, die Seele und Herz berühren, tief unter die Haut gehen.

In allen Facetten
Am kommenden Samstag, dem 31. Juli steht die Uraufführung der Genesungsmesse in der Passailer Pfarrkirche auf dem Programm. Die Musik stammt von Peter Fröhlich, arrangiert hat diese Manfred Wiener. Die Genesungsmesse, die eigentlich für eine kleine Besetzung für eine Bergmesse gedacht war, ist nicht irgendein Werk. Es ist ein Werk, welches ein Stück des Lebensweges von Peter Fröhlich, in allen Facetten, Hoch und Tiefs, auf musikalische Weise widerspiegelt. Vor mehr als einem Jahr war es, als Peter Fröhlich bei der Bergmesse am Rabenwald spielte. Während dem "Agnus Dei" bekam er plötzlich stechende Kopfschmerzen und Schwindel machte sich breit.
"Das war der Beginn der Genesungsmesse. Denn ab dieser Zeit hat sich mein Gesundheitszustand rapide verschlechtert. Ich konnte nicht mehr gehen, essen, plötzlich ging nichts mehr. Es folgten Arztbesuche und viele Diagnosen. Von einer Untersuchung zur anderen, schließlich begann man mit ersten Therapieansätzen. Für viele fixierte Konzerte musste ich für mich einen Ersatz finden", erzählt Peter Fröhlich.
Die Einleitung der Genesungsmesse entstand vielmehr aus meiner eigenen geistigen und spirituellen Welt heraus.
In vielen Momenten an der Grenze des Erträglichen, wo blanke Verzweiflung, Ohnmacht und Ratlosigkeit sich die Hand reichten, kam eine Botschaft: "Eine Begebenheit in der Natur war es, die mir plötzlich einen ungeheuren Energieschub verlieh und mir einflößte: Fürchte dich nicht."
Pauke (Pochen des Herzens), Glockenspiel (Tränen), Klarinette (Schutzengel) und der Chor (Engelschor), jedes Instrument hat eine tiefe Bedeutung und drückt unendlich viele Emotionen, Befreiung und Zuversicht aus.

Unverkennbar
Die Messe kommt im Offertorium zum absoluten Höhe- (Tief)punkt. "Bis dahin dachte ich mir, ich schreib mein eigenes Requiem", sagt Peter Fröhlich mit schimmernden Augen, in denen jedoch die volle Lebenslust und Freude unverkennbar widerstrahlen.
All diese Passagen des Lebens hat der 38-jährige Peter Fröhlich in die Genesungsmesse einfließen lassen. Der Abschluss des Werkes - ein kräftiges Lobpreisen an den Herrn und Dankbarkeit für die Genesung. Seine Lebensweise änderte der Musiker total und setzte an den Wurzeln, an der Basis an.
"Ich spüre mich selbst viel mehr, kann mich wahrnehmen und gehe mit dem Leben sorgsam um", erinnert er sich.
Peter Fröhlich kann das Essen wieder genießen. Sein Leben und die Natur bewusst wahrnehmen und vor allem sich selber spüren.
"Ich hatte das Glück, Menschen um mich zu haben, die mir sehr geholfen haben. Einer davon eben auch Manfred Wiener. Nach Fertigstellung der Messe einigten wir uns, dass wir nie mehr eine solche Messe produzieren wollen", kommt es über Fröhlichs Lippen.

Noch stärker
Die Freundschaft, so Manfred Wiener, ist durch diese Lebenspassage noch stärker geworden. Vor zwei Jahren haben die beiden Musiker das Orchester -Fröhlich-Wiener - gegründet, wozu man ausgezeichnete Musiker gewinnen konnte. Die musikalische Leitung der 19 Musikermit Sängerin liegt in den Händen von Manfred Wiener. Gespielt wird dabei ein echter "Fröhlich-Wiener"-Sound, der weder Böhmisch noch Mährisch klingt und sein eigenes Feeling verlangt.
"Ich bin der glücklichste Mensch, wenn einer mit einer Melodie kommt und ich das arrangieren darf. Wenn es wieder abgeholt wird und vor Freude gelacht wird und manchmal sogar Tränen fließen, ist das das Schönste für mich. Wir wollen unsere musikalischen Freuden zu den Menschen hinaustragen", sagt Manfred Wiener, der auch an der Musikschule Birkfeld, Zweigstelle Anger unterrichtet.
Wie ein Maler sein Bild im Kopf hat, haben die beiden Musiker ihre Melodien im Kopf und bringen diese zu Papier. "Alle Melodien kommen aus unseren Herzen", kommt es Unisono von den beiden,
die nun bereits seit zehn Jahren gemeinsam musikalisch arbeiten.
Aufführung
Die Uraufführung der Genesungsmesse in der Pfarrkirche Passail am 31. Juli 2010 ist bereits ausverkauft.
Die Aufführung ist für Gemischten Chor, Sopran Solo, Tenor Solo, Symphonisches Blasorchester, Ferntrompeten, Orgel
Musik: Peter Fröhlich
Text: Siegfried Pirkheim
Arrangement: Manfred Wiener
Dirigent: Peter Forcher

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