Manches versteht man als Kind nicht
Gerlis Wanderungen - Hochlantsch-Schüsserlbrunn Runde

- Blick Richtung Rennfeld
- hochgeladen von Gerlinde Gutkauf
Schon als Kind war ich zur Wallfahrt an diesem schönen Ort. Nur damals konnte ich dem noch nicht allzu viel Positives abgewinnen, außer dass es beim "Steirischen Jockl" ein Schnitzerl und ein rotes Kracherl zur Belohnung gab. So ändern sich die Zeiten und auch die Ansichten. Heute bin ich der Meinung, dass auf der
Hochlantsch-Schüsserlbrunn Runde von der Teichalm
ein jeder Schritt sich lohnt. Der Rundweg mit seinen ca. 11,10 Kilometern und den ca. 585 Höhenmetern besticht durch die unglaubliche Aussicht und die einzigartige Pilgerstätte, die nur zu Fuß erreichbar ist.
Auf der Teichalm beim Teichalmsee liegt der Start. Links neben dem Teichwirt verläuft der Weg Nr. 740 auf den Hochlantsch. Auf Alm- und Waldwegen marschieren wir bergauf. Wenn man Glück hat, kann man hier auch Steinböcke erspähen. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz des Hochlantsch (1720m) nehme man das Wegerl rechts hinauf. Um geradeaus über die Felsen hinaufzukraxeln, muss man schon eine kleine Gämse sein. Am höchsten Punkt des gesamten Grazer Berglandes erwartet uns eine geniale Fernsicht, die an klaren Tagen sogar bis nach Ungarn und Slowenien reicht. Nun geht es recht spektakulär hinunter nach Schüsserlbrunn. Bei Nässe würde ich davon abraten, da es recht steil bergab geht, und die Steine sehr rutschig werden.
Wir werden vom "Steirischen Jockl" empfangen. Nach einer Stärkung im gleichnamigen Gasthaus, schaffen wir die 198 Stufen hinab zum Marienheiligtum "Schüsserlbrunn" mit links. Mitte des 18. Jahrhunderts war dies schon eine Andachtsstätte. Es ranken sich um diesen Ort mehrere Legenden und Sagen. Eine davon berichtet von einer ungarischen Gräfin, die sich mit ihrem blinden Sohn zu Fuß auf den beschwerlichen Weg gemacht hat. Sie hat das heilige Wasser von der Quelle auf die Augen des Jungen gegeben, und er wurde sehend. Aus Dank hat sie die Errichtung einer Kapelle veranlasst. Wunderschön ist die hölzerne Kapelle, welche geradezu an der "Lantschmauer" klebt. Die Schüsserln mit dem heilenden Wasser befinden sich hinter der kleinen Kirche in einer kleinen Höhle - darum auch der Name "Schüsserlbrunn".
Wieder die Stufen zurück zum Gasthaus, führt uns der Weg nun recht angenehm zurück auf die Teichalm. So schön kann pilgern sein, wenn man das nötige Alter dazu hat. Bis zum nächsten Mal
Eure Gerli
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