Ortsreportage Naas
Von Tropfsteinen und Rittermacht

Die Schlösser Alt- und Neu-Sturmberg ragten 1680 noch über der Naaser Gemeinde empor. | Foto: KK
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  • Die Schlösser Alt- und Neu-Sturmberg ragten 1680 noch über der Naaser Gemeinde empor.
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Vom Mittelalter bis zur Gegenwart hat die Gemeinde Naas eine einzigartige Geschichte vorzuweisen.

Die  beiden Durchbruchstäler der Raabklamm und Weizklamm sind mit ihren vielzähligen Höhlen eine Besonderheit der Region. Ein wesentlicher Teil der neuen Naaser Ortschronik widmet sich den beiden Tropfsteinhöhlen der Gemeinde: Die Grasslhöhle, die älteste Schauhöhle Österreichs, und das Katerloch, die tropfsteinreichsten Höhle. "Die beiden Höhlen sind eine einzigartige Attraktion unserer Region", so Bürgermeister Bernhard Ederer.

Die Tropfsteinhöhlen

Die Grasslhöhle wurde bereits 1816 als Schauhöhle erwähnt, obwohl das Katerloch wegen seines großen Portals wesentlich früher bekannt gewesen sein müsste – wenn man der Sage Glauben schenkt, dass die Grasslhöhle erst durch das Umstürzen eines Baumes freigelegt und von einem Hirtenknaben entdeckt wurde.
Mit Fackel, Spanbüschel oder Pechlampe ausgestattet konnte man schon vor 200 Jahren die Höhlen besichtigen. Wurde damals noch intensive Höhlenforschung betrieben, geplündert, gesprengt und erkundet, existieren heute von allen bekannten Höhlen (über 90) detaillierte Skizzen und Pläne. Kein Wunder, dass Ende des 19. Jahrhunderts bereits 33 Weizer Mitglied der Gesellschaft für Höhlenforschung in der Steiermark waren.
Auch bei der ersten Seilwindenfahrt ins Katerloch, 1899, waren zwei Weizer dabei – das durch zahlreiche Aquarelle und Gemälde belegt ist. Mythische Namen wie Kristallpalast, Zwergenreich, Nixengrotte, Phantasiehalle, Zauberreich und Seeparadies locken bis heute jährlich tausende Besucher in die Naaser Höhlenwelt. Zahlreiche Wandersteige, wie der Jägersteig in der Weizklamm, machen die Gemeinde zu einem perfekten Wandergebiet für die ganze Region. "Die göttliche Vorsehung hat es so gewollt, dass das Geheimnis des Sattelbergs offenbar wurde" , schrieb das Höhlenforscher-Ehepaar Hofer über den Abschluss der Erforschung des Katerlochs 1981.

Grasslhöhle gewinnt den Regionalitätspreis

Ruine Sturmberg

Auf einer Felsformation hoch über dem Eingang zur Weizklamm erhebt sich die Burg Sturmberg, das Symbol der Naaser Gemeinde. Weithin sichtbar erinnert der Wartturm an vergangene Zeiten, die bis ins Jahr 1216 zurückreichen, in der der erste Sturmberger in den Urkunden auftaucht. "Eine Burg, die Stürmen trotzt und Widerstand zu leisten vermag", wie es in der Ortschronik geschrieben steht – und zwar über viele Jahrhunderte hinweg.
Wo früher die Burgen Alt- und Neu-Sturmberg ein großes Burgensemble gebildet haben, sind heute nur noch Ruinenreste zu sehen, neben denen sich die größte Siedlung der Gemeinde gebildet hat. 
Im 17. Jahrhundert noch komplett erhalten, sind heute von Neu-Sturmberg nur noch Fundamente erhalten. Überreste erinnern an die einst wunderschöne Doppelburg mit dem alten Bergfried, dem spätgotischen Tor und den vier Rundtürmen. Einzig der Turm von Alt-Sturmberg wacht auch heute noch über der Gemeinde.

Das Naaser Wappen mit Wachturm und Krebs. | Foto: KK
  • Das Naaser Wappen mit Wachturm und Krebs.
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Wappentier der Sturmberger

Der dreizinnige Turm mit gotischem Fenster und einem roten Krebs, flankiert von Tannenreisig – das ist das Wappen der Gemeinde Naas. Wie dieses Wappen mit Naas zusammenhängt, wird in der neuen Ortschronik beschrieben. Die Gemeinde wurde bereits im 14. Jahrhundert erstmalig erwähnt und aus den Brüdern nach Nobs wurde mit der Zeit Nebs und Nabs, das aus dem Indogermanischen stammt und für Nässe, Wasser und Nebel seht. Schließlich wurde daraus Naas, das sich 1952 zur Gemeinde in ihrer jetzigen Form bildete. Der Krebs war das Wappentier der Ritter von Sturmberg, die im 13. Jahrhundert die Burg Sturmberg bewohnten. Er steht auch für das reine und viele Wasser, dass durch die Weizklamm rinnt. Der Turm der Sturmberg Festung, der weithin sichtbar über der Gemeinde thront, versperrt den Taleingang, der vom Schwarzwald umrankt wird – ein Sinnbild für den hohen Waldanteil in Naas, der über 60 Prozent liegt.

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