St. Ruprecht an der Raab
Ein Stoplerstein für Kriegsverweigerer Alois Wagner
In der Unteren Hauptstraße 24 in St. Ruprecht an der Raab wurde für Alois Wagner, welcher in Berlin hingerichtet wurde, ein Stolperstein mit seinem Namen errichtet.
ST. RUPRECHT/RAAB. Der Verein Lila Winkel konnte nach langem Kampf die Errichtung des Stolpersteins für Alois Wagner bewirken.
Alois Wagner, Kriegsverweigerer
Im September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Erst im selben Jahr hatte sich Alois Wagner, der am 7. Juni 1907 geboren wurde, den Bibelforschern heute Zeugen Jehovas angeschlossen. Das Gebot "Du sollst nicht töten", bestimmte fortan sein Leben.
Alois Wagner war in Unterfladnitz Sägewerksleiter und in der Bevölkerung im Großraum St. Ruprecht hoch geachtet. Sein Bestreben war es, möglichst vielen im Sägewerk Arbeit zu bieten und die Bauern, die das Holz anlieferten, möglichst bald zu bezahlen.
Er wollte nach seinem christlichen Gewissen handeln, niemals in den Krieg gehen und keine Waffe in die Hand nehmen. Im Hitler-Regime gab es aber kein Recht auf Gewissensfreiheit.
Seine Verhaftung sorgte für großes Aufsehen
„Jetzt haben sie Alois Wagner verhaftet, diesen herzensguten und hilfsbereiten Menschen. Was wird da wohl noch alles auf uns zukommen?“,
berichtete ein Augenzeuge.
Nach seiner Verhaftung wurde Alois Wagner nach Berlin-Brandenburg gebracht und zum Tode wegen Wehrkraftzersetzung (Wehrdienstverweigerung) verurteilt. Am 17. Oktober 1940 wurde er vom NS-System hingerichtet. Durch die Stolpersteinverlegung bleibt sein Name erhalten.
Anlässlich der Gedenkfeier für Alois Wagner wurde von den Schülerinnen und Schülern der Mittelschule St. Ruprecht ein Szenenbild der Verhaftung nachgestellt.
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