Kulturelle Nahversorgung
MiR Ausstellung "home?" von Gernot Passath

Gernot Passath, international anerkannter Urban-Art und Graffiti Künstler | Foto: Hermine Arnold
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  • Gernot Passath, international anerkannter Urban-Art und Graffiti Künstler
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Die MiR Ausstellung „home?“ von Gernot Passath zeigt, dass er nicht nur ein international anerkannter Urban-Art und Graffiti Künstler ist, sondern dass er in einer Vielzahl von unterschiedlichsten Techniken seiner Kreativität Ausdruck verleiht. Hinter jedem Bild, hinter jedem Werk, hinter jeder Schöpfung stecken wichtige Botschaften mit der Aufforderung, dass wir uns als Gesellschaft auseinandersetzen sollen.

GLEISDORF. Das MiR Museum im Rathaus in Gleisdorf ist eine Stätte der kulturellen Nahversorgung. In monatlichen Abständen finden dort in einem wunderbaren und großzügig gestalteten Räumlichkeiten Ausstellungen von interessanten Künstlern aus der Region statt. Die zweite Vernissage in diesem Jahr wird von Gernot Passath gestaltet, sie findet am 2. Februar um 19 Uhr statt, danach ist sie bis zum 26. Februar geöffnet.

Hinter jedem Werk eine Botschaft

Wer die Ausstellung von Gernot Passath besucht, wird überrascht von einer Vielzahl unterschiedlichster künstlerischer Werke und dahinter liegender Botschaften. Gernot Passath ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler, denn zu jedem Bild gilt es für die Betrachterinnen und Betrachter eine Geschichte mit Tiefgang zu entdecken.

Foto: Hermine Arnold

Warum heißt die Ausstellung „home?“. Für den Künstler Gernot Passath beschreibt „home“ ein positives Gefühl. Es ist ein Gefühl der Geborgenheit, das nicht notwendigerweise mit dem Ort verknüpft ist, von dem man abstammt oder an dem man seine Kindheit verbracht hat. Da Gernot ein Vielgereister ist, der auch zeitweise im Ausland gelebt hat, findet er dieses Gefühl „home“ an vielen Orten mit Menschen, die dieses „home“-Gefühl vermitteln. In den letzten Jahren hat ihn seine künstlerische Tätigkeit aber auch wieder in sein Atelier geführt, das er am Bauernhof seiner Eltern in Albersdorf betreibt. Doch gerade jetzt in diesem Augenblick wird Gernot das Gefühl „home“ im MiR erfahren, wo er und seine künstlerischen Werke von Menschen in der Region willkommen geheißen werden.

Mit Storytelling die Herzen der Menschen erreichen

Das Interview mit dem Künstler hat am Tag vor der Vernissage stattgefunden, wo schon ein Großteil der Werke ausgestellt ist. Gernot nimmt gerade den Bildschirm in Betrieb, an dem die Fotos seiner überlebensgroßen Wand- und Außengestaltungen präsentiert werden. Diese wurden bereits in einem Regionalportrait beschrieben.

Foto: Hermine Arnold

Der gesamte restliche Ausstellungsraum ist den verschiedensten Werken gewidmet, die erkundet werden müssen. Denn Gernot ist ein vielseitiger Künstler und wunderbarer Geschichtenerzähler. Hinter jedem seiner Werke liegen wichtige Botschaften und wer das Glück einer persönlichen Führung mit Gernot hat, wird auch von seinen Storytelling-Qualitäten überrascht.

Künstlerische Einladung mit Gedanken zu unserer Gesellschaft

Man findet in der Ausstellung zum Beispiel eine Sammlung mit dem Titel „Thoughts about Climate Change“. Die 8 Bilder der Serie schlagen 8 Themen vor an die man denken sollte, wenn man an Klimaveränderung denkt. So zum Beispiel, ob Stillstand wirklich Rückstand bedeutet, wie in Systemen mit Patriarchat oder Matriarchat mit der Gesellschaft umgegangen wird, oder ob und wie die Artifical Intelligence unsere Probleme „richten“ oder uns selbst „richten“ kann. Aber es geht auch um lokal endemische Arten, die vom Aussterben bedroht sind, wie z.B. um einen Käfer, den es nur mehr in der Raabklamm gibt.

Der Tod gehört zum Leben

Gernot beschäftigt sich auch immer wieder mit der Darstellung von Skeletten, weil es für eine natürliche Auseinandersetzung mit dem Tod bedeutet. In unserer Gesellschaft ist der Allerseelentag ein Tag der Trauer, den wir mit Gedanken an unsere Vorfahren verknüpfen, während in anderen Kulturen der Tod zum Leben gehört, wo der „Dia de los Muertes“ als ausgelassene Feier für unsere Vorfahren gestaltet wird.

Interessant ist auch seine Auseinandersetzung mit der Inanspruchnahme von Raum auf unserem Planeten. Die Biomasse der Wirbeltiere auf dem Planeten wird so aufgeteilt: 35 % Menschen, 60 % Nutztiere und 5 % Wildtiere. Wir aber beanspruchen 95% vom Planeten für uns. Ausgedrückt wird das durch Gegenüberstellung eines Haushuhn- versus eines Sumpfvogel-Skelletes (das vom Aussterben bedroht ist).

Daneben gibt es die Serie „Progress Regrets“ zu erkunden. Ein riesiges Exponat ist Mark Zuckerberg als Vertreter der Technoganten gewidmet. Weiters gibt es auch ein Bild aus der Voyeur-Kollektivzeit aus dem Jahr 2018.

Eine besondere Überraschung ist Gernot aber auch mit einem Riesenbild aus aufgeklebten und bemalten Kapseln von Spraydosen gelungen. Sie alle stammen aus der Workshop-Arbeit der letzten 10 Jahre mit Kindern und Jugendlichen.

Die Ausstellung ist unbedingt sehenswert, eine Führung mit dem Storytelling-Künstler unbedingt empfehlenswert.

Daten der Ausstellung

Vernissage: Do., 02.02.2023, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 03.02. – 26.02.2023
Öffnungszeiten: Fr., Sa., So., 13.00 – 17.00 Uhr sowie nach
telefonischer Vereinbarung unter (0680) 3274611
museum@gleisdorf.at | www.gleisdorf.at
www.be.net/gernot | instagram: @gernotpassath

Kunst im Bezirk Weiz

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Hermine Arnold
Freie Redakteurin
www.nedi.at

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