Gemeindezusammenlegungen: Heiße Phase
Bei einem Arbeitsgespräch mit Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark sagte der mir kürzlich: „Ich weiß heute natürlich nicht, ob ich 2015 noch dein Ansprechpartner bin.“ Damit spricht er jene Strukturreform an, die gerade zu einer formellen Neuordnung der Steiermark führt und eine Menge Unruhe in die Kommunen bringt.
Als sich gestern Gleisdorfs Kulturreferent Alois Reisenhofer in der Galerie „einraum“ einfand, sprach er das auf seine Weise an. Es könne mit den nächsten Wahlen zu einer grundlegenden Veränderung der vertrauten Team-Situationen im Gemeinderat kommen. Man werde in manchen Fragen vielleicht bei Null beginnen müssen, weil Funktionstragende der Umgebungsgemeinden eventuell ganz andere Prioritäten haben als die jetzigen Gemeinderäte.
Damit sagt Reisenhofer auch gewissermaßen, man dürfe im Fall von Gemeindezusammenlegungen nicht davon ausgehen, daß in Gleisdorf alles weiter den gewohnten Gang gehen werde. Das illustriert, was ich einige Bürgermeister der „Kleinregion Gleisdorf“ schon augenzwinkernd sagen hörte: „Wir können uns gut vorstellen, daß Gleisdorf auf die Umgebungsgemeinden aufgeteilt wird.“
Derlei emotionale Kräftespiele waren eben auch wieder beim LEADER-Vorstandstreffen in Krottendorf wahrzunehmen. Wenn ich nun mit einzelnen Funktionstragenden rede, dann scheint klar zu sein: Das Klima unter den einzelnen Gemeinden, vor allem bezogen auf die „Brückenköpfe“ Weiz und Gleisdorf, war schon besser.
Besonders brüskierend finden aber viele das Kommunikationsverhalten von Politik und Verwaltung auf der Landesebene. Da hat es offenbar die letzten Monate ganz erhebliche „Flurschäden“ gegeben, auch innerhalb der Fraktionen.
Zum heutigen Zeitpunkt scheint eines klar: Bei der nun größten Neuordnung der Gemeindegrenzen seit der „Untertanenbefreiung“ von 1848 ist mangelhafte bis fehlende Kommunikation wohl eines der Hauptprobleme, auf dessen Konsequenzen wir alle werden einige Mühe verwenden müssen.
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