Weiz: Bioinsel Rosenberger streicht Neubau-Projekt in Gleisdorfer Straße
Familie Rosenberger hat das geplante Bauvorhaben eines Bio-Supermarktes in der Gleisdorfer Straße endgültig gecancelt. Grund dafür sei das hohe Finanzierungsrisiko. Die Bioinsel bleibt weiterhin am alten Standort in der Hans-Sutter-Gasse bestehen und wird seit heuer von Sohn Thomas geführt.
WEIZ. – Rund zwei Millionen Euro hätte die neue und 1.000 Quadratmeter große Bioinsel an der Gleisdorfer Straße, am benachbarten Grundstück des Handelsunternehmens Forstinger, gekostet. Die ersten Besprechungen für einen Standortwechsel samt Neubau fanden bereits im Jahr 2014 statt, nachdem die Gespräche zwischen der Familie Rosenberger und den Verpächtern des Gebäudes in der Hans-Sutter-Gasse über Sanierungsmaßnahmen und bauliche Veränderungen "zum Stillstand kamen." Der Startschuss für den Bau sollte eigentlich nach mehrjähriger Planungs- und Vorbereitungszeit Ende Jänner 2018 fallen, die Eröffnung schon im Juni stattfinden, doch Familie Rosenberger zog entschlossen im Vorfeld die Handbremse und löste die bestehenden Verträge auf.
Finanzierung und Standort
Der Grund dafür sei die riskante Millionen-Finanzierung. "Es wäre finanziell sehr schwierig gewesen, falls unser Geschäft einmal schlechter gelaufen wäre", so Thomas Rosenberger, der zudem gemeinsam mit Vater Alois und Mutter Monika nach wie vor die Lage des alten Standorts schätze. "Wir wollten Thomas keinen Schuldenberg überlassen", begründet Alois Rosenberger ihre getroffene Entscheidung.
"Wir können nun wieder ruhiger schlafen."
Thomas Rosenberger
Sanierung des bestehenden Gebäudes
Im November 2017 kamen Pächter und Verpächter dann doch einer Einigung näher, was Sanierungsmaßnahmen und bauliche Veränderungen des Gebäudes in der Hans-Sutter-Gasse betrifft. Danach war für Familie Rosenberger klar, dass sie das Geschäft am gewohnten Standort geöffnet lassen und das Neubauprojekt abblasen. Details, was genau saniert und welche baulichen Veränderungen es geben wird, sind noch nicht durchgesickert.
Neuer Geschäftsführer
"Wann übergibt man am besten ein Unternehmen?" Neben den vielen Fragen, die das Bauprojekt aufwarf, setzten sich Monika und Alois Rosenberger auch mit dieser Überlegung seit einiger Zeit auseinander – und fanden schließlich eine Antwort. "Wir übergeben es zum besten Zeitpunkt, wenn Sohn Thomas noch jung ist und die Eltern aber auch noch in der Lage sind, Einfluss zu nehmen und ihm Tipps zu geben", sagt Alois Rosenberger. Und dieser Zeitpunkt ist gekommen. Am 3. Jänner vertraute Monika Rosenberger ihrem 24-jährigen Sohn die Geschäftsführung an. Die Eltern selbst arbeiten jedoch nach wie vor im Geschäft mit. "Thomas saugte über die Muttermilch das Wissen, was Bio ist, auf. Es ist Teil seines Lebens – sein Fachwissen darüber ist sehr groß", lobt Alois Rosenberger seinen Sohn.
"Thomas saugte über die Muttermilch das Wissen, was Bio ist, auf."
Alois Rosenberger
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