Kulturarbeit
Paparazzo
Die Redaktions-Software sagt: „Registriert seit dem 4. September 2012“. Das ist ja ein Weilchen. Jetzt aber nutze ich erstmals überhaupt die Kategorie „Foto des Tages“. Das bietet mir eine eigene Leiste außerhalb von Facebook, um solche Momentaufnahmen rauszuhauen.
Es geht mir dabei um diverse Stile, Technologiegeschichte und die möglichen Wow-Effekte, wenn jemand mit einem speziellen Automobil auf den Straßen erscheint. Das ist ein Stück Pop-Kultur. Das ist ein Stück Industriedesign. Das ist ein Stück Volkskultur in der technischen Welt.
Wer sich einen Klassiker hält und ihn im Alltag zeigt, muß über einige Hingabe verfügen. Erstens besteht ein höherer Aufwand als bei gegenwärtigen Autos, um den Klassiker am Laufen zu halten. Zweitens sind Youngtimers oder gar Vorkriegsfahrzeuge nicht annähernd so komfortabel zu fahren wie zeitgenössische Karren. Drittens ist man einem anderen Sicherheitsbereich ausgeliefert, falls es kracht etc. etc.
Schwerpunkt Gleisdorf
Sie ahnen schon, in diesem Thema steckt auch Sozialgeschichte. Aber hier, auf meiner Woche-Leiste, halte ich den Themen-Ball flach. Kleine Momentaufnahmen, vorzugsweise auf den Raum Gleisdorf beschränkt. Was zeigt sich da? Was teilt sich mit?
Genau! Automobildesign ist unter anderem auch ein Code. Eine Kommunikationsform. So wie Dress Code (unsere Kleidung), Accessoires (Womit wir uns behängen.), Architektur (Genau! Wie sieht die Stadt aus?)… Mit all dem machen wir unseren Mitmenschen Mitteilungen, erzählen einander ein Stück der Welt.
Wer einen Roadster aus den 1960ern fährt, einen Steyr-Puch Pinzgauer, einen Baby-Hummer oder einen alten Rolls Royce, gibt dabei völlig unterschiedliche Statements ab. Und der Automobil-Paparazzo? Also zum Beispiel ich. Oder der Dottore Norbert Gall. Oder Micky Tieber von den Alltagsklassikern. Oder Gargenliebling Gerhard Szamuhely.
Manche fahren selbst Klassiker, wie der Gargenliebling oder Tieber. Manche fahren einen unauffälligen Bürgerkäfig, wie der Dottore. Ich besitze überhaupt kein Auto. Wer also meint, ich sei ein Autonarr, liegt völlig falsch. Und wenn jemand sagt: „Krusche ist ein Experte“, erwidere ich: „Nein, ich bin der, der mit den Experten redet“.
So geht übrigens Kultur. Was immer jemand schafft, ruht auf den Vorleistungen anderer Leute. Und niemand ist alleine schlau. Wir sind ein Rudel von inspirierten Menschen, die sich zu einem speziellen Wissensgebiet laufend austauschen.
Und wie der Gargenliebling treffend anmerkt: „Bei einer Oldtimerveranstaltung kann jeder Autos fotografieren.“ Im Museum auch. Aber in freier Wildbahn ist es eben eine andere Geschichte; meinen wir Automobilpaparazzi.
+) Fortsetzung: Automobilpaparazzo
Die Erwähnungen
+) Krusches Fotos des Tages
+) Der Dottore
+) Garagenliebling
+) Alltagsklassiker
+) In die Tiefe gehend: Funkenflug
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