Kulturdialog zu 1914/2014 hat begonnen

Der Uhrturm auf der Festung Petrovaradin läßt an den auf dem Grazer Schloßberg denken
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  • Der Uhrturm auf der Festung Petrovaradin läßt an den auf dem Grazer Schloßberg denken
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Unsere Geschichte ist weit größere als unsere Horizonte. Das macht Reisen so spannend. Hätten Sie erwartet, daß Sie in Serbien feine Schokolade erhalten, die Namen und Bildnis des Eugen von Savoyen tragen?

Dieser Prinz Eugen war wohl Österreichs populärster Feldherr, wird bei uns bis in die Gegenwart genannt und gezeigt. Wenn nun solche handgemachte „Eugen-Schokolade“ in Novi Sad, der Hauptstadt der Provinz Vojvodina, zu haben ist, dann erinnert das an einige historische Momente.

Prinz Eugen hat in dieser Region bedeutende Schlachten gegen die osmanischen Heerscharen geschlagen. Das ist mit den Orten Petrovaradin und Zenta verknüpft. Petrovaradin wird von einer Festung dominiert, die zu ihrer Zeit die größte in Europa gewesen ist, ein riesiges Bollwerk der Habsburger gegen das Osmanische Reich.

Von dieser Festung aus sieht man auf Novi Sad hinunter. Die Stadt ist etwa gleich groß wie Graz und im Zentrum architektonisch auffallend verwandt. Das dortige Rathaus hatte den gleichen Architekten wie das in Graz.

All dies ist in einem geschichtlichen Aspekt gebündelt. Ich habe eben einen Teil der vormaligen „Militärgrenze“ zwischen den Imperien der Habsburger und der Osmanen besucht. Dafür war seinerzeit der steirische Landeshauptmann zuständig. Einer der Gründe, warum Sie in der Grazer Herrengasse heute noch dieses fulminante Zeughaus besuchen können.

Die Steiermark galt ihrerseits, wie heute noch gerne betont wird, als Brücke und Bollwerk.

Das sind nun einige Zusammenhänge die den Hintergrund eines regionalen Kulturprojektes deutlich machen. Aber warum sollte sich eine oststeirische Kulturinitiative mit der alten Militärgrenze Österreichs befassen? Im aktuellen Vorhaben von „kunst ost“ geht es eigentlich um das Jahr 2014, in dem wir uns alle an 1914 erinnern sollten.

Damals brach Österreich jenen Krieg gegen Serbien von Zaun, den sich Stabs-Chef Conrad von Hötzendorf schon geraume Zeit gewünscht hatte. Es hätte der flott abgehandelte Auftakt werden sollen, mit dem Österreich den Balkan zur Kolonie machen wollte, nachdem es beim Berliner Kongress schon seine Annexion von Bosnien-Hercegovina bekräftigt bekommen hatte.

Daraus wurde im Verbund mit den deutschen Hohenzollern dann aber der „Große Krieg“, später „Erster Weltkrieg“ genannt. Die Schlüsselkatastrophe des 20. Jahrhundert, ohne deren wenigstens skizzenhafte Kenntnis es schwer fällt, jenes unglaubliche Jahrhundert zu begreifen, aus dem wir hervorgegangen sind.

Nun haben Kulturschaffende von „kunst ost“ sich mit sachkundigen Personen aus der serbischen Vojvodina verständigt, vom Kunstkollektiv über die Universität bis zur großen Bibliothek „Matica Srpska“, um einen Dialog darüber zu entwickeln, wo wir in unserem Verständnis von Europa nach all diesen Prozessen angelangt sind.

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