Workshop

Polizei Weiz lädt GO-ON Suizidprävention zu den Ausbildungstagen

Über Suizid zu sprechen ist nicht immer einfach. Bereits zum zweiten Mal wurden Spezialistinnen der GO-ON Suizidprävention Steiermark deshalb vom Bezirkspolizeikommandanten Harald Eppich eingeladen, um 90 Polizist:innen des Bezirkes Weiz zum Thema Suizidprävention zu schulen.

WEIZ. Harald Eppich stellt die Suizidprävention bzw. der Umgang mit Suizidversuchen und Selbsttötungen einen wesentlichen Teil des polizeilichen Aufgabenspektrums dar. Die kontinuierliche und professionelle Auseinandersetzung mit diesem Thema, sowie die damit verbundenen Handlungsweisen seien daher unabdingbar. Ein wesentlicher Aspekt dieser Schulung durch die Psychologinnen Simone Hutter und Astrid Geiger war, die Polizist:innen auf entsprechende Situationen vorzubereiten und den Beamt:innen verschiedene „Handwerkzeuge“ für den Einsatz zur Verfügung zu stellen. Durch aktuelle Informationen und gezielte Aufgabenstellungen zum Thema sowie durch Bezugnahme zum Berufsalltag, konnten so Kompetenzen für den Ernstfall in Erfahrung gebracht, wiederholt und verinnerlicht werden.

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass sich 1072 Menschen in der Steiermark im Jahr 2020 das Leben genommen haben. Verglichen mit den Todesfällen im Straßenverkehr sind das in etwa dreimal so viele.

Bewusstseinbildung und Wissensvermittlung

GO-ON Suizidprävention möchte daher im Auftrag des Landes Steiermark so viele Menschen wie möglich erreichen und durch Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung zu einem offenen Umgang mit dem Thema Suizidalität beitragen. „Wir möchten enttabuisieren und Mythen aufklären. Wenn man den Eindruck hat, ein Mensch denkt an Suizid, dann sollte man unbedingt danach fragen,“ rät Hutter. Workshops für Einsatzkräfte wie bei der Polizei in Weiz, aber auch Pflegeeinrichtungen und Schulvorträge werden ebenso angeboten wie Abendveranstaltungen, die allen offen stehen.

GO-ON versteht sich dabei als Vorsorgeeinrichtung, um Wissen zu vermitteln, um im Ernstfall handeln zu können. „Viele Menschen stehen einmal in Ihrem Leben an einem Punkt, an dem Sie nicht mehr weiterwissen,“ weiß Hutter. Im Bezirk gibt es jedoch Hilfe (siehe Infokasten unten). Scheuen Sie sich nicht davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unter dem Motto „Wissen hilft!“ Umgang mit Krisen, Depression und Suizidalität findet am 6. Oktober 2022 in Anger ein Gemeindevortrag statt.

Hilfe für Betroffene:
Bei diesen Telefonnummern finden Sie kostenlose Unterstützung für Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder:
Telefonseelsorge: 142 (rund um die Uhr)
Rat auf Draht: 147 (für Kinder und Jugendliche, rund um die Uhr)
Psychosoziale Beratungsstelle Weiz (RdK Steiermark GmbH): 03172/42 580

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