Zukunft Innenstadt

Weizer Hauptplatz soll bald zur grünen Oase werden

Rund zwanzig Prozent aller Weizer Haushalte nahmen im Juni 2023 die Möglichkeit wahr, sich direkt an der Weiterentwicklung der Weizer Innenstadt zu beteiligen, indem sie an der breit angelegten Umfrage teilnahmen. Die Ergebnisse zeigen auf "Grün".

WEIZ. Im Sommer waren die Weizerinnen und Weizer geladen, in einer Umfrage zur Zukunft der Innenstadt, ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Ein Projekt, welches die Stadtgemeinde schon seit längerem beschäftigt, ist die Umgestaltung des Hauptplatzes. Zusammen dienen die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses sowie der Befragung von insgesamt knapp 1.500 Menschen als Basis für die zukünftige Entwicklung der Innenstadt herangezogen werden. Die hohe Beteiligung und die Ergebnisse geben sehr konkrete Einblicke in die Vorstellungen und Wünsche der Weizer Bevölkerung.

Hauptplatz Neu: Weizer wollen Bäume und viel Grün

"Wir wollen dem Hauptplatz eine neue Bedeutung geben", so der Plan von Bürgermeister Erwin Eggenreich. Analysiert man die Ergebnisse zur Neugestaltung, dann soll ein Hauptplatz zum Flanieren und Verweilen mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Viel Grün, Barrierefreiheit und Sitzmöglichkeiten finden sich ganz vorne auf der Wunschliste der Befragten. Besonders wichtig ist auch die Beibehaltung des Bauernmarktes und die Errichtung eines barrierefreien öffentlichen WC’s.

Hohe Zustimmung zur Verkehrsberuhigung

Um diese Gestaltungsziele erreichen zu können, müssen auch Verkehrsmaßnahmen umgesetzt werden. Die Gestaltung aller Straßenbereiche des Hauptplatzes als Begegnungszone findet mit sechzig Prozent Zustimmung, nur wenige lehnen das ab.
Eine Denkvariante ist es auch, die Hauptplatz-Parkplätze neu anzuordnen und teilweise zu reduzieren. Interessant ist die hohe Zustimmung: vier von zehn Befragten stimmen dieser Maßnahme ohne weitere Bedingung zu, noch etwas mehr sind dafür, wenn Ersatzparkplätze geschaffen werden. Nur eine Person von hundert ist gegen eine solche Neugestaltung des Parkraums.

"Eines ist klar, komplett ohne Parkplätze wird es nicht gehen. Die Menschen fahren Auto und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Wir schaffen maximal eine Reduktion. Radfahren und zu Fuß gehen muss einfach noch attraktiver werden", ist Eggenreich überzeugt.

Verkehrsberuhigte Verbindungsachsen

Ein Ziel der Befragung war es auch, herauszufinden, wie die Weizerinnen und Weizer zur gestalterischen Verbindung der zwei Innenstadtbereiche Hauptplatz, Bismarckgasse und Kunsthausviertel sowie Europa-Allee, park’s und Stadtparkquartier stehen.

Die möglichst verkehrsberuhigte Neugestaltung der Dr.- Karl-Renner-Gasse und Bismarckgasse zur Schaffung einer attraktiven Verbindungsachse für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer von der Europa-Allee bis zum Hauptplatz findet bei 70 Prozent der Befragten ungeteilte Zustimmung. Gleiches gilt für die Neugestaltung der Rathausgasse als Fußgängerzone und zweite Verbindungsachse vom Südtirolerplatz bis zum Hauptplatz.

Problematische Parkplatzsituation in Weiz

Kritischer gesehen wird die Reduktion der Parkplätze in den gebührenpflichtigen Kurzparkzonen der Innenstadt, um das Parken vermehrt in die Tiefgaragen zu verlagern. Hier befürwortet zwar auch die Hälfte der Befragten eine solche Maßnahme, drei von zehn Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind aber dagegen.

Knapp zwei Drittel können sich vorstellen, in der Tiefgarage des Stadtparkquartiers zu parken und zu Fuß in die Innenstadt bis zum Hauptplatz zu gehen, von der Hochgarage des park’s sind es deutlich weniger. Es muss also gründlich darüber nachgedacht werden, welche Ersatzparkplätze bei der Neugestaltung einer verkehrsberuhigten Innenstadt wo angeboten werden.

Gestaltungsmaßnahmen steigern Besucherfrequenz

Zusammenfassend kann man sagen, dass es durchaus kritische Stimmen gibt, wenn es um die Reduktion von Parkplätzen zugunsten von mehr Grün und Aufenthaltsqualität geht. Insgesamt steht aber fest, dass eine Neugestaltung von Hauptplatz und Verbindungsachsen der Innenstadt guttun. So gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, sie würden diesen Stadtteil öfter besuchen, wenn die Dr.-Karl-Renner-Gasse und Bismarckgasse wie oben beschrieben neugestaltet wird.

Übrigens: Die Weizerinnen und Weizer kommen vor allem zum Einkaufen und wegen des Bauernmarkts in die Innenstadt zwischen Bismarckgasse, Kunsthausviertel und Hauptplatz. Gastronomiebesuche sind ebenso ein wichtiger Besuchsgrund. Beim Besuch der Innenstadt zwischen Europa-Allee, park’s und Stadtparkquartier steht hingegen fast ausschließlich das Einkaufen im Vordergrund.

Die Stadt Weiz ist Unternehmensstandort für viele Großbetriebe und interessante Arbeitgeber in der Region Oststeiermark. Auch das ist ein Grund für viele Menschen nach Weiz zu kommen.

So geht es mit der Neugestaltung weiter

Es bleibt weiter spannend, was die Neugestaltung der Weizer Innenstadt und des Bereiches am und rund um den Hauptplatz betrifft. Fest steht, man will jetzt endlich ins tun kommen. Geplant ist, mit Ende 2023 die Planungsphase abzuschließen und dann im Frühjahr 2024 schrittweise mit der Umsetzung zu beginnen.

Um der Bevölkerung und auch den Anrainerinnen und Anrainern die Veränderungen so leicht als möglich zu machen, setzt man auf einen Umbau in Schritten. Eines ist aber jetzt schon fix: Es ist ein wichtiger Prozess für die Stadt Weiz, um auch in Zukunft Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz aktiv umsetzen und leben zu können.

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