Unsichtbare Einwanderer mit schweren Folgen

- Der Verein "Wildtiere-in-Not" kümmert sich um ausgesetzte Waschbären, unter der Bedingung sie niemals auszuwildern.
- hochgeladen von Christina Pichler
In Österreich leben rund 600 "Aliens". - Genauso werden nämlich nicht heimische Tierarten genannt. Sie beeinflussen unsere Fauna und Flora und verdrängen viele Tierarten. Schuld daran ist unter anderem die "McDonaldisierung".
Insgesamt gibt es in Österreich rund 45.000 verschiedene Tierarten, davon sind rund 600 nicht heimisch, also sogenannte "Aliens" oder auch "Neobiota". Viele stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für die heimische Fauna und Flora dar, wie zum der Maiswurzelbohrer, der Asiatische Marienkäfer und der Waschbär. Die sogenannte "McDonaldisierung", hilft fremde Tierarten sich über die Grenzen auszubreiten.
Mit Beginn der Jungsteinzeit veränderte sich das Verhalten der Menschen maßgeblich, wir wurden sesshaft. Seit dem züchten wir Tiere und beeinflussen die natürlichen Lebensräume vieler Lebewesen. Einerseits bedeutet das Massentierhaltung, um unsere Bedürfnisse sicherzustellen, andererseits wurden somit viele Tierarten auf die "rote Liste" verbannt.
Seit der Globalisierung wird auch immer der Begriff "McDonaldisierung" genannt. Dieser Ausdruck betrifft nicht nur wirtschaftliche Bereiche, sondern bezieht sich auch stark auf die Auswirkungen der Lebensräume der Pflanzen- und Tierarten. Durch den täglichen Güterverkehr werden viele Neobiota verschleppt. Viele überleben die neuen Bedingungen nicht, doch einige passen sich an die neue Umgebung an und so werden es immer mehr Lebewesen, die unser Ökosystem bewältigen muss.
Giftstoffe gegen Maiswurzelbohrer sind verantwortlich für das Bienensterben
Ein besonderes Problem stellt der Maiswurzelbohrer dar. Dieser wurde von NATO-Flugzeugen im damaligen Jugoslawien eingeschleppt und ist nun einer der Hauptprobleme vieler Landwirte. Um diesen Schädling zu bekämpfen, werden Giftstoffe ausgetragen, die unter anderem für das Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Auch Gemüsebauer Rupert Hütter kennt das Problem: "Durch Zuflug von den Maisfeldern - wo der Maiswurzelbohrer bereits großen Schaden anrichtet - finden wir den ausgewachsenen Käfer seit letztem Jahr auch auf unseren Gemüsekulturen. Die Käfer fressen auch an reifen Fisolen und den Pollen von Zucchini-Pflanzen, die Befruchtung wird dadurch beeinträchtigt. Wir stehen in den nächsten Jahren vor einer neuen Herausforderung, dieser Exot wird auch im Gemüsebau zu einem schwerwiegenden Faktor in der Schädlingsbekämpfung."
Asiatische Marienkäfer verderben viele Weinernten
In den 1990er Jahren wurden in Holland und Großbritannien Asiatische Marienkäfer zur Blattlaus Bekämpfung angewendet. Seit dem erobern sie Land für Land. Auch wir Österreicher kennen sie gut, mittlerweile verdrängen sie unsere heimischen Marienkäfer, da sie größer und konkurrenzfähiger sind. "Es gibt einen klaren Unterschied, ob der Wein handverlesen wird - wie bei uns - oder nicht! Denn durch die maschinelle Verarbeitung werden oft viele Käfer mitgepresst, die dann für den bitteren Geschmack, des Weines, verantwortlich sind", erklärt Mario Schantl aus Gamling.
Süß, doch nicht harmlos
Auch Waschbären verbreiten sich in Österreich. "Sie sind in den letzten zwanzig Jahren schon häufiger geworden, doch noch stellen sie keine Bedrohung dar", so Franz Essl, Ökologe des Umweltbundesamtes. Da Waschbären keine natürlichen Feinde in Österreich haben, ist das menschliche Eingreifen erforderlich. Ja, sie sind süß, aber sie verursachen oftmals großen Schaden und übertragen Krankheiten. In welchen Ausmaß Waschbären unser ökologisches Gleichgeweicht stören, kann noch schwer beurteilt werden. Doch das sie es tun, steht außer Frage.
Es ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig! Jedes eingeführte Tier sowie jede eingeschleppte Pflanze, kann schwerwiegende Konsequenzen für unsere Bioversität haben!
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