Kunstsymposion in Albersdorf

- Robert Schmierdorfer mit dem Jubiläums-Heft „60 Jahre Steyr-Puch 500“
- hochgeladen von martin krusche
Gut beschirmt im Albersdorfer Landcafé: Mir scheint, Bürgermeister Robert Schmierdorfer muß man nicht beeindrucken. Er will bloß nachvollziehen können, wovon man redet, um dann seine Entscheidung treffen zu können. Alles ganz unaufgeregt und ohne große Gesten.
Das ist ein äußerst angenehmer Modus, auch und vor allem für die Wissens- und Kulturarbeit jenseits des Landeszentrums. Schmierdorfer will die Dinge offenbar gut in Fluß sehen. Es ließe sich vielleicht so zusammenfassen: Inhalt und Relevanz gehen vor Wow-Effekt.
Aber das hab ich tags davor auch bei Bürgermeister Werner Höfler in Hofstätten erlebt. Diese Politiker sind tagtäglich sehr direkt mit der anstehenden Arbeit sowie mit Anliegen ihrer Bürgerinnen und Bürger befaßt. Da ist auf beiden Seiten des Tisches kein Spielraum für Geplänkel.
Das macht die Situation gerade für kulturelle Belange recht interessant. Eine vollmundige Verkündung von diesen oder jenen Wichtigkeiten hat kein Gewicht, denn nur was es wiegt, das hat’s. (Pardon! Ich konnte eben der Verlockung zu diesem Wortspiel nicht widerstehen.)
Meine Erfahrung mit Bürgermeistern wie Schmierdorfer besagt: manche Dinge brauchen Zeit. Er will auch sehr genau wissen, mit wem er es zu tun hat und was die Person selbst einbringt, wenn sie ihm mit einer „guten Idee“ kommt.
Aber das zählt zu meinen frühesten Lektionen aus der regionalen Kommunalpolitik. Dauernd ziehen Leute durchs Land, um den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern eine „super Idee“ anzudienen. Wenn die nicht gerade im eigenen Haus auf Marktschreierei setzen, ist großspuriges Geplänkel für alle Beteiligten bloß vergeudete Zeit.
Was mich auf solchen Reflexionen bringt? Ich hab inzwischen mit Schmierdorfer, Höfler sowie ihrem Ludersdorfer Amtskollegen Peter Moser seit Jahren zu tun. Das hat zu einer ungewöhnlichen Kooperation geführt, die teils unter dem Begriff „Dorf 4.0“ dokumentiert wird.
Wir Kulturschaffende haben im Jahr 2005 mit „Happy Birthday Jasper Johns" eine erste Session in der Industriezone von Albersdorf realisiert. 2010 war Schmierdorfer im Gemeindeamt Gastgeber für einen "Tag der trivialen Mythen" im Rahmen des damaligen April-Festivals von Kunst Ost. Dem folgten weiter Kunstveranstaltungen in Zusammenarbeit sowie zwei mal „Mythos Puch“.
Diesmal wird das 2017er Kunstsymposion (kultur.at: verein für medienkultur) eine von drei Stationen in Albersdorf-Prebuch absolvieren. Das findet übrigens in Kooperation mit Austria-Forum live (TU Graz) statt.



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