Ein Masterplan für den ländlichen Raum

Für das Land: LH. Schützenhöfer, Bgm. Stark, Bgm. Schmiedtbauer, BM. Rupprechter und Gemeindebund Stmk. Präsident Dirnberger (v.l.). | Foto: Helga Stössl
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  • Für das Land: LH. Schützenhöfer, Bgm. Stark, Bgm. Schmiedtbauer, BM. Rupprechter und Gemeindebund Stmk. Präsident Dirnberger (v.l.).
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Zwei Drittel der Österreicher leben im ländlichen Raum. Aber immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Dagegen will der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft Andrä Rupprechter nun etwas tun. Mit Hilfe eines Masterplans soll das Leben am Land wieder attraktiver gemacht werden. Im Rahmen des Projektes "Heimat. Land. Lebenswert." tourt der Minister quer durch Österreich, um die Bewohner zu informieren. Im Herbst 2017 soll laut Kabinettchef Michael Esterl der Masterplan fertig sein und Schritt für Schritt umgesetzt werden. Auch in der folgenden Legislaturperiode, wie der Bundesminister betont.
Die Abwanderung ist laut Rupprechter oftmals eine Bildungswanderung. Da viele in die Städte ziehen, um eine höhere Ausbildung zu machen. Vorallem für Frauen sei das Land nicht attraktiv genug, um zurückzukommen: zu wenig Angebote, Arbeitsplätze und schwierige Bedingungen. "Im ländlichen Raum ist es schwierig Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen," so der Bundesminister. Moderne Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeiten und standardisierte Kinderbetreuung sollen eingeführt werden. Monika Derler aus Birkfeld ist eine der Frauen, die nach dem Studium in Graz zurück nach Hause auf den Betrieb gekommen ist. "Mein Gedanke war immer, ich will zurück in die Gemeinde Birkfeld, wo ich herkomme. Bin richtig froh, dass ich wieder daheim bin," sagt sie. Die zwei Berufe lassen sich laut Derler gut miteinander vereinbaren: "Im Lehrberuf ist man ja vorallem Vormittags unterwegs und die Vorbereitungen kann ich am Abend machen. Daheim am Hof ist das auch bis das Stallgehen in der Früh und am Abend Einteilungssache. Bei anderen Berufssparten schätze ich ist das schwieriger, aber ich denke das ist am Land und in der Stadt gleich."

Schneller werden

Die Odysee an Bürokratie und die daraus resultierenden langen Wartezeiten bis ein Projekt umgesetzt werden kann lassen viele in den Gemeinden aufseufzen. Beim Auftakt des Projektes "Heimat. Land. Leben." im forumKLOSTER in Gleisdorf kam daher unter anderem von Bürgermeister Christoph Stark die Bitte um schnellere Abwicklungen. " Wir stehen vor großen Herausforderungen, da sich die Gesellschaft sehr schnell verändert. Zum Beispiel ist das Prozeder bei EU-Förderungen ein sehr langwieriges, was dann auch einige Investoren abschreckt. Wir müssen schneller werden um konkurrenzfähig zu bleiben," sagt Stark und nennt als Beispiel das Projekt Breitbandinternet.

Raus aus Wien

Nach der Zentralisierung spricht man jetzt von Dezentralisierung. "Ich möchte ganz bewusst einen Schwerpunkt zur Dezentralisierung setzen," sagt Rupprechter. Zudem will man mehr Bundesbehörden – von 68 Bundesbehörden sind 64 in Wien – auf die Bundesländer verteilen. Das Ressort Bundesamt für Wasserwirtschaft wurde zum Beispiel bewusst nach Schaffling in Oberösterreich angesiedelt. "Ich finde das ist ein guter Start. Natürlich gibt es Potenzial nach oben. Aber ich bin überzeugt, dass es auch genug Power für unseren Masterplan gibt," so der Bundesminister.

Für Engagement geehrt

Für den unermüdlichen Einsatz am Land und für die Unterstützung des Projektes und des Masterplans gab es im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Gleisdorf Ehrungen: Die Bürgermeister Christoph Stark (Gleisdorf), Josef Ober (Feldbach) und Simone Schmiedtbauer (Hitzendorf) sowie der Präsident für den steir. Gemeindebund Erwin Dirnberger wurden für ihren Einsatz geehrt und eine Auszeichnung in Form des Buchstabens L. Landärztin Stefanie Essel aus Passail wurde unter anderem ebefalls mit dem "L" ausgezeichnet. "Es ist schön am Land zu arbeiten. Man bekommt am Land sehr viel zurück," sagt die Ärztin.
Am Ende verabschiedet sich der Bundesminister mit den Worten: "Nach unten bin ich verwurzelt in die Heimat. Nach oben bin ich gläubig. Nach hinten bin ich dankbar und nach vorne bin ich zuversichtlich."

Das Interview mit dem Bundesminister Andrä Rupprechter und einen Auszug aus der Veranstaltung gibt es hier:

Wo: forumkloster , Rathausplatz, 8200 Gleisdorf auf Karte anzeigen
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