Europa-Wahl
Stumpf: "Gewisse Momente, kann einem keiner mehr nehmen"

Im Interview erzählt Erasmus-Studentin Melanie Stumpf aus Pischelsdorf von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei ihrer Gastfamilie in Italien. | Foto: Privat
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  • Im Interview erzählt Erasmus-Studentin Melanie Stumpf aus Pischelsdorf von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei ihrer Gastfamilie in Italien.
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Eine unvergessliche Zeit in einem fremden Land mit unbekannten Menschen und einer neuen Sprache, die einem vielleicht noch Fremd ist. Die Eindrücke, die Erasmus-Studierende während ihres Ausland-Aufenthaltes in den Koffer des Lebens einpacken ist vielfältig. Ebenso einprägsam sind auch die emotionalen Momente, die einen packen und nicht mehr so schnell loslassen.

WEIZ. Im Interview erzählt Erasmus-Studentin Melanie Stumpf aus Pischelsdorf von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei ihrer Gastfamilie in Italien.

  • Was hat dich dazu motiviert, am Erasmusprogramm teilzunehmen?

Melanie Stumpf: Ich wollte mich dieser neuen Herausforderung stellen. Neues zu lernen und zu erleben und vor allem aus gewissen Situationen zu wachsen, das waren meine Hauptziele für dieses Erasmusprojekt.
 

  • Wo hast du deinen Aufenthalt verbracht und wie lange?

Ich absolvierte für drei Wochen mein Praktikum in Italien bei einer Gastfamilie.

Foto: Privat
  • Welche Erwartungen hattest du vor dem Austausch und wurden sie erfüllt?

Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht wirklich konkrete Erwartungen vor dem Austausch, da ich nicht genau wusste, was wirklich auf mich zukommen wird. Aber ich wollte die Zeit nutzen, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern, den Alltag in einem anderen Land kennenzulernen und vor allem wollte ich viele neue Erfahrungen sammeln und mein Selbstbewusstsein etwas stärken.

Und ja, dies wurde definitiv erfüllt. Gewisse Momente, die man dort erleben durfte, kann einem keiner mehr nehmen.
 

  • Welche kulturellen Unterschiede oder Überraschungen hast du während deines Austauschs erlebt?

Einer der Unterschiede in Italien sind die Arbeitszeiten. Die Italienerinnen und Italiener starten den Arbeitstag gerne einmal etwas später und haben zu Mittag gerne eine länger andauernde Pause von zwei bis drei Stunden.

Die Busse fahren fast wie sie wollen, wenn man das so sagen kann. Es gibt zwar einen Fahrplan, jedoch auf die Frage, ob sich daran wer hält, habe ich bis heute noch keine Antwort gefunden. 😉

Natürlich ist auch die italienische Küche etwas anders als in Österreich. Pizza und verschiedene Nudelgerichte dürfen da natürlich bekanntlich nicht fehlen.

Foto: Privat
  • Wie war dein Verhältnis zu deiner Gastfamilie und wie hat sie deinen Aufenthalt beeinflusst?

Mein Verhältnis zu der Gastfamilie war sehr gut. Ich lebte bei einer Frau mit einem Hund in einer kleineren Wohnung mitten in der Stadt. Hauptsächlich unterhielten wir uns auf Englisch. Ich muss zugeben, dass es am Anfang doch eine gewaltige Umstellung war, da ich zu Hause meine eigenen vier Wände habe und auf dem Land wohne. Dennoch war die Zeit dort schön und unvergesslich.  😊
 

  • Welche Herausforderungen hast du während des Austauschs gemeistert und wie hast du sie bewältigt?

Allein in einem völlig neuen Land zu sein und dort zu arbeiten kann schon mal die eine oder andere Stresssituation mit sich bringen. Die Kommunikation mit den Mitmenschen war vor allem zu Beginn sehr herausfordernd. Teilweise wird in Italien kein oder nur ganz wenig Englisch gesprochen und das hat so einige Situationen nicht gerade leichter gemacht. Meine Arbeitskolleginnen und -kollegen und ich versuchten uns teilweise wortwörtlich mit Händen und Füßen zu verständigen. In der zweiten Woche verliefen jedoch viele Dinge schon etwas leichter. Gewisse Situationen, bei denen man zu Beginn sehr unter Druck stand, wurden schon bald zum Alltäglichen und man konnte daraus lernen und auch wachsen.
 

  • Inwiefern hat der Austausch deine Sprachkenntnisse, dein Wissen verbessert und wie hast du das Sprachtraining erlebt?

Dadurch, dass ich mich mit meiner Gastmutter hauptsächlich auf Englisch unterhalten habe und auch im Betrieb, wo ich arbeiten durfte, mit meinen Kolleginnen und Kollegen versuchte so gut es geht in englischer Sprache zu kommunizieren, haben sich meine Sprachkenntnisse doch verbessert. Meine Kolleginnen und Kollegen brachten mir einige italienische Wörter bei und andersrum brachte ich ihnen ein paar englische Wörter bei. Wir hatten definitiv Spaß miteinander. 😊

Foto: Privat
  • Welche besonderen Erfahrungen oder Highlights hast du während des Austauschs gemacht?

Eines meiner größten Highlights war die Zusammenarbeit mit meinen beiden Arbeitskollegen Vieux und Diaby. Diese beiden Männer sind Geschwister und kamen mit 16 Jahren ohne Eltern nach Italien und versuchten ihr Bestes, um die Sprache zu lernen und eine Arbeit zu finden. Mittlerweile sprechen sie fließend italienisch und sind unglaublich tolle und engagierte Lagermitarbeiter. Wir wurden in dieser Zeit sehr gute Freunde und die Abschlussworte „Wir wollen nicht, dass du wieder nach Hause fährst. Wir werden dich sehr vermissen. Ich hoffe wir sehen uns eines Tages wieder“, werde ich nie vergessen. Wir sind auch jetzt nach einem halben Jahr noch in Kontakt und schreiben uns hin und wieder Nachrichten. Auch wenn das Leben in Italien eine ziemliche Umstellung war, war es eine schöne und vor allem unvergessliche Zeit. Man lernt gewisse Dinge wieder viel mehr zu schätzen, die für einen zuvor als selbstverständlich galten. Auch die Freude auf das Wiedersehen der Familie und den Freunden war natürlich ziemlich groß.
 

  • Wie hat sich der Austausch auf deine persönliche Entwicklung und dein Selbstbewusstsein ausgewirkt?

Mein Ziel aus neuen Situationen zu lernen und zu wachsen ist definitiv aufgegangen. Man entwickelt sich in diesem Praktikum auf jeden Fall weiter und kann viel für sein Leben mitnehmen, wenn man das möchte. 😊
 

  • Was würdest du anderen Schülern raten, die darüber nachdenken, an einem Schüleraustausch teilzunehmen?

Ich würde ihnen raten sich für diesen Schüler- bzw. Lehrlingsaustausch zu entscheiden. So eine Chance bekommt man nicht so oft im Leben.

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