Gesundheit
Mit mentaler Fitness seinen eigenen Träumen folgen

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Mentale Gesundheit bei Jugendlichen wird immer mehr zum Brennpunkt-Thema. Nicht nur Corona hat etwa zur Belastung bei jungen Menschen beigetragen. Auch Mobbing, Ausgrenzung oder Ghosting virtuell oder im echten Leben nehmen zu und machen es gerade jungen Menschen schwer, diesen Belastungen standzuhalten.
ST. MARGARETHEN/R. Wir haben mit einem gesprochen, der schon früh in seinem Leben mit Mobbing und Ausgrenzung konfrontiert war: Elias Jakob Renner aus St. Margarethen/R. mittlerweile ein junger Mann, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendlichen und Menschen mit Ausgrenzungs-Hintergrund in seinen Coachings zu unterstützen. Sein Buch "Go for your dreams" soll helfen, die eigenen Träume zu verwirklichen.
- Was war dein Schlüsselerlebnis, als du gemerkt hast, dass es dir nicht gut ging?
Elias Jakob Renner: Bei vielen zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es zu Reiberein und Auseinandersetzungen, die auf den ersten Blick nicht groß erscheinen, doch Gewicht bekommen, wenn sie regelmäßig passieren. Ein Mensch kann es wegstecken, wenn er kurz schlecht behandelt wird, aber nicht, wenn es ein Dauerzustand ist. Personen, die gemobbt werden, sind meist dann überlastet, wenn kein Ende in Sicht ist. Man merkt erst, dass es einem wirklich nicht gut geht, sobald seine persönliche Grenze überschritten ist. Das passiert oft durch einen schmerzlichen psychischen Angriff.
- Welche Situationen belasten Jugendliche in ihrem Alltag derzeit besonders?
Aufgrund der pubertären Umstrukturierung des Gehirns fällt es vielen Jugendlichen schwerer, ihre Emotionen zu regulieren. Das führt dazu, dass negative Gefühle oft länger anhalten und durch den Tag getragen werden. Diese erhöhte Reizbarkeit ist in jeglichen Alltagssituationen unvorteilhaft. Besonders problematisch ist es dann, wenn Jugendliche diese negativen Emotionen verarbeiten, indem sie versuchen, diese an anderen auszulassen. Deshalb die Divise: Je resilienter man ist, desto leichter hat man es.
- Wie können Eltern oder Familienmitglieder erkennen, dass bei ihrem Kind etwas nicht rund läuft?
Es ist spannend, dass Eltern oft keinen blassen Schimmer davon haben, wie es ihrem Kind wirklich geht. Dies liegt auch oft daran, dass Kinder die gewohnte Rolle zuhause weiterspielen, obwohl sie emotional belastet sind. Mein Rat wäre deshalb an die Eltern, dass sie auf eine konstante offene Kommunikation achten. Die Gespräche zwischen Eltern und Kind reduzieren sich meist im Jugendalter. Das Beste, was Erwachsene tun können, ist es aufrichtiges Interesse am Leben und am Wohlergehen ihres Kindes zu zeigen. Ein gemeinsames Abendessen, ein Begrüßungsquatsch oder eine andere Gewohnheit, bei der man sich gegenseitig über sein Leben updatet, ist oft eine geniale Lösung. Ebenfalls wichtig ist, dass Erwachsene die „Ich bin erfahrener und somit habe ich recht“-Mentalität ablegen. Wer ein gesundes Kind will, der muss die Bedürfnisse seines Kindes zumindest verstanden haben, um ihm helfen zu können.

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- Hast du 3 Tipps für Jugendliche, wie sie mit belastenden Situationen besser umgehen können?
Meine Tipps an Jugendliche mit belastenden Situationen umzugehen wären:
- Habe eine Toolbox an positiven Bewältigungsstrategien: In belastenden Situationen fällt es uns oft schwer, langfristig sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie du dich verhalten wirst, wenn du das nächste Mal in eine herausfordernde Situation gerätst. Ich stelle mir immer eine Toolbox an Strategien vor, die mir helfen. Musik, Sport oder Gespräche mit Vertrauenspersonen können dir helfen, Stress zu reduzieren und somit eine positivere Sicht auf deine Situation zu gewinnen.
- Trainiere deine Resilienz: Je standhafter du gegenüber mentalen Herausforderungen bist, desto leichter fällt es dir, mit ihnen umzugehen. Am schnellsten habe ich meine Resilienz damit trainiert, Dinge schnell zu akzeptieren. Je schneller du unveränderbare Dinge akzeptierst, desto kürzer belasten sie dich.
- Sei dein bester Freund: Je positiver dein Selbstkonzept ist, desto eher wirst du mit dir selbst ein gutes Team sein. Wichtig dabei ist der Glaube an sich selbst und ein hohes Selbstwertgefühl. Somit kannst du dich selbst schneller motivieren und deine positive Sicht zeigt dir mögliche Handlungsschritte.
- Wie geht man mit Mobbing um? Wenn es einen selber betrifft, oder wenn man merkt, dass jemand in seinem Umfeld gemobbt wird?
Tipps, wie man mit Mobbing umgeht, variieren sehr stark, je nach Situation. Allgemein kann man sagen, dass es unwahrscheinlicher wird, wenn es dem Mobber keinen Spaß macht und desto unangenehmer es für ihn wird. Es hilft auch sich mental auf die Situation vorzubereiten und einen Handlungsplan festzulegen, dass man von der Situation nicht überfordert ist.
- Was waren deine wichtigsten Stationen im Leben?
Mit 11 Jahren bin ich durch Mobbing auf Persönlichkeitsentwicklung gestoßen und es ist mir gelungen, Mobbing loszuwerden und andere Jugendlichen bei Herausforderungen zu helfen. Ich habe mit Coaching angefangen und seither 52 Jugendlichen geholfen. Dann entschloss ich mich, das Buch „Go for your dreams“ zu schreiben, indem Jugendlichen durch Persönlichkeitsentwicklung geholfen wird, ihre Träume zu verwirklichen. Mein aktuelles Projekt ist die Go for your dreams Non-Proft Organisation für Persönlichkeitsentwicklung an Schulen. Nebenbei studiere ich Psychologie im zweiten Semester. Und nicht zu vergessen, der größte Lehrmeister von allen, die tägliche Reflexion, um aus seinen Handlungen zu lernen.
Gewinnspiel
Wir verlosen zwei Exemplare des Buches "Go for your Dreams"
Einfach auf den Button "Mitmachen" klicken, und schon bist du dabei. Das Gewinnspiel läuft bis 14.03.2023 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.
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