Daniela Klampfer wehrt sich mit offenem Brief gegen heftige Anschuldigungen
Der Streit um einen neuen Drucker-Kollektivvertrag hält bereits seit längerem an.
In den vergangenen Tagen ließ eine Postwurfsendung der "Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier" die Wogen im Bezirk Weiz hochgehen. Unter dem Titel "Gelbe Karte für Daniela Klampfer" wird die Inhaberin der Universitätsdruckerei Klampfer mit Sitz in St. Ruprecht an den Pranger gestellt und beschuldigt, sie würde die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten verschlechtern. Der Unternehmerin wird ein verantwortungsloses Agieren vorgeworfen, da sie aufgrund des zurzeit fehlenden Kollektivvertrags in dieser Branche Einzelverträge mit ihren Mitarbeitern abgeschlossen hat. "Mir blieb aufgrund des aktuell rechtsfreien Raums auch gar keine andere Wahl. Meine Mitarbeiter sind trotzdem bestens geschützt und werden fair entlohnt", entgegnete die Unternehmerin.
"Ein Schlag unter die Gürtellinie..."
Josef Herk, Vinzenz Harrer
"Ein Gewerkschafts-Schlag unter die Gürtellinie" – so beschreibt die WKO Steiermark diese Aktion. „Dieser persönliche Angriff gegen eine hochangesehene Unternehmerin ist ein Schlag unter die Gürtellinie. Wir fordern die Gewerkschaftsspitzen auf, sich von einer solchen Vorgehensweise zu distanzieren“, sagten Josef Herk (Präsident der steirischen Wirtschaftskammer) und Vinzenz Harrer (Obmann der Regionalstelle Weiz).
Am 4. Oktober wolle die Gewerkschaft außerdem bei Klampfer protestieren.
Offener Brief
Jüngst nahm die Unternehmerin in einem offenen Brief Stellung und wehrte sich gegen diese Anschuldigungen. Doch lesen Sie selbst:
"Offener Brief zu den Anschuldigungen der GPA"
Sehr geehrte Damen und Herren,
vermutlich haben viele von Ihnen, wie auch zahlreiche andere Haushalte, eine Postwurfsendung der GPA-djp erhalten. In dieser werden gegenüber unserem Unternehmen und meiner Person skandalöse Anschuldigungen erhoben. Dazu möchte ich folgende Klarstellung bekannt geben:
- Falsch ist, dass das Urlaubs- und Weihnachtsgeld auf dem Spiel steht
Die Sonderzahlungen wurden entgegen den Behauptungen der Gewerkschaft jedem Mitarbeiter einzelvertraglich verbindlich zuge- sagt. Es wurden lediglich die Bemessungsgrundlagen klargestellt, die sich nun – im Gegensatz zu den intransparenten Regelungen des ausgelaufenen Kollektivvertrags – auf das in fast allen Branchen übliche Monatsentgelt beziehen.
- Falsch ist, dass es zu systematischen Lohn- oder Gehaltskürzungen gekommen ist
Abgesehen von geringfügigen Korrekturen, wie zum Beispiel bei bei der Nachtdienstzulage, die nunmehr – wie in fast allen Kollektivverträgen – erst in den Nachtstunden zur Auszahlung gelangt, gab es hier keine weiteren Anpassungen.
- Falsch ist, dass sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben
Davon kann bei der Universitätsdruckerei Klampfer, entgegen den polemischen Behauptungen der Gewerkschaft, keine Rede sein. Infolge des Wegfalls des Kollektivvertrags war lediglich eine Änderung einzelner Arbeitszeitbestimmungen notwendig. Diese gründen nun auf dem allgemeinen Arbeitszeitgesetz, da ein einheitliches Modell für alle Mitarbeiter – also auch jene, die nach dem Außerkrafttreten des Kollektivvertrags ins Unternehmen eingetreten sind – sinnvoll ist.
Darüber hinaus suggeriert die Postwurfsendung, dass ich persönlich die Verhandlungen über die Zukunft des neuen Kollektivvertrags verhindern würde. Was eine glatte Lüge ist! Weder die Universitätsdruckerei Klampfer noch ich persönlich haben ein Interesse diese Verhandlungen zu unterminieren. Ein Interesse habe ich lediglich an der Zukunft meines Unternehmens und der darin beschäftigten Mitarbeiter.
"Ziel sind faire, transparente und nachvollziehbare Arbeitsbedingungen – für beide Seiten!"
Daniela Klampfer
Ihre berufliche Sicherheit liegt mir am Herzen, darum sind gewisse Anpassungen an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unumgänglich. Wobei ich eines klarstellen möchte:
Ziel sind faire, transparente und nachvollziehbare Arbeitsbedingungen – für beide Seiten! Umso weniger verstehe ich die Vorgehensweise der Gewerkschaft, die nach meiner Wahrnehmung noch selten Arbeitsplätze geschaffen hat. In den letzten 6 Jahren wurden von der Universitätsdruckerei Klampfer 18 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt.
Die Gewerkschaft missbraucht als „Interessenvertretung“ unser Unternehmen für eine wahlkämpferische und höchst untergriffige Auseinandersetzung. Derartige Kampfmaßnahmen schädigen auf jeden Fall nicht nur unseren Betrieb, sie gefährden auch mutwillig Arbeitsplätze.
Im Hinblick auf die eingeforderten Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag, wofür im Übrigen allein die WKO zuständig ist, ist eine solche Vorgehensweise ebenfalls mehr als kontraproduktiv.
Herzlichst,
Daniela Klampfer
Geschäftsführung
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