Edlen Tropfen auf der Spur: So erkennt man guten Wein
Von der Atmung bis zur Visitenkarte richtig guter Weine: "Steirereck"-Sommelier Adi Schmid kennt alle Kniffe – und hat sie uns auch verraten.
WIEN. In Sachen Wein kann man ihm nichts vormachen: Seit mehr als 40 Jahren ist Adi Schmid Sommelier im noblen "Steirereck" und gilt als Ikone der österreichischen Weinszene. Uns hat er Tipps rund um den edlen Tropfen verraten.
Hier gibt es laut Schmid nur eine Regel: indem man ihn probiert.
Wirklich guter Wein sollte laut Schmid zwischen 6 und 8 Euro kosten. Einen Ausflug zum Winzer muss man dafür nicht immer machen. "Es gibt bereits viele Weingeschäfte oder Weinhändler, wo man günstigen und hochwertigen Wein erstehen kann."
Natürlich kann man guten Wein auch im Supermarkt kaufen, auch die sind inzwischen gut sortiert. Schmids Tipp: auf das Etikett achten. "Das ist die Visitenkarte des Weins, es erzählt seine Geschichte samt Rebsorte, Herkunft, Lage und Jahrgang."
Bei jungem Wein sollte die Farbe klar und leuchtend sein. Einzige Ausnahme: "Die neuen Naturweine können auch leicht trüb sein, da diese überwiegend nicht oder kaum filtriert werden", so Schmid. Das Bouquet – sprich der Geruch des Weins – sollte sauber und rein sein.
Leichte Weine – egal, ob weiß oder rot – immer kühler genießen. Schmid empfiehlt für Weißweine 8 bis 10 Grad, für Rotweine 12 bis 14 Grad. "Die kräftigeren Gewächse mögen’s wärmer: weiß 12 bis 14 Grad, rot 16 bis 18 Grad", so Schmid. Und: "Zu warmer Rotwein macht keinen Spaß. Zu kalter Weißwein ebenso – dem fehlt das Aroma."
Junge tannin- bzw. gerbstoffreiche Rotweine wie etwa ein Cabernet Sauvignon sollten in der Karaffe atmen. "Der Wein wird dadurch milder und angenehmer", so Schmid. Leichtere Rotweine hingegen kann man sich sofort zu Gemüte führen.
Ob Weiß- oder Rotwein, entscheidet nicht immer das Fleisch oder der Fisch, sondern die Zubereitungsart und die Sauce. Zu gebratenem Fisch kann man durchaus einen leichteren Roten servieren. Zu dunklem Fleisch im Gegenzug einen charaktervollen, kräftigen Weißwein. Zum Schluss noch zwei Schmid’sche Geheimtipps: "Champagner zum Schweinsbraten – lecker! Und zu Wildgerichten ein süßer und reicher Portwein."
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