Strobl-Runde lud zu Podiumsdiskussion - Anekdoten von Münzer, Knill und Möstl

- hochgeladen von Andreas P. Tauser
Diskussion und Anekdoten.
Die Strobl-Runde, ein Stammtisch der steirischen Jungunternehmer Eibisberger, Maierhofer, Münzer, Prügger, Herbst und Kletzenbauer, lud kürzlich drei Größen der heimischen Wirtschaft zu einer Podiumsdiskussion. Käsehersteller Franz Möstl, Volksmusikant, Kanaltechniker und Biodieselhersteller Ewald Münzer und Großunternehmer Gunther Knill erzählten einem aufmerksamen Publikum zum Teil heitere Anekdoten aus ihren Karrieren.
"Wollte nie reich sein - so was ergibt sich."
Gunther Knills Vater habe dereinst gedroht: "Wenn du dir einen Computer kaufst, kündige ich dich!" Knill kaufte sich den Rechner, gekündigt wurde er schließlich doch nicht. Und der einstige Mosdorfer-Geschäftsführer fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Unsere Familie wollte nie reich werden - so etwas ergibt sich." Dass Privat- und Geschäftleben sich manchmal vermischen können, erlebte der ehemalige Chefmanager, als er zum ersten Mal Vater wurde: "Ich saß damals in harten Preisverhandlungen. Als ich von der Geburt erfuhr, habe ich 5 Prozent nachgelassen."
Gunter Knill ist heute überzeugt davon, dass Unternehmen in Generationen zu denken und zu handeln haben.
Vom Bauernkind zum Käseweltmeister.
Der Molkereianlagenbauer und Käseweltmeister Franz Möstl erzählte, dass er schon in seiner Zeit als Kind am Bauernhof und während seiner Mechanikerlehre vom Entwickeln und Entwerfen geträumt habe. Im Laufe der Jahre dann hat er sich hoch gearbeitet vom Schweißer zum Manager. Erfolgreich ist Möstl auch mit seinem Käse, den er im ehemaligen Arzberger Silberstollen reifen lässt.
180 Mio. Euro Jahresumsatz.
Ewald Münzer, der vielen vom legendären Ligistertrio bekannt ist, und der unter anderem verantwortlich zeichnet für den Liedtext vom "Alten Jäger aus dem Silbertannental", betont: "Es hat auch eine Zeit vor der Musik gegeben." In dieser absolvierte der ehemalige Profi-Musiker die Lehre zum Bergwerkselektriker und kam schließlich über den Stollen- hin zum Kanalbau. Zum Abschluss seiner ausführlichen und spannenden Rede lädt Münzer, der heute alleine mit Biodiesel einen Jahresumsatz von 180 Mio. Euro erzielt, die anwesenden Gäste ein zur 300-Jahr-Feier seines Unternehmens. "Die findet dann in 278 Jahren statt", erwähnt er am Rande.
Weniger Einsatz, mehr Umsatz.
Nachdenklich gaben sich die Unternehmer, als sie Gestern und Heute verglichen. Franz Möstl meinte: "Heute macht man mit weniger Einsatz mehr Umsatz. Wo das enden wird, wissen wir nicht." Und Gunther Knill: "Wir sind eine verlorene Generation. Daten werden oft nicht mehr aufgeschrieben, sondern nur mehr gespeichert, aber lesen kann die in hundert Jahren niemand mehr."
Geleitet wurde die Podiumsdiskussion im Gasthaus Strobl von ORF-Moderator Bernd Pratter.
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